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Fall Gil Ofarim: Antisemitismus-Beauftragter fürchtet einen Rückschlag


Sänger Ofarim
Klein: Fall hat Kampf gegen Antisemitismus "geschadet"

Von dpa
Aktualisiert am 29.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Musiker Gil Ofarim (Archivbild): An den Aussagen des Sängers bestehen Zweifel.Vergrößern des BildesMusiker Gil Ofarim (Archivbild): An den Aussagen des Sängers bestehen Zweifel. (Quelle: Horst Galluschka/imago-images-bilder)
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Um auf Antisemitismus aufmerksam zu machen, war der Sänger Gil Ofarim mit seinem Fall an die Öffentlichkeit gegangen. Felix Klein, Bundesbeauftragter für Antisemitismus, fürchtet nun jedoch einen Rückschlag.

Die Aufregung um den Fall des Sängers Gil Ofarim ist aus Sicht des Bundesbeauftragten Felix Klein ein Rückschlag im Kampf gegen Antisemitismus. "Als Zweifel an der Darstellung von Gil Ofarim laut wurden, hieß es in den sozialen Medien sofort: 'Der Jude lügt'", kritisierte der Antisemitismus-Beauftragte in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Die ganze Sache hat insofern eher geschadet."

Ofarim hatte Anfang Oktober erklärt, ein Mitarbeiter eines Leipziger Hotels habe ihn beim Einchecken aufgefordert, seine Kette mit Davidstern zu verbergen. Ofarim erstattete Anzeige. Der beschuldigte Hotelmitarbeiter bestritt die Vorwürfe und zeigte Ofarim seinerseits wegen Verleumdung an.

Bundesbeauftragter: "Juden leben mit dem latent vorhandenen Antisemitismus"

Klein, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, sagte: "Ich weiß natürlich auch noch nicht, was letztlich herauskommt. Es kann gut sein, dass am Ende Aussage gegen Aussage steht und dass alle Verfahren eingestellt werden." Das ändere aber nichts an der Problematik. "Jeder sollte seine jüdische Identität zeigen können", sagte Klein.

Antisemitismus gebe es im Alltag viel zu oft und die Betroffenen sollten dies anzeigen. "Der Druck, den Gil Ofarim und auch der Zentralrat der Juden gespürt haben, wirkt da eher abschreckend auf die Betroffenen", sagte Klein. "Jüdinnen und Juden leben mit dem latent vorhandenen Antisemitismus. Oft ist der Reflex, das eigene Jüdischsein zu verbergen. Dies ist durch die Diskussion über Gil Ofarim noch verstärkt worden. Das bedaure ich sehr."

Die Leipziger Staatsanwaltschaft hatte diese Woche erklärt, ihr liege nun ein weiteres Gutachten zum Fall Ofarim vor. Dafür hatten Ermittler die Szene in dem Leipziger Hotel im Dezember nachgestellt und mit den Überwachungskameras aufgezeichnet. Zu Details äußerte sich die Anklagebehörde aber nicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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