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Streit um Namensrechte: Fifa fordert über eine Milliarde von EA Sports


Das Milliardenspiel zwischen Fifa und EA Sports

Von t-online, jnm

Aktualisiert am 14.10.2021Lesedauer: 3 Min.
An einem Stand von EA Sports auf der Gamescom 2018 konnten Fans das Videospiel "Fifa" ausprobieren.Vergrößern des BildesEin Fifa-Stand auf der Gamescom im Jahr 2018: Bald könnte die Reihe anders heißen, weil EA die Forderung der Fifa nicht akzeptieren will. (Quelle: Christophe Gateau/dpa./dpa)
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Seit Tagen wird öffentlich darüber diskutiert, ob EA Sports seine enorm populäre "Fifa"-Fußballspielreihe umbenennen könnte. Jetzt wird klar, warum: Die Fifa fordert offenbar über eine Milliarde Dollar Lizenzgebühr.

Die Spieleserie Fifa ist eine der erfolgreichsten Sportspielsimulationen überhaupt. Seit dem Start vor fast dreißig Jahren hat der Spiele-Publisher EA Sports mittlerweile über 20 Milliarden US-Dollar mit der jährlich erscheinenden Serie umgesetzt.

Nicht unerheblich für den Erfolg ist sicherlich auch, dass EA Sports sich die Nutzungsrechte für alle relevanten Marken-, Vereins- und Spielernamen gesichert hat – sodass Fans tatsächlich mit ihrem Verein und ihren Stars spielen können. Viele digitale Spielfiguren sind ihren menschlichen Vorbildern mittlerweile zum Verwechseln ähnlich.

Eine der vielleicht wichtigsten Lizenzen ist die des Fußballweltverbands Fifa. Sie ermöglicht, dass das Spiel dessen Namen im Titel tragen darf – und dass auch die Fußball-Weltmeisterschaft digital nachgebildet werden kann.

Verhandlungen zwischen EA Sports und Fifa dauern schon zwei Jahre

Doch im kommenden Jahr läuft die derzeit aktuelle Vereinbarung zwischen EA Sports und Fifa nach zehn Jahren aus. Laut einem Bericht der "New York Times" sitzen beide Parteien bereits seit zwei Jahren am Verhandlungstisch, um die Rahmenbedingungen für die Nutzung in den kommenden Jahren zu regeln. Doch offenbar kam es bislang zu keiner Einigung.

Für beide Parteien steht viel auf dem Spiel. So soll die Nutzung der Fifa-Rechte EA zuletzt rund 150 Millionen US-Dollar im Jahr gekostet haben. Das ist für die Fifa die mit Abstand größte Werbevereinbarung mit einem einzelnen Unternehmen.

Die "New York Times" will nun von mehreren Quellen erfahren haben, dass die Verhandlungen zum Stillstand gekommen sind. Das deutet auch die Äußerung von EA-Sports-Chef Cam Weber in der vergangenen Woche an. Er erklärte, dass man über eine Umbenennung der Fußballspielserie nachdenke.

Über eine Milliarde Dollar für vier Jahre

Der Grund für diesen Schritt, mit dem der Spielepublisher unzweifelhaft Druck aufbaut, könnten die erheblich gestiegenen Forderungen der Fifa sein. Die will laut dem Bericht für die kommenden Jahre nämlich mehr als das Doppelte der bisherigen Summe. Damit würde sich der Preis für einen WM-Zyklus, also vier Jahre, auf über eine Milliarde Dollar summieren. Ein Preis, den man bei EA Sports offensichtlich nicht zu zahlen bereit ist.

Laut "New York Times" streitet man sich aber auch in einem anderen Punkt: So wolle die Fifa die Nutzungsrechte des Namens sehr eng um das Fußballspiel selbst begrenzen, EA Sports würde den Namen dagegen auch für andere Unternehmungen im Zusammenhang mit dem Videospiel nutzen dürfen, etwa für Arena-Turniere oder digitale Produkte wie NFTs.

Da die Fifa-Lizenz sich nicht auf Vereins- und Spielernamen oder andere Turniere wie etwa die Europameisterschaft bezieht, wäre ein Scheitern der Verhandlungen für EA Sports zumindest keine Katastrophe. Dass es keine WM-Edition geben würde, wäre angesichts der gesparten Lizenzsumme sicherlich verschmerzbar.

Zudem sollen sich neue In-Game-Kaufoptionen wie "Ultimate Team" für die Macher als sehr profitabel erwiesen haben: Piers Harding-Rolls, ein auf die Spielindustrie spezialisierter Analyst bei Ampere Analysis, schätzt gegenüber der "New York Times", dass EA Sports mit "Ultimate Team" allein im vergangenen Jahr rund 1,2 Milliarden US-Dollar verdient habe.

Auch scheint es sehr unwahrscheinlich, dass ein Konkurrent sich die Namensrechte sichern und der Spielereihe ernsthaft Konkurrenz machen könnte. Fifa ist seit Jahren extrem dominant, der einzige nennenswerte Konkurrent von Konami, "Pro Evolution Soccer" (PES), konnte nie auch nur annähernd so viele Fans für sich gewinnen und scheiterte überdies gerade spektakulär mit einem Neustart samt Umbenennung der eigenen PES-Serie.

Ein Ausstieg aus dem Fifa-Deal ist für EA Sports also durchaus denkbar – ob es tatsächlich so weit kommt, ist bislang aber alles andere als klar.

Verwendete Quellen
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