Leipzig: Acht Autos beschädigt – schwerer Landfriedensbruch

Am Samstagabend hat eine etwa 40-köpfige Gruppe den Stadtteil Reudnitz verwüstet. Am Donnerstag verursachte ein ähnlicher Vorfall 100.000 Euro Sachschaden.

Am Samstagabend zog eine 30- bis 40-köpfige schwarz gekleidete Gruppe durch Leipzig-Reudnitz, verursachte dabei schwere Sachschäden und zündete Pyrotechnik. Wie das Landeskriminalamt (LKA) am Sonntagmittag mitteilte, wurde sieben geparkte Fahrzeuge, ein Baustellenfahrzeug und eine Werbetafel beschädigt sowie eine Baustellenabsperrung in Brand gesetzt. Des Weiteren soll ein Versicherungsbüro beschädigt und Krähenfüße aus Metall im Kreuzungsbereich Rabet/Commeniusstraße ausgelegt worden sein.

Angeführt wurde der Aufzug von einem Banner, mit der Aufschrift "Vendetta per Alfredo bomb Cops" (italenisch für Rache für Alfredo, bombardiert Polizisten): Eine Solidaritätsbekundung für den inhaftierten italenischen Anarchisten Alfredo Cospito, der sich im Hungerstreik befindet.

Zusammenhang mit "Heibo"-Räumung?

In der linksextremen Szene in Leipzig brodelt es – spätestens seit der Räumung des "Heibo"-Protestcamp bei Dresden am Mittwoch: In der Nacht auf Donnerstag wurden auf dem Gelände des Staatsbetrieb Sachsenforsts in Leipzig mehrere Fahrzeuge angezündet. Der Schaden wird auf mindestens 100.000 € geschätzt.

Wie ein Sprecher des LKA t-online am Donnerstag mitteilte, werde im Zusammenhang mit den abgefackelten Sachsenforst-Fahrzeugen alle Richtungen ermittelt. Aufgrund der zeitlichen Nähe sei ein Zusammenhang mit der "Heibo"-Räumung naheliegend.

Da der Aufzug am Samstagabend unerkannt flüchten konnte, sucht das LKA Augenzeugen: die Kriminalpolizei nimmt unter der Telefonnummer 0341/966 4 6666 Hinweise entgegen.