Halle: Autofahrer fährt "Letzte Generation"-Aktivisten bei Blockade an

In Halle hat ein Kleintransporter eine Klimablockade durchbrochen. Ein Aktivist wurde dabei leicht verletzt.

Bei einer Straßenblockade der "Letzten Generation" in Halle an der Saale hat der Fahrer eines Kleintransporters einen Aktivisten angefahren. In einem Video, das auf Twitter hochgeladen wurde, ist der Vorfall zu sehen. Der weiße Kleintransporter fährt schnell auf die Blockade zu und bremst dann zwar ab, kommt aber nicht zum Stehen. Er erfasst einen Aktivisten, der nicht zur Seite geht. Mit einem Sprung nach hinten kann der Angefahrene einen Sturz vermeiden. Anschließend fährt der Transporter weg. Ein weiteres Auto fährt ihm hinterher.

Das Video der Aktion wurde von Sebastian Striegel bei Twitter gepostet. Striegel sitzt für die Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt. "Ein Fahrzeug als Waffe gegen friedlich Protestierende einzusetzen, ist absolut inakzeptabel", schreibt Striegel. Der Aktivist sei "durch motorisierte Gewalt verletzt" worden.

Polizei ermittelt gegen den Fahrer

Wie der MDR berichtet, ermittelt die Polizei gegen den Fahrer des Kleintransporters. Der Aktivist sei bei der Aktion leicht verletzt worden. Auch gegen die beteiligten Aktivisten der "Letzten Generation" werde wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtete ebenfalls darüber. Die Polizei Halle war auf Anfrage am Mittwochvormittag zunächst nicht zu erreichen.

Die "Letzte Generation" will mit ihren Aktionen die Bundesregierung dazu bringen, schärfere Maßnahmen für den Klimaschutz zu beschließen. Zu ihren Forderungen gehören ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket, ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen und die Einführung eines Gesellschaftsrates.