Kriminalität Mails mit Bombendrohungen an hunderten Südwest-Schulen

In Baden-Württemberg laufen derzeit an Schulen Abitur- und andere Abschlussprüfungen. Die Zahl der Drohmails stieg nun auf einen dreistelligen Bereich. Große Sorgen scheinen aber nicht angebracht.
Auch in Baden-Württemberg haben zahlreiche Schulen Mails mit Bombendrohungen erhalten. Ein Sprecher des Lagezentrums im Innenministerium nannte allein für den Montag die Zahl von etwa 180 gleichlautenden Mails - bislang sei ihm von einer Räumung von Schulgebäuden nichts bekannt. Das Landeskriminalamt ging von einer "unteren dreistelligen Zahl" an Drohmails in den vergangenen Tagen aus. Man nehme jede Meldung ernst, habe bislang aber keine Anhaltspunkte für konkrete Gefahren, sagte ein Sprecher weiter. Ermittler im Südwesten gehen ebenso wie andere, ebenfalls von Drohmails betroffene Bundesländern von einem bundesweiten Phänomen und einem Zusammenhang mit den derzeit laufenden Abiturprüfungen aus. Ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts sagte, vieles deute auf eine gezielte, bundesweite Aktion hin. Die Inhalte der Mails seien sehr ähnlich. Zu Details wollte er sich nicht äußern.
Prüfungen ohne Störungen
Dem baden-württembergischen Kultusministerium lagen keine Erkenntnisse vor, dass die Prüfungen wegen der Drohmails beeinträchtigt wurden. Die Prüfungen an den Haupt- und Werkreal- sowie Real- und Gemeinschaftsschulen hätten "Stand jetzt" ohne Störungen stattfinden können, sagte eine Sprecherin auf Anfrage.
In den vergangenen Monaten erhielten bundesweit immer wieder Schulen Drohmails. Vor dem Landgericht Stuttgart läuft zurzeit ein Prozess gegen einen 20-Jährigen, der im Herbst 2023 mit einem Komplizen insgesamt 51 Mails an Schulen, Behörden und Religionsgemeinschaften verschickt haben soll.
- Nachrichtenagentur dpa