Aus Solidarität mit Landwirten Reiter ziehen mit hundert Pferden durch Stuttgart

Zahllose Reiter sorgen am Sonntag für einen ungewöhnlichen Anblick in Stuttgart: Sie solidarisieren sich mit den Landwirten. Und kritisieren die Ampel-Regierung.
Während am Sonntag in München der Mittelstand gegen Maßnahmen der Ampelregierung in Berlin protestierte, zogen in Stuttgart knapp hundert Reiter mit ihren Pferden durch die Stadt. Auch knapp 60 Kutschen waren dabei. Sie alle hatten eine klare Mission: Den Landwirten ihre Unterstützung zeigen.
Diese gingen Anfang Januar in ganz Deutschland tausendfach mit ihren Traktoren auf die Straße, um etwa gegen die von der Ampel geplanten Subventionskürzungen für Agrardiesel und das Streichen der Kfz-Steuerbefreiung für Landwirtschaftsfahrzeuge zu demonstrieren.
Tierarzt untersuchte davor Pferde und Ausrüstung
Der Demonstrationszug der Reiter startete um 11.30 Uhr am P10 auf dem Cannstatter Wasen. Die Teilnehmer trafen sich vorab, damit ein Tierarzt alle Pferde samt Ausrüstung kontrollieren konnte. "Es scheint alles sehr gut vorbereitet und organisiert", sagte der Präsident des Württembergischen Pferdesportverbands Frank Reutter dem Fachmagazin "Reiterjournal". Er war als Gastredner auf der Demo.
Reiterdemo: Fünf mal so viele Menschen wie geplant vor Ort
Anfangs gingen die Veranstalter von etwa 40 teilnehmenden Reitern samt Tiere aus. Letztendlich waren es nach Angaben der Polizei 100 Pferde und 200 Personen. Laut Veranstalter verlief die Demonstration friedlich. Sieben Kilometer zogen die Teilnehmer gemeinsam durch die Stadt, bis um 14.30 Uhr die Schlusskundgebung auf dem Cannstatter Wasen stattfand.
Die Reiter wollten mit ihrem Protestzug allerdings nicht nur die Bauern unterstützen, sondern auch ihre eigenen Interessen kundtun: Die "Stuttgarter Zeitung" berichtete von Teilnehmern, die etwa über steigende Futterkosten und komplexe Bürokratie klagten.
- Eigene Recherche
- reiterjournal.com: Demo in Stuttgart mit Pferden und Reitern zur Unterstützung der Landwirte