Phänomen im Frühling Darum riechen Maikäfer nach Alkohol

Zugegeben, es klingt sehr ungewöhnlich. Aber Maikäfer riechen nach Alkohol. Warum? Und können Sie es auch riechen?
Aktuell sind wieder zahlreiche Maikäfer unterwegs. In Norddeutschland vorwiegend der Feld-Maikäfer (Melolontha melolontha) und im Süden und Nordwesten eher der Wald-Maikäfer (Melolontha hippocastani). Doch beide haben eins gemein: Sie riechen nach Alkohol. Zumindest einige von ihnen.
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Hinter diesem Phänomen steckt die Fortpflanzung der Insekten. Denn weibliche Maikäfer produzieren einen alkoholähnlichen Duftstoff. Dazu benötigen sie lediglich Blattsäfte.
Die männlichen Maikäfer verfügen über etwa 50.000 Geruchsnerven – die Weibchen haben lediglich 8.000 Sensoren. Sie befinden sich auf den auffälligen Fühlerblättchen der Tiere. Mit diesen Geruchsnerven können die Männchen dann die nach Alkohol duftenden Weibchen erschnüffeln und direkt zu ihnen fliegen. Die Geruchsnerven der Männchen sind sogar so stark, dass sie den Alkoholduft aus großer Distanz wahrnehmen können.
Nachdem sich die Maikäfer gepaart haben, stirbt das Männchen. Das Weibchen wiederum sucht sich einen Platz für die Eiablage. Meist handelt es sich dabei um ein Fleckchen in lockerer, humushaltiger Erde. Dort legt sie dann bis zu hundert Eier ab und sterben. Nach vier bis sechs Wochen schlüpfen aus den Eiern Engerlinge. Diese sind bei Gartenbesitzern gefürchtet. Den Grund erfahren Sie hier.
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Können Sie Maikäfer riechen?
Bevor Sie nun nach weiblichen Maikäfern suchen, um an ihnen zu schnuppern: Der Geruch dürfte sehr gering sein. Der Lockstoff ist eigentlich nur für die Maikäfermännchen wahrnehmbar.
Unterschied zwischen Mänchen und Weibchen erkennen
Das einfachste Unterscheidungsmerkmal sind die Fühler. Diese sind bei den Männchen deutlich größer und bestehen aus sieben Blättchen. Bei den Weibchen bestehen die Fühler lediglich aus sechs Blättchen.
- ardalpha.de: "Maikäfer – Plage oder harmloser Käfer?"
- bund.net: "Unser Tipp im Mai: Maikäfer, flieg!"
- umweltbundesamt.de: "Maikäfer"