Verteidigung Kretschmann: Brauchen militärische Forschung an unseren Unis

An einigen Unis im Südwesten gibt es die Verpflichtung, dass Forschung dem Frieden dienen muss. Für den Ministerpräsidenten ist das kein Problem, wenn es um militärische Forschung geht.
Aus Sicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) müssen sich die Universitäten und Hochschulen in Baden-Württemberg an militärischer Forschung beteiligen. Bislang werde das schwerpunktmäßig an Bundeswehrhochschulen gemacht. "Das brauchen wir jetzt auch an unseren Universitäten", sagte Kretschmann nach einem Treffen mit Vertretern aus Wirtschaft, Forschung, Verbänden und der Bundeswehr in Stuttgart.
In sogenannten Zivilklauseln, mit denen sich einzelne Hochschulen Regeln für die Forschung geben, sieht Kretschmann dabei kein Hindernis. "Die Zivilklauseln dienen ja dem Frieden - und das, was wir hier machen, dient dem Frieden. Wir rüsten ja nicht auf, um Krieg zu führen. Wir rüsten auf, um Krieg zu verhindern", sagte Kretschmann.
Ihm seien auch bisher keine großen Probleme an den Universitäten bekannt. Man erlebe durch den Angriff Russlands eine Zeitenwende. "Diese Zeitenwende verändert ja auch die Haltung und das Bewusstsein von Menschen", sagte Kretschmann.
Entsprechende Klauseln gibt es etwa an den Universitäten in Freiburg und Tübingen. In der Grundordnung der Universität Tübingen heißt es unter anderem, Lehre Forschung und Studium sollten friedlichen Zwecken dienen. Eine ähnliche Formulierung gibt es auch in der Grundordnung der Universität Freiburg.
- Nachrichtenagentur dpa