Zweimal pro Jahr Waschmaschine entkalken: Welche Mittel eignen sich?
Viele Hausmittel zum Entkalken sind eine gute und günstige Alternative zu teuren Produkten aus dem Handel. Doch manches kann auf Dauer Schäden anrichten.
Waschmittelablagerungen und Kalk können in Waschmaschinen zum Problem werden. Es drohen Defekte an der Maschine. Deshalb sollten Sie das Gerät zweimal im Jahr entkalken, um alle Ablagerungen zu beseitigen – und Kosten zu sparen.
Diese Mittel lösen Kalk
Als Kalklöser eignen sich alle Säuren. Wichtig ist, dass die Mittel weder die Schläuche noch das Metall der Maschine beschädigen. Verwenden Sie daher Zitronensäure, denn diese greift – anders als Essig – weder Gummi noch Silikon an. Sie können auch handelsübliche Entkalker für Waschmaschinen nutzen. Verwenden Sie keine Produkte, die als Wasserenthärter bezeichnet werden. Diese verhindern lediglich Kalkablagerungen, können aber vorhandene nicht lösen.
Alternativ können Sie auch Natron oder Backpulver verwenden. Die Mittel sind nicht nur günstig und umweltfreundlich. Sie entfernen Kalk und Kalkrückstände sowie unangenehme Gerüche aus der Waschmaschine. Geben Sie dafür einfach 40 Gramm Natron in das Waschmittelfach für die Vorwäsche oder die Hauptwäsche. Zusätzlich können Sie noch 10 Gramm Natron direkt in die Wäschetrommel geben. Idealerweise lassen Sie dann das Waschprogramm für Kochwäsche durchlaufen. Wichtig ist, dass sich keine Wäsche in der Waschmaschine befindet. Andernfalls ist das Entkalken weniger effektiv.
Info
Heizstäbe in Waschmaschinen mit einem Kalkbelag von fünf Millimetern verbrauchen laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bereits 30 Prozent mehr Energie.
Wie Sie die Waschmaschine richtig entkalken
- Entnehmen Sie die Waschmittelschublade und säubern Sie diese von Waschmittelresten.
- Reinigen Sie auch das Flusensieb. Vergessen Sie nicht, beides wieder einzusetzen.
- Zum Entkalken mit Zitronensäure benötigen Sie hundert Gramm der kristallinen Säure, die Sie in zwei Liter Wasser auflösen. Geben Sie die Lösung in die Waschmittelschublade.
Modriger Geruch? Das können Sie tun, wenn die Waschmaschine stinkt.
Falls Sie einen handelsüblichen Entkalker verwenden, gehen Sie nach dessen Gebrauchsanweisung vor. Stellen Sie die Waschmaschine auf Kochwäsche ohne Vorwäsche.
Viele Maschinen haben Programme mit einem verlängerten Hauptwaschgang. Diese sind für das Entkalken gut geeignet. Sofern Sie über eine Pausentaste die Maschine anhalten können, stoppen Sie den Waschgang nach Erreichen der Höchsttemperatur für dreißig Minuten. Anderenfalls lassen Sie den Waschgang bis zum Ende durchlaufen.
Ungeeignete Hausmittel zum Entkalken
Neben Zitronensäure werden auch andere Hausmittel häufig zum Entkalken von Waschmaschinen genutzt. Diese sind aber oft nicht geeignet:
- Essig und Essigessenz
Essig oder Essigessenz, die einen höheren Essigsäuregehalt besitzt, lösen zwar Kalk auf – aber in der Waschmaschine sollten beide das besser nicht tun. Denn die Säure des Essigs kann Gummi- und Kunststoffteile des Gerätes angreifen und beschädigen. Darauf weist das Forum Waschen hin – ein Zusammenschluss von Reinigungsexperten, zu denen auch Hersteller von Waschmaschinen gehören.
Info
Essig sei den Experten zufolge auch nicht wirkungsvoller als Wasserenthärter, denn er bindet und eliminiert nicht die im Wasser enthaltenen und kalkbildenden Calciumionen. Vielmehr könne Essig, der gleichzeitig mit Waschmittel ins Dosierfach gegeben wird, sogar die Wirkung des Mittels verringern.
- Soda
Das Einweichen von Wäsche in einer Sodalösung ist ein effektives Hausmittel gegen Flecken – zum Entkalken der Maschine ist Soda jedoch nicht geeignet. - Spülmaschinen-Tabs
Auch der Ratschlag, handelsübliche Spülmaschinen-Tabs beziehungsweise Geschirrspültabs in die Trommel zu geben und die Waschmaschine laufen zu lassen, hilft zwar zum Reinigen der Waschmaschine, aber nur bedingt gegen Verkalkungen.
Tipp
Zur Vorbeugung von Gestank sollten Sie Ihre Wäsche ein- bis zweimal im Monat bei 60 Grad und mit Vollwaschmittel reinigen.
Gratis Alternative zum Entkalken
Aber was ist die Alternative? Eine sehr nahe liegende: die üblichen Waschmittel. Sie enthalten bereits Wasserenthärter. Eine höhere Dosis davon und damit eine extra Zugabe von enthärtenden (Haus-)Mitteln sei auch nur nötig, wenn das Wasser am Ort sehr hart ist. Das Forum Waschen rät erst ab einer Wasserhärte von mehr als 30 Grad deutsche Härte (°dH) zur Zugabe eines Entkalkungsmittels.
Kalkablagerungen vorbeugen
Richten Sie sich beim Waschen nach den vorgeschriebenen Dosierungen der Waschmittelhersteller. Sie können den Härtegrad des Wassers in Ihrem Wohngebiet bei dem zuständigen Wasserversorger erfragen oder im Internet recherchieren.
Falls Ihr Wasser weniger als 2,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter (mmol/l = weniger als 14 °dH) Gesamthärte hat, gilt die Wasserhärte als mittel oder sogar weich. In diesem Fall brauchen Sie keine zusätzlichen Wasserenthärter.
Tipp
Sollte der Wasserhärtegrad größer als 2,5 mmol/l sein, verwenden Sie flüssigen Enthärter oder Wasserenthärter in Form von Tabs. Auf diese Weise entstehen nur wenige Ablagerungen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
- oekotest.de "Waschmaschine entkalken"
- frag-team-clean.de "Waschmaschine entkalken"
- Eigene Recherche