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Leipzig: Todesrätsel um erschossenen Jesse (19) – ging es um Drogen?


Ging es um Drogen?
Todesrätsel um erschossenen 19-Jährigen

Von t-online, mtt

20.01.2022Lesedauer: 3 Min.
Kerzen, Blumen, Fotos: Trauerbekundungen vor dem Haus, in dem der Tote lebte.Vergrößern des BildesKerzen, Blumen, Fotos: Trauerbekundungen vor dem Haus, in dem der Tote lebte. (Quelle: news5)
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Jesse L. wurde tot an einem Feld gefunden. Ein 20-Jähriger, der aus gutbürgerlichem Hause kommen soll, ist in Haft. Aber ob er wirklich der Täter ist? Daran werden Zweifel geäußert.

Der Eingangsbereich des Wohnhauses in Leipzig-Probstheida ist übersät mit Kerzen und Blumen. "Aus unserem Leben bist du gegangen, in unseren Herzen wirst du bleiben", steht auf Grablichtern. Fotos erinnern an den 19-jährigen Jesse L., der hier lebte – und am Montag tot an einem Feld bei Schkeuditz gefunden wurde.

Die Polizei geht von einem Verbrechen aus. Seit Dienstag sitzt ein 20-Jähriger in U-Haft, der des Totschlags verdächtigt wird. Trauer und Anteilnahme an dem Fall sind groß, die offiziellen Informationen, die Polizei und Staatsanwaltschaft an die Öffentlichkeit geben, allerdings bislang dünn.

Das heizt Spekulationen an: Medienberichten zufolge könnte ein Streit um Drogen dem Tötungsdelikt vorausgegangen sein. Und neben dem inhaftierten Verdächtigen soll es möglicherweise noch einen weiteren Täter geben.

Toter aus Leipzig soll mit Kopfschuss getötet worden sein

Fest steht: Jesse L. war am Dienstag vergangener Woche mit einem Bekannten in Halle unterwegs, wollte gegen Abend nach Hause fahren, ist dort aber nie angekommen. Die Polizei bat die Bevölkerung um Mithilfe, veröffentlichte ein Foto des Vermissten, suchte mit Hunden und einem Hubschrauber nach ihm. Auch Jesses Familie war in großer Sorge und rief in sozialen Medien zur Suche auf.

Anfang dieser Woche wurde dann die Leiche des 19-Jährigen in einem Graben neben der S-Bahn-Strecke nach Leipzig entdeckt. Mit starken Kräften durchsuchte die Polizei die Umgebung, Drohnen und Metalldetektoren kamen zum Einsatz.

Mehrere Medien berichten übereinstimmend, dass Jesse erschossen wurde. Laut "Bild" starb er durch einen Kopfschuss, der offenbar aus nächster Nähe abgegeben worden sei.

Bericht: 20-Jähriger führte Polizei zum Fundort

Sowohl "Bild" als auch "Tag24" rücken die Tat in die Nähe von mutmaßlicher Drogenkriminalität. Bei dem verhafteten 20-Jährigen soll es sich demnach um den Bekannten handeln, der mit dem späteren Opfer in Halle war. Beide Medien spekulieren, die beiden jungen Männer hätten dort eventuell einen Drogendeal abwickeln wollen.

Laut "Bild" war Jesse L. bereits zuvor wegen kleinerer Drogengeschäfte ins Visier von Ermittlern geraten. "Tag24" berichtet, die Kripo gehe Hinweisen nach, wonach sein 20-jähriger Kumpel mit Drogen gehandelt oder Kurierdienste für Dealer übernommen haben könnte.

Dem Portal zufolge soll es der 20-Jährige selbst gewesen sein, der die Polizei schließlich zum Fundort der Leiche führte. Bei ihm soll auch die Tatwaffe sichergestellt worden sein.

Deckt der Inhaftierte aus Angst den wahren Mörder? Oder handelte er im Affekt?

Allerdings gebe es Zweifel, dass er geschossen hat, berichten sowohl "Bild" als auch "Tag24". Bekannte und Freunde des 20-Jährigen hielten das für "ausgeschlossen" – und mutmaßten "Tag24" zufolge, der eigentlich feinfühlige junge Mann aus gutbürgerlichem Hause sei in einen Abwärtsstrudel geraten und decke nun aus Angst um sein eigenes Leben den wahren Mörder.

Auch die "Leipziger Volkszeitung" ("LVZ") schreibt, Drogenkriminalität sei eine Möglichkeit, die die Ermittler in Erwägung zögen. Das Blatt berichtet aber auch, dass dies nur ein Ermittlungsansatz unter vielen sei. Anderen Theorien werde aktuell ebenso nachgegangen. Möglich sei zum Beispiel, dass der Täter im Affekt oder im Zuge einer körperlichen Auseinandersetzung schoss, die gar nichts mit Drogen zu tun hatte.

Jesses Fußballverein, der SV Eiche Wachau, veröffentlichte unterdessen einen Nachruf. "Wir sind alle fassungslos und finden keine Worte", sagte sein Trainer laut "LVZ". Jesse habe in neun Spielen 18 Treffer für sein Team erzielt.

Die Polizei bittet nun die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Aufklärung des Verbrechens. Wer Angaben zu Tat oder Opfer machen kann, soll sich bei der Kripo Leipzig unter der Nummer 0341/966 4 6666 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle melden.

Verwendete Quellen
  • Mitteilungen von Polizei und Staatsanwaltschaft
  • Reporter vor Ort
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