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Bienenkönigin: So wichtig ist sie für das Bienenvolk


Besondere Aufgaben
Bienenkönigin: So wichtig ist sie für das Bienenvolk

Von t-online, loe

Aktualisiert am 15.07.2020Lesedauer: 4 Min.
Bienenkönigin: Sie ist umgeben von ihren Arbeiterbienen, hat aber auch selbst Aufgaben zu erfüllen.Vergrößern des BildesBienenkönigin: Sie ist umgeben von ihren Arbeiterbienen, hat aber auch selbst Aufgaben zu erfüllen. (Quelle: Ivan Marjanovic/getty-images-bilder)
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Ohne die Bienenkönigin kein Bienenvolk. Doch auch die Königin hat Pflichten. Diese sind allerdings so speziell, dass nur sie dazu in der Lage ist. Und ihren Stachel? Den benötigt die Königin nur ein einziges Mal im Leben.

In der Natur erfüllen Bienen viele Aufgaben. Sie sind einer der wichtigsten Bestäuber auf der ganzen Welt und tragen zum Erhalt vieler Pflanzen bei. Dabei ist die Königin die einzige geschlechtsreife weibliche Biene in einem Bienenstaat – und sie hat wichtige Pflichten zum Fortbestand des Bienenvolks zu erfüllen.

Alter, Optik und Lebensdauer der Bienenkönigin: Was macht sie besonders?

Rein optisch unterscheidet sie sich von den Arbeiterbienen vor allem durch ihre Größe. Der Körper der Bienenkönigin ist deutlich länger und wird im Laufe ihres Lebens – was bis zu fünf Jahre dauern kann – ein wenig dicker.

Im Vergleich: Arbeiterbienen werden im Sommer nur bis zu 35 Tage und im Winter bis zu neun Monate alt.

Außerdem verfügt die Bienenkönigin über bis zu 200 Eischläuche für die Fortpflanzung, während normale Arbeitsbienen gerade einmal vier verkümmerte besitzen. Das liegt daran, dass die Königin bei der Aufzucht ein spezielles Futter von den Ammenbienen bekommt, welches den Körper speziell wachsen lässt.

Viele Bienenköniginnen haben einen Punkt Farbe auf dem Rücken – dieser ist jedoch nicht von der Natur gegeben, sondern gilt als Markierungszeichen für Imker. Sie sind mittels Stiften aufgemalt oder mit Opalithplättchen aufgeklebt. So erkennen die Hobbyimker die Königin in einem Staat aus bis zu 40.000 Bienen. Die jeweilige Farbe steht für ein bestimmtes Geburtsjahr und ist international festgelegt – beispielsweise ist die Farbe für 2020 blau.

Die Farben wiederholen sich alle fünf Jahre:

  • blau: 2015 und 2020
  • weiß: 2016 und 2021
  • gelb: 2017 und 2022
  • rot: 2018 und 2023
  • grün: 2019 und 2024

Drei wichtige Aufgaben der Bienenkönigin

Eine der wichtigsten Aufgaben der Bienenkönigin ist es, Eier zu legen und so den Fortbestand des Volkes zu sichern. Doch die Bienenkönigin ist nicht nur mit der Fortpflanzung beschäftigt. Sie steuert über die Abgabe von Botenstoffen, den sogenannten Pheromonen, die gesellschaftliche Ordnung im Bienenstock.

  1. Ordnung halten: Durch die Königinnensubstanz – eine physiologische Droge – wird die Fruchtbarkeit der Arbeiterbienen gehemmt. Der Duftstoff sorgt außerdem dafür, dass der Bienenstaat beisammen bleibt. Wird die Substanz nicht mehr ausgeschüttet, erkennen die übrigen Bienen, dass es an der Zeit ist, eine neue Königin heranzuzüchten.
  2. Paarungszeit: Die Arbeit der Bienenkönigin beginnt bereits ein bis zwei Wochen nach ihrer Geburt. Mindestens einmal bricht die Königin zu sogenannten Drohnensammelplätzen auf und paart sich dort mit bis zu zwölf Drohnen. Darunter befinden sich auch Drohnen aus fremden Völkern, die sie mit ihrem Duftstoff anlockt. Dieses Ritual wird Hochzeitsflug genannt. Dabei nimmt sie bis zu zehn Millionen Spermien auf, sodass diese für ihr gesamtes Leben ausreichen.
  3. Nachwuchs: Nach der Befruchtung geht es an die wichtigste aller Aufgaben der Königin: Eier legen. Und zwar bis zu 2.000 Stück täglich. Aus befruchteten Eiern schlüpfen Arbeiterinnen und aus den unbefruchteten die Drohnen. Wenn der Samenvorrat zur Neige geht, nimmt der Anteil unbefruchteter Eier zu. Auch das signalisiert dem Bienenvolk, dass die Zeit der Bienenkönigin langsam abläuft und sie sich um eine Nachfolgerin kümmern müssen.

Wie wird eine Biene zur Bienenkönigin?

Sobald sie feststellen, dass eine neue Königin benötigt wird, machen sich die Arbeiterbienen daran, neue Königinnen aufzuziehen. Meistens handelt es sich dabei um mehrere Jungköniginnen.

Wann wird eine neue Königin gebraucht? Das ist entweder der Fall, wenn die alte Königin stirbt oder sie altersbedingt nicht mehr genug befruchtete Eier legen kann. Auch wenn ein Schwarm sich teilt, wird eine neue Königin benötigt. Denn einmal im Jahr schwärmt die Königin mit einem Teil des Bienenstaats aus, um sich woanders niederzulassen. Sie lässt dem alten Staat Eier in den Wabenzellen für die neue Aufzucht da.

Die Sonderbehandlung der zukünftigen Königinnen beginnt schon im Larvenstadium. Sie leben im Gegensatz zu den übrigen Larven, die in waagerechter Lage aufgezogen werden, in aufrecht stehenden Wabenzellen, auch Weiselzellen genannt. Sie werden außerdem nicht mit Nektar gefüttert, sondern mit dem Gelée Royale, einem speziellen Futtersaft aus den Kopfdrüsen der Arbeiterbienen.

Können Bienenköniginnen eigentlich stechen? Nachdem sie geschlüpft sind, wird der Stachel zum ersten und letzten Mal eingesetzt: Begegnen sich die Jungköniginnen im Nest, kommt es zum tödlichen Kampf. Doch ihren Status muss die Bienenkönigin auch durch Erfüllung ihrer Aufgaben untermauern. Erst wenn sie sich mit mehreren Drohnen gepaart hat, wird sie als Königin akzeptiert.

Was passiert, wenn keine Nachfolgerinnen da sind?

Sollte es dazu kommen, dass die Weiselzellen sterben oder verloren gehen, nachdem die alte Königin gestorben oder zu einem neuen Ort geschwärmt ist und es keine Eier oder Larven mehr gibt, ist das Volk dem Untergang geweiht. Die Arbeiterinnen werden zu Drohnenmütterchen. Das heißt, sie legen unbefruchtete Eier, aus denen wiederum nur die männlichen Drohnen schlüpfen. Das Bienenvolk geht so nach und nach ein.

Zucht der Bienenköniginnen

Imker können sich ihre eigenen Bienenköniginnen züchten. Beliebte Zuchtlinien sind Carnica und Buckfast. Dabei sollte auf wichtige Eigenschaften geachtet werden. Dazu zählen:

  • Honigertrag
  • Schwarmträgheit (weniger natürliche Vermehrung)
  • Sanftmütigkeit

Sind alle Eigenschaften positiv ausgeprägt, entnimmt der Imker die jungen Brutwabe mit dem sogenannten Umlarflöffel und setzt die Larven in eine künstliche Weiselzelle. Nun kann er ein Bienenvolk ohne Königin an diese Waben heranführen – es wird Pflegevolk genannt. Die Ammenbienen füttern die Larven sofort mit dem Gelee Royal. Nach dem schlüpfen der ersten Königin werden die restlichen Königinnenwaben in einzelne winzige Käfige gepackt. Damit wird verhindert, dass sich die Königinnen gegenseitig töten.

Verwendete Quellen
  • bee-careful.com
  • Eigene Recherche
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