A8 bei Stuttgart Abseilen von Umweltaktivisten löst Vollsperrung aus
Eine bundesweite Klimaaktion hat am Samstag zu einer zeitweisen Vollsperrung der A8 geführt. Aktivisten hatten sich von einer Brücke abgeseilt. Eine von ihnen befand sich in einem Hängetrauma und wurde in eine Klinik gebracht.
Eine Protestaktion von Umweltaktivisten hat am Samstag zu Verkehrsbehinderungen auf der Autobahn 8 bei Stuttgart geführt. Zwei Menschen seilten sich am Samstagvormittag auf einer Brücke oberhalb der A8 zwischen Fasanenhof und Unteraichen mit Kletterseilen vom Brückengeländer ab, wie Verkehrsteilnehmer der Polizei berichteten.
Hängetrauma bei einer Aktivistin festgestellt
Die Autobahn wurde gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Es entstand erheblicher Stau in beide Richtungen. Einsatzkräfte bargen eine 34-Jährige und einen 21-Jährigen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart prüft die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen die Beiden wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Nötigung. Die 34-Jährige habe Anzeichen eines Hängetraumas gezeigt und kam für weitere Untersuchungen in ein Krankenhaus.
Ein Hängetrauma ist ein potenziell lebensbedrohlicher Schockzustand, welcher bei längerem bewegungslosen freien Hängen in einem Gurtsystem auftreten kann. Die erzwungene aufrechte Körperhaltung (Orthostase) führt durch die Schwerkraft zum "Versacken" des Blutes in herabhängenden Körperteilen.
Die Feuerwehr unterstützte den Einsatz mit einem Drehleiterfahrzeug. Nach rund drei Stunden wurden sämtliche Sperrmaßnahmen wieder aufgehoben. Bundesweit fand am Samstag ein Verkehrswende-Aktionstag statt, bei dem Demonstranten teilweise auch mit Fahrrädern über Autobahnen fahren wollten.
- Nachrichtenagentur dpa