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Zelten: Vorsicht bei der Stoffwahl


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Zeltstoffe: Material und Beschichtung

Heiko Truppel

23.01.2012Lesedauer: 2 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Ein Zelt muss vor allem wasserdicht sein. Einen Anhaltspunkt hierfür bietet die sogenannte Wassersäule, die für Außenzelt und Bodenwanne gesondert ausgewiesen wird. Dieser Wert ist allerdings nur bedingt aussagekräftig. Eine mindestens genauso wichtige Rolle spielen die verwendeten Zeltstoffe sowie deren Beschichtung.

Urstoff Baumwolle

Eine lange Tradition als Zeltmaterial hat Baumwolle. Der Naturstoff hat jedoch zunehmend an Bedeutung verloren, dabei bietet er eine Reihe von Vorteilen. Größtes Plus ist die Atmungsaktivität. Das Zeltklima in einem - gut gepflegten - Baumwollzelt ist deutlich besser als bei modernen Materialien. Baumwolle quillt zudem auf, wenn sie nass wird, weshalb gut imprägnierte Zeltbahnen weitgehend wasserdicht sind. Allerdings darf dabei nichts von innen gegen das Material drücken. Im Vergleich zu Kunstfasern ist Baumwolle äußerst UV-beständig und im Prinzip sehr langlebig. Ist das Zelt beim Abbau jedoch nicht vollständig trocken, verrottet das Material und riecht muffig. Zudem sind Baumwollplanen vergleichsweise schwer und bei gleicher Materialstärke weniger reißfest als moderne Stoffe.

Polyester - leicht und robust

Polyester gewährt eine hohe Scheuer- und Reißfestigkeit und ist vergleichsweise leicht. Das Material dehnt sich nicht bei Nässe, zudem verrottet es nicht und ist relativ beständig gegen UV-Strahlung.

Nylon - oft extra geschützt

Nylon verrottet ebenfalls nicht und ist noch leichter als Polyester. Das Material erweist sich zudem als weitgehend reiß- und scheuerfest. Allerdings dehnt sich Nylon bei Nässe, so dass das Zelt im Regen bisweilen nachgespannt werden muss. Nylon reagiert darüber hinaus sensibler auf UV-Strahlen.

Zur Verbesserung der Reißfestigkeit und gegen die Dehnung bei Nässe werden in Nylonstoffe bisweilen besonders starke Schuss- und Kettfäden eingenäht (Ripstop-Verfahren). Die UV-Beständigkeit von Nylon lässt sich durch Silikonbeschichtungen erhöhen.

Andere Materialien - wie etwa GoreTex - spielen im Zeltbau eine eher untergeordnete Rolle. Da die gebräuchlichen Kunstfaserstoffe nicht atmungsaktiv sind, sollten Sie beim Kauf ihres Zeltes auf eine ausreichende Belüftung achten.

Auf die Beschichtung kommt es an

Beschichtungen erhöhen primär die Wasserdichte eines Stoffes. Aber auch hier gibt es große Unterschiede. Gebräuchlich sind vor allem Polyurethan(PU)- und Silikon(SI)-Beschichtungen. Eingesetzt werden aber auch PVC, Acryl und Aluminium.

PU-Beschichtungen

Mit Polyurethan beschichtete Zelte weisen im allgemeinen eine hohe Wassersäule auf. Allerdings ist die PU-Beschichtung empfindlich gegenüber UV-Strahlung. Damit kann der Wert für die Wasserdurchlässigkeit bei häufigem Gebrauch und in südlichen Gefilden teils drastisch sinken. Bodenwannen sind nicht so sehr der Sonne ausgesetzt und sollten im allgemeinen höhere Wassersäulen aufweisen, daher empfiehlt sich der Einsatz von PU hier durchaus.

SI-Beschichtungen

Eine Beschichtung mit Silikon ist nicht nur leichter, sondern stabilisiert das Gewebe zusätzlich. Die Wassersäule ist bei SI-beschichteten Stoffen in der Regel zwar nicht so hoch, dafür ist die Beschichtung auch unter UV-Einstrahlung deutlich widerstandsfähiger - im Dauereinsatz ein klares Plus.

Aluminium, Acryl und PVC

Die Bedampfung mit Aluminium ist relativ billig. Der Werkstoff selbst besitzt nur eine geringe Abriebfestigeit. Wird die Beschichtung an der Innenseite aufgebracht, heizt sich das Zelt auf. Eine Beschichtung der Außenseite soll die Sonneneinstrahlung abhalten, allerdings wird es im Zelt deutlich dunkler.

Zwei weitere billige Varianten sind die Beschichtung mit Acryl oder PVC. Beide Materialien brechen bei Kälte und vor allem PVC löst sich relativ schnell vom Gewebe. PVC ist darüber hinaus wenig umweltfreundlich.

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