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Karlsruhe: So einzigartig ist die Musikwelt Toccarion in Baden-Baden


Töne machen im Toccarion
"Auch traurige und wütende Kinder fühlen sich hier gut"

Von Ariane Lindemann

16.01.2020Lesedauer: 3 Min.
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Ein Kind steht vor einem virtuellen Orchester: Im Toccarion können Kinder selbst die Welt der Musik entdecken.Vergrößern des Bildes
Ein Kind steht vor einem virtuellen Orchester: Im Toccarion können Kinder selbst die Welt der Musik entdecken. (Quelle: Toccarion)

Im Toccarion in Baden-Baden können junge Musikfans in eine einzigartige Musikwelt eintauchen, aber auch mal eine Klarinette auseinanderbauen. t-online.de-Autorin Ariane Lindemann hat sich vor Ort umgeschaut – und sich begeistern lassen.

Wie führt man Kinder spielerisch an Musik heran? Eine einzigartige Einrichtung ist das Toccarion am Festspielhaus Baden-Baden südlich von Karlsruhe. Die "Kindermusikwelt" der Sigmund Kiener Stiftung beschert jungen Menschen neben ungewöhnlichen Erfahrungen mit Musikinstrumenten auch Glücksgefühle – und das auf einer Fläche von 600 Quadratmetern.

Wer Lust hat, einmal selbst zu komponieren, eine Klarinette auseinanderzunehmen, eine echte Harfe zu streicheln oder ein Orchester zu dirigieren, kommt hier auf seine Kosten. Denn hier geht es vor allem um eines: Spaß an Musik.

Austoben am Schlagzeug

"Das Toccarion ist eine weltweit einzigartige Einrichtung, um Kinder spielerisch für Musik zu begeistern", sagt Stefan Kiener, der die Kindermusikwelt gemeinsam mit seiner Frau Nicole Kiener leitet. Täglich führt ein Team aus Musiklotsen Gruppen von Kindergärten, Schulklassen und Musikvereinen oder Einzelbesucher durch die fantastische Musikwelt. In zahlreichen Workshops und Veranstaltungen dürfen die Kinder sich musikalisch austoben: Nach Herzenslust auf Schlaginstrumente trommeln, stampfen, tanzen, oder in einer Bodypercussion ihren angestauten Frust loswerden. In der Kindermusikwelt können Kinder virtuelle Spiele und physikalische Experimente zur Akustik machen, für einen Tag in einer Rockband spielen, an Rhythmus-Workshops teilnehmen, in einer Kindermitmachoper mitwirken und sogar ein eigenes Orchester dirigieren.

Seit Bestehen haben Tausende junge Menschen die Kindermusikwelt Toccarion erlebt. "Die Benotung der bisherigen Besucher liegt zwischen 1,0 und 1,4", freut sich Stefan Kiener. "Wer einmal da war, geht begeistert und beschwingt nach Hause." Neben Workshops und Führungen für verschiedene Altersstufen – darunter auch Familienführungen für Erwachsene und Kinder gemeinsam – werden auch Workshops für Kinder von null bis zwei und von zwei bis vier Jahren angeboten.

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"Bei den Kleinen kommt besonders die Riesenflöte super an oder das Walking Piano. Da rennen sie rauf und runter. Das macht Töne und das macht Spaß", sagt Nicole Kiener. "Gerade weil die Kinder nicht das Gefühl haben, dass sie hier etwas lernen müssen, ist die Begeisterung groß, Instrumente ausprobieren, die sie noch nie in der Hand hatten. Da soll ein Funke überspringen, ein Impuls, eine Initialzündung, weiter Musik zu machen. Die Kinder haben dann alle Möglichkeiten, im Musikverein, in der Schule oder anderen Einrichtungen mitzumachen. Viele landen auch in der Musikschule. Genau das wollen wir erreichen." Nicole Kiener ist überzeugt, dass Musikmachen bei den Kindern Glücksgefühle auslöst. "Jedes Kind, egal ob es traurig ist oder wütend, fühlt sich gut, wenn es hier musizieren oder trommeln kann. Die Kinder fangen auf einmal an zu strahlen und nehmen ein fröhliches Gefühl aus dem Toccarion mit nach Hause."

"Musik macht Kinder stärker"

Macht Musik Kinder stärker? "Auf jeden Fall", ist Stefan Kiener überzeugt. "Wenn Kinder musizieren, wird das Sprachzentrum besser ausgeprägt und das mathematische Denken wird gefördert. Außerdem stärkt das Musizieren die sozialen Fähigkeiten, die man im Leben immer braucht: Hilfsbereitschaft, Kooperationsbereitschaft, ein Gruppengefühl und Zusammenhalt entwickeln. Das alles wird über die Musik befördert. Es ist mehr als das reine Musizieren. Kinder, die musizieren, haben mehr Selbstvertrauen."

Auch über das Festspielhaus kommen immer wieder prominente Musiker ins Toccarion. Udo Lindenberg, Anne-Sophie Mutter, Anna Netrebko, Rea Garvey, Glasperlenspiel, Jazzgrößen wie Nils Landgren und sogar Alice Cooper haben das Toccarion schon besucht. "Auch Profikünstler sind immer total begeistert. Oftmals spielen sie unsere Spiele auf hohem Niveau. Das macht ihnen Spaß, weil sie dann plötzlich selbst wieder zu Kindern werden."

Ins Leben gerufen wurde die Kinderwelt von Stifter Sigmund Kiener. Der Name Toccarion ist eine neue Wortkreation, in der zwei Begriffe aus der Musik anklingen: "toccata" (ein frei gespieltes Musikstück) und "toccare" (Italienisch für berühren).

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Stefan Kiener
  • Webseite Toccarion.de
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