Ein Kind starb, eins überlebte: Die Polizei sucht nach den Eltern zweier Babys, die Ende Dezember ausgesetzt worden sind. Rechtsmedizinische Untersuchungen ergaben nun: Es waren keine Geschwister.
Nach dem Fund eines toten und eines lebendigen Säuglings in Halle an der Saale innerhalb einer Woche haben die Ermittler eine Verwandtschaft der beiden Mädchen ausgeschlossen. Das hätten rechtsmedizinische Untersuchungen ergeben, erklärte die Polizei am Mittwoch.
Das erste Neugeborene war am Abend des 27. Dezember tot am Zaun eines Recylinghofs gefunden worden. An einem Mülleimer vor einem nahen Bürogebäude wurden mit dem Fall zusammenhängende Spuren entdeckt.
Babyfunde in Leipzig: Ermittlungen wegen Tötungsdelikt
Zum Zeitpunkt der Geburt lebte das Kind noch. Die Polizei ermittelt wegen eines Tötungsdelikts und fragt nun: "Wer hat vom 23.12.2021 an eine verdächtige Person oder Fahrzeuge bemerkt, welche mit der Ablage des Kindes in Zusammenhang stehen könnten?".
Am 29. Dezember war darüber hinaus ein zweites Baby im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses gefunden worden. Es sei gesund und befinde sich in angemessener Betreuung, teilte die Polizei jetzt mit.
Zum Fundzeitpunkt sei der Säugling nur wenige Stunden alt gewesen. Nach den Eltern des Mädchens werde intensiv gesucht.
Die Polizei fragt in diesem Fall: "Wer kann sachdienliche Angaben zu einer Person machen, welche am 29.12.2021 zwischen Mitternacht und 9 Uhr im Bereich der Azaleenstraße mit einem Säugling, einem blaugrauen Fußsack oder einem Kinderwagen unterwegs war?".
Polizei fragt: Wer hat Schwangere gesehen, die jetzt kein Baby haben?
Der Baby-Fußsack der Firma "babycab" sei ca. 110 cm lang und bestehe aus blaugrauem Polyester mit weißen Streifen am Fußbereich und in der Mitte. Er werde für gewöhnlich als Einsatz in einem Kinderwagen genutzt.
Außerdem fragt die Polizei, wem in letzter Zeit Frauen aufgefallen sind, die zuletzt schwanger waren, nun jedoch kein Kind betreuen. Wer Hinweise geben kann, soll sich unter der Rufnummer 0345/224 1291 melden.
- Nachrichtenagentur AFP
- Polizei Halle: Mitteilung vom 5. Januar 2022