Bei den Feuerwehren mehren sich Notrufe, die von festgefrorenen Enten auf dem Eis berichten. Auch Wasservögel bekommen im Winter sehr kalte Füße – doch die Sorgen sind unbegründet.
Notrufe wegen angeblich auf Eisflächen festgefrorener Vögel sind aus Sicht des Naturschutzbundes (Nabu) und der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Niedersachsen überflüssig. In aller Regel frören Vögel nicht fest, teilen beide mit.
Der Grund seien die mit relativ kaltem Blut durchbluteten Füße der Entenvögel, unter denen das Eis nicht wegschmilzt und über die kaum Wärme verloren geht. Fein verzweigte Adern im Bein der Vögel dienten dem Wärmeaustausch, wobei das fußwärts fließende Blut Wärme an das körperwärts fließende Blut abgibt.
Vögel auf Eisflächen nicht aufscheuchen
Speziell bei Entenvögeln und Schwänen sei es wichtig, die Tiere nicht aufzuscheuchen, damit sie nicht zusätzlich Reserven verbrauchen, heißt es. Diese benötigten sie, um gut über den Winter zu kommen. Spaziergänger sollten deshalb sich und ihre Hunde zurückhalten. Auf menschliche Hilfe angewiesen seien alleine kranke oder verletzte Tiere, die tatsächlich im Eis einfrieren könnten.
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Überflüssige Tierrettungsaktionen hätten einen ernsten Hintergrund. "Lebensgefährlich wird es, wenn Laien auf das brüchige Eis gehen, um nach den Tieren zu schauen", sagt DLRG-Sprecher Nico Reiners. "Unsere ehrenamtlich tätigen Einsatzkräfte helfen Tieren dagegen gerne, wenn diese wirklich in Gefahr sind." Problematisch sei es allerdings, wenn durch überflüssige Einsätze Helfer gebraucht würden, die dann für echte Notfälle nicht mehr zur Verfügung stehen.
- Nachrichtenagentur dpa