Stuttgart: Anklage gegen Millionendiebin Mirnesa S. offenbart neue Details

Ständig haufenweise Bargeld zum Verpacken in den Händen, da wuchs bei der Angestellten einer Geldtransportfirma wohl das Verlangen. Jetzt steht die Anklage.

Monatelang war Mirnesa S. auf der Flucht, die Polizei suchte sie europaweit. Sie soll als Angestellte eines Geldtransportunternehmens 1,25 Millionen Euro Bargeld geklaut haben. Der Fall machte Schlagzeilen, auch weil während der Fahndung nach ihr irritierende Aufnahmen in den sozialen Netzen auftauchten: Singend saß sie am Steuer eines Autos, Instagram-Bilder zeigten sie mit edlen Handtaschen, Rolex-Uhren und Champagner.

Im Januar war dann der Fahndungsdruck offenbar zu groß geworden, Mirnesa S. stellte sich am Flughafen Stuttgart und wanderte direkt in U-Haft. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft die Anklageschrift fertig. Sie offenbart neue Details zum Vorgehen der mutmaßlichen Millionendiebin.

Polizei Stuttgart sucht noch einen Komplizen der Millionendiebin

Wie aus einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart vom Donnerstag hervorgeht, soll Mirnesa S. mindestens zwei Komplizen gehabt haben. Ein 45 Jahre alter Mann sitze wie sie in U-Haft, hieß es. Er soll die Flucht von Mirnesa S. sowie die eines weiteren Mannes organisiert haben.

Der andere Angeschuldigte ist 29 Jahre alt – und weiter verschwunden. Die Staatsanwaltschaft schreibt, er solle den Tatablauf geplant und am 14. Oktober 2022 in einem Fluchtfahrzeug auf S. gewartet haben. Bilder einer Überwachungskamera zeigten die auffällige Blondine, wie sie als für das Verpacken von Bargeld zuständige Angestellte im Tresorraum der Firma eine Sporttasche mit Scheinen vollpackte und dann verschwand.

1,25 Millionen Euro fort: Wo ist die Beute geblieben?

In welchem Verhältnis die drei Verdächtigen genau zueinander stehen, will die Staatsanwaltschaft derzeit noch nicht mitteilen. Dies müsse die Hauptverhandlung klären, sagte Staatsanwalt Aniello Ambrosio t-online. Nur so viel: Die beiden Männer stammten aus dem Umfeld von S., sie hätten anders als diese jedoch nicht für die beklaute Firma gearbeitet.

Mysteriös: Das gestohlene Geld ist noch immer weg. "Der Verbleib des entwendeten Geldes bleibt den Feststellungen in einer etwaigen Hauptverhandlung vorbehalten", heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft.