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Baden-Württemberg: Kliniken leiden unter Kostenexplosion – Bund will weiter kürzen


Hilferuf der Südwest-Krankenhäuser
Kliniken leiden unter Kostenexplosion – Bund will weiter kürzen

Von dpa
Aktualisiert am 27.10.2022Lesedauer: 2 Min.
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Ein Hinweisschild mit der Aufschrift "Krankenhaus" (Symbolbild): Auf die Kliniken kommen in diesem Jahr Mehrkosten von rund 640 Millionen Euro zu. (Quelle: Marcus Brandt/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Die immens gestiegenen Energiekosten stellen Krankenhäuser vor große Probleme. Jetzt will der Bund weitere Gelder kürzen – und die Kliniken wehren sich.

Die Kliniken in Baden-Württemberg beklagen erhebliche Mehrkosten durch die Energiekrise und fordern mehr Unterstützung durch den Bund. Alleine durch Sachkosten kämen auf die Kliniken in diesem Jahr Mehrkosten von rund 640 Millionen Euro zu, sagte der Hauptgeschäftsführer der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Matthias Einwag, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Die Kosten für Personal, Dienstleistungen, Medikamente – alles werde teurer, sagte Einwag. Die Mehrkosten alleine für Gas beliefen sich laut einer Schätzung auf 180 Millionen Euro. Es drohten Millionendefizite, in den Häusern herrsche deshalb große Unruhe. Um dem entgegenzuwirken, sieht Einwag auch den Bund am Zug. Zuletzt war der Gaspreis aber wieder deutlich gesunken.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündige zwar Wohltaten an, sagte Einwag. Zugleich plane der Minister aber Gesetze, mit denen er den Kliniken Geld wegnehme. Besonders kritisch sieht der Verband eine geplante Gesetzesänderung, die den Kliniken bei sinkenden Patientenzahlen laut Einwag unverhältnismäßig viel Geld wegnehmen würde.

Widerstand gegen Pläne des Bundes

Die geplante Änderung sieht laut BWKG vor, bei sinkenden Patientenzahlen auch bei den Fixkosten anzusetzen, statt nur bei den Kosten, die für den jeweiligen Patienten nicht mehr anfallen.

Mit einem Brief an alle Bundestagsabgeordneten aus dem Südwesten fordert die Landes-Krankenhausgesellschaft zum Widerstand gegen die Pläne des Bundes auf. "Es geht hier um sehr viel Geld, das den Krankenhäusern in unserem Land zu Unrecht entzogen würde", heißt es in dem Schreiben, das der dpa vorliegt.

So würde etwa eine Leistungsabsenkung um zwei Prozent rund 65 Millionen Euro weniger für die Kliniken im Land bedeuten – was den Personalkosten von mehr als 1.000 Beschäftigen entspreche. Man fordere deshalb dringend, die Streichung zu verhindern, so der Aufruf an die Abgeordneten aus dem Südwesten.

Starke Belastung für Klinikpersonal

Auch abseits der Geldsorgen, sieht Einwag Probleme auf die Kliniken zukommen. "Ich befürchte, dass Versorgungsketten reißen könnten." Es sei schon jetzt oft nicht mehr möglich, ältere Patientinnen und Patienten nach der Behandlung im Krankenhaus in ein Pflegeheim zu entlassen.

Durch viele Ausfälle aufgrund von Krankheit habe sich die Lage in den Heimen weiter zugespitzt. Die Folge seien längere Behandlungszeiten in den Kliniken und damit auch eine stärkere Belastung für das dortige Personal. Die Kliniken bräuchten deshalb eine solide Finanzierung für das gesamte nächste Jahr statt kurzfristiger Hilfen, so Einwag.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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