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So gefährlich ist der Airbag für Brillenträger: Experten klären auf


Sind Brillenträger besonders bedroht?
So gefährlich kann der Airbag werden

Von t-online, mab

Aktualisiert am 20.06.2024Lesedauer: 1 Min.
Ausgelöster Airbag: Der Lebensretter ist bis heute keine vorgeschriebene Sicherheitsausstattung.Vergrößern des BildesAusgelöster Airbag: Der Lebensretter ist bis heute keine vorgeschriebene Sicherheitsausstattung. (Quelle: Mario Hösel/imago-images-bilder)

In rasendem Tempo schlägt der Airbag dem Gesicht entgegen – aufgepumpt von tausend Grad heißem Gas. Zurück bleiben häufig Verletzungen. Welche Risiken drohen Brillenträgern?

Vor mehr als 40 Jahren startete der Airbag bei uns seine Karriere: 1981 bot Mercedes als erster deutscher Hersteller den Luftsack in seiner aktuellen S-Klasse (Baureihe 126) an – gegen Aufpreis und in Kombination mit einem Gurtstraffer.

Seitdem hat er unzählige Leben gerettet und viele schwere Verletzungen verhindert. Allerdings kann der prall gefüllte und raue Airbag selbst zu Verletzungen führen: Gebrochene Nasen und abgeschürfte Haut sind eher die Regel als die Ausnahme. Welchem Risiko sind Träger einer Brille ausgesetzt?

Geschichte des Airbags beginnt viel früher
Schon im Jahr 1951 meldete der Münchener Erfinder Walter Linderer eine Idee zum Patent an, die als Erfindung des Airbags gelten darf. Damals fehlten aber die Mittel, das Wissen und die Materialien, um die Idee umzusetzen. 20 Jahre später, 1971, ließen drei Daimler-Ingenieure eine Entwicklung patentieren, die als Vorläufer heutiger Airbags angesehen wird.

Keine großen Gefahren für Brillenträger

Seit mehr als 50 Jahren untersucht das Allianz Zentrum für Technik (AZT) unter anderem die Ursachen und Folgen von Verkehrsunfällen – auch für Brillenträger. Die Experten wissen: Brillenträger müssen keine besonderen Verletzungen durchs Auslösen des Airbags befürchten. Selbst die Brille würde vom Airbag kaum beschädigt. Nur selten würden Gläser zerbrechen oder gar splittern, zumal heutige Kunststoffgläser nochmals stabiler sind als echtes Glas. Meist bleibe nur eine Druckstelle am Nasenrücken zurück. Das ergaben verschiedene Crashtests des AZT.

So funktioniert der Airbag

Wenn Sensoren unfalltypische Verzögerungen messen, lösen sie die explosionsartige Zündung einer Treibladung (wie in Raketenantrieben) aus. Dabei entsteht ein weit mehr als 1.000 Grad heißes Gas, das den Airbag befüllt – in rund 30 Millisekunden. Der Luftsack aus Polyamid schießt den Passagieren mit bis zu 260 km/h entgegen. Anschließend entweicht die zusammengepresste Luft durch Öffnungen.

Dafür sei aber eine andere Gruppe stärker gefährdet als die breite Masse aller Autofahrer: nämlich Raucher. Wenn der Airbag auf eine brennende Zigarette treffe, würden erhebliche Brandverletzungen im Gesicht und auf der Kopfhaut drohen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • "Auto Bild"
  • Eigene Recherche
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