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Energieberater für eine Sanierung: So finden Hausbesitzer einen Experten


Sicher sanieren
Wie Hausbesitzer einen guten Energieberater finden

Von dpa, jb

Aktualisiert am 12.09.2023Lesedauer: 4 Min.
imago images 0200479180Vergrößern des BildesFoto eines Einfamilienhauses: Energieberater finden Schwachstellen im Haus (Quelle: IMAGO/McPHOTO/BilderBox)
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Das Eigenheim im Sinne des Gebäudeenergiegesetzes fit zu machen, ist nicht leicht. Tipps, wie Sie die richtige Energieberatung finden.

Wer Fördermittel für sein Sanierungsvorhaben haben möchte, für den ist sie quasi unumgänglich: die Energieberatung durch Experten. Und auch Hausbesitzer, die nach der besten und günstigsten Heizlösung für ihr Eigenheim suchen, können sie gut gebrauchen.

Dabei unterstützen Energieberater Sie etwa beim energetischen Sanieren, beim Thema Dämmung, bei der Erneuerung von Fenstern und Türen – und auch in Bezug auf Fördermittel für Altbausanierungen und Neubauten. Doch wo findet man qualifizierte Energieberater? Und worauf muss man bei der Auswahl und Beauftragung achten?

Wer muss und wer sollte sich beraten lassen?

"Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist eine Energieberatung in zwei Fällen vorgeschrieben. Zum einen beim Kauf eines Ein- oder Zweifamilienhauses, sobald der Energieausweis ausgehändigt wurde, und zum anderen bei Sanierungsmaßnahmen, die so umfangreich sind, dass Berechnungen zur Energiebilanzierung nötig sind", erklärt Dennis Stieler von der Stiftung Warentest. Die Pflicht gibt es nur für Beratungen, die man auch kostenlos in Anspruch nehmen kann.

Wo findet man Energieberater?

Auf der Energieffizienz-Expertenliste (EEE) findet man alle Anbieter, die für die Förderprogramme des Bundes antragsberechtigt sind. Mehr als 13.000 Experten und Expertinnen sind hier verzeichnet. Sie müssen sich zertifizieren lassen und regelmäßig bestimmte Studienabschlüsse, Weiterbildungen und eine Berufshaftpflichtversicherung nachweisen, erklärt Sandra Duy, Fachautorin bei Finanztest.

Wichtig: Staatliche Fördermittel der KfW oder des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) dürfen in der Regel nur beantragt werden, wenn so zertifizierte Energie-Effizienz-Experten in die Sanierungsplanung eingebunden werden. "Bei einem reinen Heizungstausch ist das nicht verpflichtend, aber in unseren Augen trotzdem ratsam", so Guy.

Weitere Optionen sind die Energieberatung für Wohngebäude des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, und die Energieberatung der Verbraucherzentralen.

Energieberatung bei den Verbraucherzentralen

"Die Bezeichnung "Energieberater/Energieberatung" ist nicht geschützt – es kann sich also jeder als Energieberater bezeichnen", erklärt Guy. Sie empfiehlt daher, sich an die EEE-Liste zu halten.

Auch die Verbraucherzentralen bieten Energieberatungen an. Hier gibt es rund 900 Beraterinnen und Berater. Qualität und Wirksamkeit der Beratung werden regelmäßig von unabhängigen Instituten überprüft. Die Beratung kann am Telefon, online oder auch zu Hause stattfinden. Für einkommensschwache Haushalte wird sie kostenlos angeboten – gilt aber auch so als sehr günstig. "Allerdings qualifiziert man sich nicht für staatliche Fördermittel", so Guy. "Regionale Förderprogramme sind aber in der Regel trotzdem möglich."

Die Vergabe eines Termins für eine Beratung in der Beratungsstelle funktioniert über die bundesweite Gratis-Hotline 0800-909 802 400, über die auch die kostenlose telefonische Beratung erfolgen kann. Eine kostenlose Online-Kurzberatung erfolgt per E-Mail, erklärt Heike Bose von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt.

Für die Beratung beim Verbraucher zu Hause wird zunächst ebenfalls die kostenlose Hotline kontaktiert. Im nächsten Schritt meldet sich innerhalb von zwei Wochen ein Energieberater zur Terminvereinbarung zurück.

Bis zur Durchführung eines Energie-Checks kann es je nach Region zu Wartezeiten von mehreren Wochen kommen. "Das sollte bei der Planung von Maßnahmen zur energetischen Sanierung oder der Beantragung von Fördermitteln berücksichtigt werden."

Worauf muss man achten?

Bei anderen Energieberatungen sollte man immer auf folgende Punkte achten, rät Duy:

  • Welche Qualifikation haben die Berater? Der richtige Ausbildungshintergrund kann ein Indiz sein, etwa ein Studium in Architektur, Bauingenieurswesen oder Physik – oder eine Ausbildung in einem entsprechenden Handwerk, wie Bau oder Anlagentechnik.
  • Gibt es entsprechende Weiterbildung zur Energieberatung, die über Zertifikate nachgewiesen werden können?
  • Können entsprechende Referenzen von anderen Beratungsprojekten vorgelegt werden?
  • Gibt es eine Berufshaftpflichtversicherung, damit eventuell kostspielige Fehler gedeckt sind?
  • Erfolgt die Beratung unabhängig? Werden nicht nur bestimmte Produkte oder Unternehmen empfohlen?

Wie schnell kommt man an Termine?

Es gibt eine anhaltend hohe Nachfrage nach Energieberatung, bestätigen alle Fachleute. "Auf einen Beratungstermin beim Energieeffizienz-Experten wartet man meist mehrere Wochen, manchmal sogar ein halbes Jahr", so Dennis Stieler. "Deshalb ist es in jedem Fall sinnvoll, rechtzeitig vor der geplanten Sanierung nach einem Berater zu suchen."

Sandra Duys Tipp: "Bei den EE-Experten auch prüfen, ob es verfügbare Termin bei Experten in der nächsten größeren Stadt gibt, wenn im eigenen Umkreis keine Kapazitäten mehr sind. Häufig klappt es dann so."

Besteht die Gefahr unseriöser Angebote?

"Unseriöse Angebote können auch bei Energieberatungen nicht ausgeschlossen werden. Zulassungen und Anerkennungen spielen deshalb eine wichtige Rolle", so Heike Bose. Denn, ganz wichtig: Ob sie die empfohlenen Maßnahmen auch umsetzen, entscheiden die Eigentümer und Eigentümerinnen am Schluss selbst und tragen somit die Verantwortung.

"Die Hauseigentümer und -eigentümerinnen können in der Regel nicht einschätzen, ob die vorgeschlagenen Maßnahmen zielführend sind", so Sandra Guy. Wenn sie auf der Grundlage schlechter Beratung unnötige oder gar falsche Maßnahmen umsetzen, kann es teuer werden: "Aus diesem Grund lieber nicht von Billig-Angeboten zur Beratung locken lassen. Im Idealfall sollten die Berater beziehungsweise Experten immer zu einem nach Hause kommen, um das Haus selbst zu sehen und anhand des Vor-Ort-Termins die Maßnahmen planen zu können."

Dennis Stieler rät: "Hilfreich ist es außerdem, sich im Freundes- und Bekanntenkreis umzuhören, wer dort schon gute Erfahrungen mit einer Energieberatung gemacht hat." Er ergänzt: "Häufig bieten zum Beispiel auch Handwerker wie Dachdecker und Heizungsbauer eine Energieberatung an. Da sollte man sich fragen, wie neutral deren Tipps sein können."

Bedeutet: Ratsuchende sollten den passenden Berater für ihr Projekt gut auswählen und gegebenenfalls auch eine Wartezeit in Kauf nehmen, damit das Vorhaben effektiv und effizient umgesetzt werden kann.

Übrigens: "Im Rahmen der Marktbeobachtung werden von den Verbraucherzentralen und dem Verbraucherzentralen Bundesverband Fälle unter anderem im Bereich Energie erfasst und analysiert, die Verbraucher melden", sagt Heike Bose von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. Wer selbst Beschwerden oder Hinweise melden möchte, kann dies online tun.

Wie teuer ist ein Energieberater?

Die Kosten für die Beratung durch einen Energieberater inklusive der Erstellung eines Sanierungskonzeptes richtet sich meist nach der Wohnfläche. So fallen für die Inspizierung eines Ein- und Zweifamilienhauses Kosten von maximal 1.300 Euro an. Besitzer eines Mehrfamilienhauses mit drei oder mehr Wohnungen müssen mit Kosten in Höhe von maximal 1.700 Euro rechnen.

Wichtig ist, dass Sie sich vor der Inanspruchnahme einen Kostenvoranschlag geben lassen. "Die gute Nachricht ist, dass es für Energieberatungen Fördermittel gibt. Die Kosten müssen nicht allein getragen werden, sondern können zum Beispiel als Zuschuss vom BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) oder als Teil einer Kreditförderung von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) gedeckt werden", betont Jennifer Radke, Modernisierungsberaterin bei Schwäbisch Hall.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Schwäbisch Hall Pressemitteilung 12.09.2023
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