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The BossHoss packt über Finanzen aus: "Kamen vom Regen in die Traufe"


The BossHoss
"Die Lage ist prekär"

Von Sebastian Berning

Aktualisiert am 15.05.2023Lesedauer: 3 Min.
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The BossHoss: Sascha Vollmer und Alec Völkel.Vergrößern des Bildes
The BossHoss: Sascha Vollmer und Alec Völkel. (Quelle: Pascal Bünning)

The BossHoss zählt zu den erfolgreichsten Bands des Landes. Dennoch haben auch sie wirtschaftliche Sorgen, wie die beiden Sänger t-online im Interview verraten.

Alles wird teurer. Nicht nur im Supermarkt. Davon können auch The BossHoss ein Lied singen. In Deutschland steht wohl kaum eine andere Band so für gute Laune und Unbeschwertheit wie sie. Doch steigende Kosten bereiten auch den Frontmännern Alec Völkel und Sascha Vollmer Sorgen. Was schiefläuft und was sich ändern würde, wenn Männer öfters auf ihre Frauen hören würden, verraten die beiden im Interview.

Beim Titel Ihres neuen Albums "Electric Horsemen" habe ich an die E-Fuel-Diskussion denken müssen. Fahren Sie aktuell noch Motorrad?

Sascha Vollmer: Ich fahre noch. In einer Stadt wie Berlin ist das Motorrad das geilste, schnellste und billigste Fortbewegungsmittel. Für mich ist Motorradfahren eine Leidenschaft. Ich würde mich freuen, wenn eine umweltbewusste Alternative, wie ein E-Motorrad, das auch noch geil aussieht, auf dem Markt wäre.

Die gibt es doch.

Vollmer: Ja, aber die sind leider noch viel zu teuer.

"Electric Horsemen"

The BossHoss haben ein neues Album veröffentlicht, welches ein wenig anders klingt. Den Musikern selbst ist das nicht aufgefallen. "Wir hatten ein Fan-Treffen, wo wir das Album vorgespielt haben. Viele hatten den Eindruck, dass die neuen Songs elektronischer klingen. Unsere Idee war schlicht ein paar elektronische Sounds reinzubringen. Das scheint mehr zu wirken, als wir dachten", so Sascha Vollmer zu t-online. Alec Völkel sieht darin die logische Weiterentwicklung der Gruppe: "Uns war es schon nach dem ersten Album wichtig, dass wir uns nicht wiederholen. Es ist immer gut über den Tellerrand hinauszuschauen"

Wie sehr machen sich die Benzinpreiserhöhungen in Ihren Tourplanungen bemerkbar?

Alec Völkel: Schon sehr. Es ist aber leider nicht so, dass wir groß etwas ändern könnten. Uns würde es freuen, wenn Touren nachhaltiger wäre. Aber die Branche steckt in festen Strukturen. Wir sind auf Trucks angewiesen, die unsere Bühnenaufbauten und Instrumente fahren. Als Band und Crew sind wir klassisch auf Nightliner angewiesen.

Da gibt es kein Ausbrechen?

Völkel: Zumindest nicht bei Konzerten. Wenn wir Promotermine wahrnehmen, fahren Sascha und ich gerne Bahn. Auch im Privaten bin ich großer Freund des Zugfahrens geworden. Teilweise ist es günstiger als Autofahren – nur leider nicht immer so verlässlich …

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Coldplay haben auf Konzerten ihren eigenen Strom produziert. Das sind Weltstars. Können Bands Ihrer Größe nachhaltig sein?

Völkel: Das ist schwierig. Wenn man als Musiker in dieser Branche etwas umstellen will, ist es aktuell einfach teuer. Im Moment ist schon der normale Betrieb fast doppelt so teuer wie vor drei, vier Jahren. Noch mehr Geld in die Hand zu nehmen, um nachhaltiger zu werden, ist in unserer Größenkategorie nicht zu stemmen. Wir wollen auch nicht die Ticketpreise erhöhen und plötzlich 100 Euro nehmen.

Hat eine erfolgreiche Gruppe wie The BossHoss Sorgen, was am Ende einer Tour auf dem Konto ist?

Völkel: Das wissen wir leider schon vorher, weil man Gagen und Ausgaben für Crew oder Transport schon grob vorab kennt. Die Lage ist prekär.

Inwiefern?

Völkel: Wir kamen vom Regen in die Traufe, von Corona in die Inflation und die Energiekrise. Erst durften wir zwei Jahre nicht auftreten. Dadurch sind die Personalkosten explodiert, weil mittlerweile weniger Leute in unserer Branche tätig sind.

Vollmer: Man hat keine Planungssicherheiten mehr. Die Leute achten aktuell mehr auf ihr Geld. Das ist für uns Musiker natürlich blöd.

Warum?

Vollmer: Früher ging man auf Tour, um ein Album zu promoten. Heute ist das umgekehrt. Man macht ein Album, um touren zu können. Alben werden nicht mehr gekauft. Bands sind somit auf Konzerte angewiesen, um Geld zu verdienen. Der Gewinn fällt bei steigenden Preisen aber geringer aus.

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Auf dem Album haben Sie das Lied "What Would a Woman Do?". Fehlt der Welt oft die weibliche Intuition?

Vollmer: Frauen sind oft weniger pragmatisch und folgen manchmal eher ihrem Herzen oder einer Intuition, die wir Männer uns erst erarbeiten müssen.

Völkel: Mehr Frauen in der Politik würden der Welt guttun. Wir hätten vielleicht weniger Konflikte und einen besseren Umgang miteinander. Die Männer in der Regierung legen oft ein Platzhirschverhalten an den Tag. Das gilt bestimmt auch für Unternehmen. Es wäre besser, wenn nicht nur Männer das Sagen hätten.

Fragen Sie Ihre Frauen oft um Rat?

Vollmer: Das gehört für mich dazu. Meine Familie genießt mein hundertprozentiges Vertrauen. Ich habe eine erwachsene Tochter und wenn neue Musik entsteht, wird diese zu Hause vorgespielt. Sie hat echt interessante Ideen, auf die ich gar nicht gekommen wäre. Es ist mir wichtig, von den Frauen in meinem Umfeld eine Meinung einzuholen.

Völkel: Das ist bei mir genauso. Wenn ich mir unsicher bin, frage ich meine Frau. Generell ist mir ihre Meinung wichtig. Egal, ob bei The BossHoss oder anderen Aspekten meines Lebens. Sie hat einen ganz anderen Blick darauf, wie Sachen wirken.

Vollmer: Und Frauen haben kein Testosteron-Problem.

Völkel: Ja. Meine Frau sagt immer, ich solle mich entspannen und in andere hineinversetzen. Frauen haben eine andere Sichtweise, wie man mit Konflikten umgeht. Sie sind viel diplomatischer, viel entspannter als Männer.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit The BossHoss
  • instagram.com: Profil von thebosshoss
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