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Schon gehört? Adam Levine kommt nicht zum Höhepunkt


Schon gehört?
Der Soundtrack der Woche (11. Juni 2021)

MeinungVon Sebastian Berning

11.06.2021Lesedauer: 4 Min.
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Adam Levine: Mit seiner Band Maroon 5 schrieb er Hits wie "Moves Like Jagger" oder "She Will Be Loved".Vergrößern des Bildes
Adam Levine: Mit seiner Band Maroon 5 schrieb er Hits wie "Moves Like Jagger" oder "She Will Be Loved". (Quelle: IMAGO / Agencia EFE)

t-online hat offene Ohren für die wichtigsten Alben der Woche und gibt Ihnen Musiktipps. Diese Woche mit Maroon (08/1)5, Black Sabbath und Mammoth WVH, dem Sohn von Gitarrenlegende Eddie Van Halen.

Wenn Sie mal wieder richtig Lust auf neue Sounds haben, Ihnen aber die Zeit fehlt, sich durch die Veröffentlichungen der Woche zu hören, stimmt t-online Sie mit der wöchentlichen Rubrik "Schon gehört?" ein.

Black Sabbath – Sabotage (Super Deluxe Edition)

Für Heavy-Metal-Jünger steht fest: Nix geht über die ersten sechs Black Sabbath-Alben mit Ozzy und die ersten beiden mit Ronnie James Dio am Mikro. "Sabotage" von 1975 ist das sechste Werk der Kultband und erscheint nun als großes Deluxe-Boxset neu.

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Über "Sabotage" muss man wohl nicht viel sagen. Das Album hat eine ähnliche Hitdichte, wie die Musiker bei den Aufnahmen dicht waren. Also ist diese schon ziemlich hoch. "Symptom of the Universe" gilt locker als einer der härtesten Songs des Quartetts, "Hole in the Sky" spricht eine ähnliche Sprache mit seinem rollenden Bass, "Megalomania" grenzt an Wahn und die beiden Instrumentals "Supertzar" sowie "Don't Start Too Late" beweisen, dass die Gruppe sich künstlerisch richtig ausgetobt hat. Bei den beiden Nachfolgeralben "Technical Ecstasy" (dennoch besser als allgemein vermutet) und "Never Say Die" (genauso schwach wie allgemein bekannt) war die Flamme von Ozzy und Co. erloschen. Osbourne war solo besser und zeitgemäßer, die hinterbliebenen Sabbath-Jungs machten mit anderen Sängern ebenfalls stärker weiter.

Aber wieder zum 2021er Reissue: Der Sound ist super. Und das Bonusmaterial kann sich ebenfalls sehen lassen. Der bisher unveröffentlichte Livemitschnitt von 1975 dokumentiert, welch Macht die Gruppe damals auf der Bühne gewesen sein muss. Schöne Tracklist, schön rauer, aber nicht zu matschiger Sound. Dazu gibt es noch eine kleine 7"-Single. Auf x Studioouttakes oder Demoversionen, wie bei den Boxsets zu "Vol. 4" und "Paranoid", wurde hier verzichtet. Und das ist nicht schlimm, sondern macht diese Neuauflage zur bisher besten aus der Reihe.

Maroon 5 – Jordi

Mensch, was finden die Leute nur an dieser Truppe? Ich höre immer mal wieder in Maroon 5 rein, weil Adam Levine schon eine astreine Stimme hat. Ich würde es super finden, wenn er eine echte Rockband anführen würde. Dass ihm auch wuchtigere Songs liegen, hat er auf dem ersten Soloalbum von Guns-N'-Roses-Gitarrist Slash bewiesen.

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Aber nein, er bleibt bei Maroon 5 – und die liefern jetzt ihr wohl überflüssigstes Album ab. "Jordi" ist ein Sammelsurium an ausgelutschten Popmelodien, Texten übers Schlafzimmer oder die Ex-Freundin und besitzt nichtssagendes Songwriting, welches mehr auf Studiotechnik statt Melodien mit Tiefgang setzt. Da kann Levine noch so schön trällern, die Nummern finden keinen Höhepunkt, sondern plätschern so vor sich hin. Levine übrigens auch, aber was soll er aus diesen Vorlagen auch herauskitzeln? Beim Opener "Beautiful Mistake" kommt noch etwas Stimmung auf, die nächsten 35 Minuten hingegen sind eintönig. Da bringt auch das Feature von Stevie Nicks (Fleetwood Mac) auf "Remedy" nichts mehr.

Garbage – No Gods No Masters

In den 90ern waren Garbage eine der spannendsten Bands der aufkommenden Alternative-Rock-Szene. Damals war für viele auch "cool", "wichtig" und "bemerkenswert", dass mit Shirley Manson eine Frau am Mikro stand. Das reichte für mehrere Millionen verkaufte Tonträger. Seit einigen Jahren haben sich die Amerikaner von den Sounds der Anfangstage verabschiedet und wildern lieber im dezent elektronischen Industrial-Rock-Gebiet, erinnern dabei sogar manchmal an Nine Inch Nails zur poppigen "With Teeth".

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Und das ist ungemein spannender als die ersten zwei, drei Alben von Garbage. Die coole wie unterkühlte Stimme von Shirley Manson passt perfekt zu den Keyboardflächen und extrem verzerrten Gitarren. Das ist nicht unbedingt eingängig, sondern braucht durchaus ein paar Durchläufe. Zugegeben, große Popmomente findet man seltener als eine lächelnde Manson auf Garbage-Promofotos, aber es klingt so, als sei die Band so selbstsicher wie noch nie.

Mammoth WVH – Mammoth WVH

Letztes Jahr starb sein Vater, Eddie Van Halen, an Krebs. Nun meldet sich Wolfgang Van Halen mit seiner Ein-Mann-Show Mammoth WVH zurück. Denn auf dem selbstbetitelten Album übernimmt der 30-Jährige nahezu alle Instrumente selbst.

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Das erste Album, auf dem Wolfgang mitspielte, war "A Different Kind of Truth", das letzte und finale Studioalbum von Van Halen, auf welchem die Band wieder mit Sänger David Lee Roth vereint war. Wolfgangs zweite Platte, nämlich diese hier, spricht eine andere Sprache. Ja, es ist Rock, aber deutlich zeitgemäßer als einige Hits seines Vaters. "Mammoth WVH" erinnert eher an Bands wie Breaking Benjamin, Foo Fighters oder Hinder, also amerikanischer Radiorock. Und den spielt der Wolfgang schon gut, aber 58 Minuten Spielzeit ist einfach too much. 15 Minuten weniger hätten der Platte nicht geschadet. Papa Eddie hat's vorgemacht: Die ersten Alben mit Van Halen kratzten nicht mal an der 40-Minuten-Marke.

Ryan Adams – Big Colors

Und schon wieder ein neues Album von Ryan Adams. Dass da fast jährlich eine neue Platte kommt, ist schon ein recht großer und vielleicht zu aktiver Output. Aber bei dem roten Cover, auf dem eine schwarze Katze sich die Lippen leckt, kann man einfach nicht vorbei gehen und muss reinhören.

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Der Gesichtsausdruck der Fellnase ist übrigens nicht das spannendste an "Big Colors". Ryan Adams bleibt sich treu, spielt ruhigen und meist unaufgeregten Indie Rock, wie seit jeher. Wem die Bright Eyes immer zu folkig waren, der konnte schon vor 20 Jahren lieber zu Ryan Adams greifen. Gilt heute übrigens noch immer. Aber, ja aber: Die zwölf Nummern sollten jedem Fan des Musikers Freude bereiten. "Do Not Disturb" und "Power" sind sogar richtig peppig, "Manchester" hat einen gewissen Morrissey-"Kill Uncle"-Vibe. "I Surrender" ist dann die große Springsteen-Verneigung. Adams sollte sich öfters in diese Posen werfen.

Alle Alben sind am 11. Juni 2021 in digitaler sowie physischer Form erschienen. Wir hören uns wieder!

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