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Nistkasten: Für jeden Vogel das richtige Zuhause


Platz zum Brüten
Welcher Nistkasten ist für welchen Vogel geeignet?

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Aktualisiert am 14.03.2023Lesedauer: 4 Min.
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Kleiber am NistkastenVergrößern des Bildes
Kleiber am Nistkasten: Jeder Vogel hat andere Vorlieben für den Brutkasten. (Quelle: mweirauch/getty-images-bilder)

Jeder Vogel bevorzugt einen anderen Nistkasten. Hier erklären wie, welche Nistkästen für welche Vögel geeignet sind.

Wer Vögel in seinen Garten locken möchte, braucht nicht nur einen vogelfreundlichen Garten mit vielen Büschen, Hecken und Sträuchern, ausreichend Nahrungsquellen und Bademöglichkeiten. Auch eine Möglichkeit zum Brüten und Überwintern kann sinnvoll und hilfreich sein.

Optik ist Nebensache

Nach amerikanischem Vorbild gefertigte, bunte und auffällige Häuschen aus dem Handel werden immer beliebter. Meist sind sie jedoch zu klein oder schlecht verarbeitet und Vögel können sich an den scharfkantigen Oberflächen und Eingängen verletzen. Auch die chemische Farbe ist selten für Vögel gesund. Die Deutsche Wildtierstiftung rät zudem von Plastikhäuschen ab.

Hinzu kommt: Ob ein Nistkasten passend ist, entscheidet sich letztlich aber nicht nach der Optik, sondern nach der Bauweise. Denn jeder Vogel bevorzugt einen anderen Nistkasten.

Welcher Nistkasten für welchen Vogel?

Generell sollten Sie auf eine ausreichende Größe des Nistkastens achten. Einige der angebotenen Modelle sehen zwar hübsch aus, oft wird aber vergessen, wie viel Platz die frisch geschlüpften Jungvögel tatsächlich benötigen. Zwar sind sie oftmals rein von der Körpergröße her winzig, doch ein Gelege kann bis zu 14, manchmal sogar 16 Vögel umfassen.

Meisen

Verschiedene Meisenarten wie Blaumeisen, Tannenmeisen (Periparus ater), oder Sumpfmeisen nisten gern in einem Standardkasten mit kleinem Einflugloch (drei Zentimeter Durchmesser). Dieser Nistkasten ist meist etwa 25 x 25 x 45 Zentimeter groß. Für Kohlmeise oder Kleiber sollte das Loch im Nistkasten etwas größer als drei Zentimeter sein.

Trauerschnäpper

Für einen Trauerschnäpper eignen sich dieselben Nistkästen wie für Kohlmeisen.

Haussperling, Feldsperling (Spatz)

Spatzen bevorzugen Nisthilfen, die 25 x 25 x 45 Zentimeter groß sind und dessen Einflugöffnung mindestens vier Zentimeter groß ist – beim Feldsperling reicht ein Einflugloch mit einem Durchmesser von 28 Millimetern.

Da Spatzen gerne in der Nähe von Artgenossen brüten, sollten im besten Fall noch andere Nistkästen für Spatzen (im Abstand von etwa 50 Zentimetern) im Baum angebracht werden.

Nischenbrüter (Bachstelzen, Grauschnäpper, Hausrotschwanz, Gartenrotschwanz)

Einige Vogelarten – die sogenannten Nischenbrüter – bauen ihr Nest gerne in Mauerspalten und -nischen. Für sie eignen sich Vogelhäuser ohne Einflugöffnung (Halbhöhle). Anstelle des Lochs sind die Bruthilfen vorne halboffen beziehungsweise haben an der Front zwei senkrechte, ovale Einflugöffnungen, die etwa 30 x 50 Millimeter groß sind. Der Nabu bietet auf seiner Internetseite Bauanleitungen für Nischenbrüter. Tipp: Für Mauersegler sollten die Löcher waagerecht-oval sein.

Rotkehlchen

Auch Rotkehlchen brüten gerne in Halbhöhlen. Wie der geeignete Nistplatz für den kleinen Höhlenbrüter aussieht, zeigt der Nabu. Das beste: die Nisthilfe eignet sich auch für Grauschnäppen.

Zaunkönig

Zaunkönige brüten gerne in Hecken oder Mauern. Als Nisthilfe eignen sich daher marode Mauern mit Nischen und Spalten, sowie dichten Büschen und Sträuchern. Wer mag, kann dennoch Nisthilfen für die Zaunkönige an einem Baum oder der Wand des Schuppens oder Hauses aufhängen. Wichtig ist, dass der Nistkasten etwa zwei Meter über dem Boden hängt und von dem Nabu oder der Wildtierhilfe empfohlen ist.

Schutz vor Räubern

Um den Vogel – egal um welche Art es sich handelt – im Nistkasten zu schützen, sollte beim Aufhängen darauf geachtet werden, dass der Kasten für Katzen, Marder und andere kleine Raubtiere nicht zu erreichen ist. Auch Eichhörnchen haben es auf Eier und Jungvögel abgesehen. Wenn der Nistkasten in Gefahr ist, sollte er lieber umgehängt werden – andernfalls könnten die Eltern-Vögel ihr Nest im Stich lassen.

Der Nistkasten sollte keine Sitzstange unterhalb des Einflugloches haben. An ihr könnten sich kletterfreudige Feinde der Jungvögel gut festhalten und so die Tiere angreifen und töten.

Das Vogelhaus sollte auch außer Reichweite von Kindern und Spaziergängern angebracht werden, damit die junge Vogelfamilie möglichst ungestört ist. Damit der Vogel gut einfliegen kann, sollte die Öffnung an der windabgewandten Seite liegen.

Nistkasten richtig aufhängen und anbringen

Da auch im Frühling, wenn der Nistkasten als erstes Zuhause für die Jungvögel dient, oftmals schon eine starke Sonneneinstrahlung herrscht, sollte der Nistplatz nicht an einem Ort angebracht werden, auf den die Sonne ständig scheint, da es sonst im Inneren zu heiß wird. Modelle aus Plastik oder Metall sind ungeeignet, da sie sich schnell aufheizen. Holz ist als Material optimal, hier kann auch die entstehende Feuchtigkeit gut nach außen gelangen und die Vögel werden weder überhitzt noch klamm und nass. Auch Holzbeton ist geeignet.

Nistkasten reinigen

Der Nistkasten sollte nach der Brutsaison von altem Nistmaterial befreit und gereinigt werden. Daher ist es sinnvoll eine Nisthilfe zu wählen, die sich (einfach) öffnen lässt. Übrigens: Nistkästen sind bei verschiedenen Tieren auch im Winter beliebt und dienen dann zum Beispiel als Schlafplatz für Eichhörnchen oder Meisen. Auch Schmetterlinge fühlen sich hier wohl. Also am besten rechtzeitig reinigen und dann einfach im Garten hängen lassen.

Im Kasten können sich Parasiten, wie zum Beispiel Flöhe oder Milben befinden – daher sollte der Kasten nicht mit ins Haus genommen und beim Leeren sollten Handschuhe getragen werden. Zum Säubern reicht es aus, den Nistkasten gründlich auszubürsten. Um einen Vogel der folgenden Saison nicht zu gefährden, sollte auf Insektenschutzspray und scharfe Reinigungsmittel verzichtet werden. Mehr zum Thema Nistkasten säubern, gibt es hier.

Verwendete Quellen
  • vivara.de "Nistkasten auswählen"
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