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"Querdenker" kleben Rasierklinge auf Spielplatz
Unter einem "Querdenker"-Spruch drohte handfeste Verletzungsgefahr: MutmaĂliche Impfgegner haben auf einem Spielplatz in Leipzig mindestens einen Aufkleber angebracht, unter dem eine Rasierklinge verborgen war.
Unbekannte haben auf einer öffentlichen Kinderrutsche in Leipzig eine unter einem impfkritischen Aufkleber versteckte Rasierklinge angebracht. Ein 38-JÀhriger entdeckte den gefÀhrlichen Aufkleber am Sonntag auf einem Spielplatz im Stadtteil Wahren, wie die Polizei Leipzig am Montag mitteilte.
Als er den mit einem Davidstern versehenen Sticker entfernte, bemerkte er darunter eine Rasierklinge. "Aufkleber mit versteckter Rasierklinge, damit man sich beim AbreiĂen verletzt", schrieb der 38-JĂ€hrige am Sonntag auf Twitter. "Gefunden an einer Rutsche auf dem Spielplatz Auensee. Das muss die viel geĂ€uĂerte Sorge der Querdenker um die Kinder sein."
Polizei Leipzig: VerdÀchtige Aufkleber nicht anfassen!
Laut Polizei blieb der Mann unverletzt, als er den Sticker entfernte. Beamte sicherten Spuren. Bei einer Absuche des Spielplatzes sowie SpielplÀtzen in der Umgebung wurden keine weiteren derartigen Aufkleber gefunden. Die Beamten warnen allerdings davor, dass möglicherweise an anderen Orten weitere mit Rasierklingen prÀparierte Aufkleber auftauchen könnten.
"Bitte informieren Sie umgehend die Polizei, wenn Sie verdĂ€chtige Aufkleber feststellen", heiĂt es in der Mitteilung der Polizei. "Fassen Sie den Aufkleber nicht an und versuchen Sie nicht, diesen selber zu entfernen. Warnen Sie Personen in der Umgebung und warten Sie nach Möglichkeit vor Ort bis zum Eintreffen der Beamten."
Rasierklingen-Sticker sind bereits bekannt
Bereits zuvor waren â unter anderem auch in Leipzig â Ă€hnlich vorbereitete Sticker gemeldet worden. In WĂŒrzburg verletzte sich beispielsweise 2015 ein Student, als er einen islamfeindlichen Aufkleber abreiĂen wollte. An einer Wiener Schule hatte jemand gleich vier Klingen unter einem rechtsradikalen Aufkleber versteckt und in Leipzig waren 2020 Sticker aufgetaucht, die zusĂ€tzlich noch mit einer hautreizenden FlĂŒssigkeit besprĂŒht worden waren.
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Im aktuellen Fall ermittelt die Polizei nun wegen versuchter gefÀhrlicher Körperverletzung und des Verdachts der Volksverhetzung. Auf Demonstrationen von Impfgegnern trugen Teilnehmer in den vergangenen Monaten wiederholt Davidsterne, inszenierten sich damit als Opfer einer vermeintlichen Impfdiktatur und verharmlosten auf diese Weise auch den Holocaust.