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Iran beendet Zusammenarbeit mit Atombehörde | Nahost-News


Newsblog zum Krieg in Nahost
Iran setzt Zusammenarbeit mit Atombehörde IAEA aus

Von t-online
Aktualisiert am 02.07.2025 - 11:01 UhrLesedauer: 32 Min.
IRAN-NUCLEAR/ISFAHAN-NATANZ SATELLITEVergrößern des Bildes
Nuklearanlage Isfahan: Die iranische Atomanlage wurde von den USA angegriffen. (Quelle: Maxar Technologies/reuters)
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Israel droht den Huthi-Rebellen mit Vergeltung. Der Iran setzt die Zusammenarbeit mit der IAEA aus. Alle Entwicklungen im Newsblog.

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Iran setzt Zusammenarbeit mit Atomenergiebehörde aus

Im Iran ist ein Gesetz zur vorübergehenden Aussetzung der Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Kraft getreten. Präsident Massud Peseschkian habe das Gesetz unterzeichnet, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim.

Der Iran will laut der Entscheidung so lange keine IAEA-Inspektoren ins Land lassen, bis die "Sicherheit" der nuklearen Anlagen gewährleistet ist. Dazu müsse die Organisation die Angriffe der USA und Israels auf die Nuklearanlagen verurteilen und das iranische Atomprogramm anerkennen, hatte Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf vor wenigen Tagen erklärt. Viele Details der neuen Regelung sind noch unklar.

Dem Sprecher des iranischen Außenministeriums zufolge befinden sich immer noch Inspektoren der IAEA im Land. Sie dürften jedoch keinen Zugang zu den beschädigten Atomanlagen haben, die Israel und die USA im Krieg mit dem Iran bombardiert hatten. Inzwischen gilt eine Waffenruhe.

Israel: 86 Prozent der Raketen aus dem Iran abgefangen

Die israelische Raketenabwehr hat nach offiziellen Angaben während des jüngsten Kriegs mit dem Iran 86 Prozent der aus dem feindlichen Land abgefeuerten ballistischen Raketen abgefangen. Verbesserte Versionen der Raketenabwehr Arrow (Pfeil) seien in den vergangenen Monaten in das mehrstufige Abwehrsystem integriert worden, die letzte davon erst eine Woche vor Beginn des Kriegs, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Israel hatte am 13. Juni den Iran angegriffen und landesweit Ziele bombardiert. Als Begründung führte die Regierung die Bedrohung durch das umstrittene iranische Atomprogramm sowie das Raketenarsenal an. Der Iran reagierte mit Raketen- und Drohnenangriffen. Dabei wurden in beiden Ländern massive Zerstörungen angerichtet. Im Iran wurden offiziellen Angaben zufolge mehr als 900 Menschen getötet. Das in den USA ansässige Menschenrechtsnetzwerk HRANA berichtete von fast 1.200 Toten. In Israel kamen 28 ums Leben. Inzwischen gilt eine Waffenruhe.

US-Insider: Iran traf Vorbereitungen zu Blockade

Das iranische Militär hat nach Angaben von US-Insidern im vergangenen Monat Seeminen auf Schiffe im Persischen Golf verladen. Dieser Schritt habe in Washington die Besorgnis verstärkt, dass Teheran nach den israelischen Angriffen auf Ziele im Iran eine Blockade der Straße von Hormus vorbereite. Die bisher nicht gemeldeten Vorbereitungen seien von US-Geheimdiensten entdeckt worden. Sie seien einige Zeit nach dem israelischen Raketenangriff auf den Iran in der Nacht zum 13. Juni erfolgt, sagten die zwei Insider, die anonym bleiben wollten. Letztlich seien die Minen nicht in der Meerenge eingesetzt worden.

Das Verladen, über das bislang nicht berichtet wurde, deutet darauf hin, dass Teheran es mit der Schließung einer der verkehrsreichsten Schifffahrtsrouten der Welt ernst gemeint haben könnte. Ein solcher Schritt hätte den ohnehin eskalierenden Konflikt weiter verschärft und den Welthandel erheblich beeinträchtigt. Etwa ein Fünftel der weltweiten Öl- und Gaslieferungen passiert die Straße von Hormus. Eine Blockade hätte wahrscheinlich zu einem Anstieg der weltweiten Energiepreise geführt.

Reuters konnte nicht feststellen, wann während des israelisch-iranischen Luftkriegs Teheran die Minen verladen haben soll. Es ist auch unklar, ob die Minen inzwischen wieder entladen wurden. Den Insidern zufolge schließt die US-Regierung nicht aus, dass es sich bei dem Verladen der Minen um ein Täuschungsmanöver gehandelt haben könnte. Womöglich trafen die Iraner demnach die Vorbereitungen, um Washington zu überzeugen, dass sie es mit einer Schließung der Meerenge ernst meinten, ohne dies tatsächlich zu beabsichtigen. Das iranische Militär könnte aber auch einfach die notwendigen Vorbereitungen getroffen haben für den Fall, dass die iranische Führung den Befehl dazu geben würde.

Israel: Rakete aus dem Jemen abgefangen

Die israelische Luftabwehr hat nach Armeeangaben eine aus dem Jemen auf Israel abgefeuerte Rakete abgefangen. Zuvor habe es in mehreren Gebieten in Israel Raketenalarm gegeben, teilt die Armee mit. Auch im Großraum Tel Aviv und in Jerusalem wurde Alarm ausgelöst. Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im Jemen erklärte auf Telegram, Ziel des Raketenangriffs sei der Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv gewesen. Zudem seien Drohnen in Richtung "drei sensibler" Ziele in Israel geschickt worden.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz drohte daraufhin, die Miliz werde das gleiche Schicksal ereilen wie den Iran. "Nachdem wir den Schlangenkopf in Teheran geschlagen haben, werden wir auch die Huthis im Jemen schlagen", sagte Katz nach Angaben seines Büros. "Wer die Hand gegen Israel erhebt, dem wird die Hand abgeschlagen."

Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, schrieb auf der Plattform X, man habe gedacht, es sei Schluss mit Raketen auf Israel, doch die Huthis hätten eine Rakete auf das Land abgefeuert. "Vielleicht müssen diese B-2-Bomber den Jemen besuchen!", drohte er. Tarnkappenbomber des Typs B-2 waren bei den Angriffen der USA auf die iranischen Atomanlagen eingesetzt worden, um massive bunkerbrechende Bomben abzuwerfen. Das US-Militär verfügt als einziges über diese Flugzeuge.

Kurz zuvor hatten auch extremistische Palästinenser aus dem Gazastreifen erneut zwei Raketen auf israelisches Gebiet gefeuert. Die Geschosse seien ebenfalls von der Raketenabwehr abgefangen worden, hieß es in einer Mitteilung der Armee.

Trump: Israel stimmt Bedingungen für 60-tägige Waffenruhe zu

Israel hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump den notwendigen Bedingungen für den Abschluss einer auf 60 Tage begrenzten Waffenruhe im Gazakrieg zugestimmt. Während dieser Zeit würden die USA mit allen Parteien zusammenarbeiten, um den Krieg zu beenden, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Vertreter aus Katar und Ägypten, die sich sehr für den Frieden eingesetzt hätten, würden diesen letzten Vorschlag an die islamistische Hamas überbringen. Hier lesen Sie mehr.

Dienstag, 1. Juli 2025

EU-Außenbeauftragte Kallas bietet dem Iran Vermittlung bei Atomverhandlungen an

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi eine Vermittlung bei der Aushandlung eines neuen Atomabkommens mit den USA angeboten. "Die EU ist bereit, dies zu unterstützen", erklärte Kallas am Dienstag im Onlinedienst X nach einem Telefonat mit dem iranischen Chefdiplomaten. Die Verhandlungen und die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sollten "so bald wie möglich" wieder aufgenommen werden.

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Kallas warnte Araghtschi zudem, dass Drohungen Teherans, "aus dem Atomwaffensperrvertrag auszutreten, nicht dabei helfen, die Spannungen zu senken". Zuvor hatte Araghtschi eine rasche Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Washington ausgeschlossen. Teheran brauche vor dem Entschluss darüber zunächst Zusicherungen, dass es nicht wieder von den USA angegriffen werde.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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