Was Sie jetzt tun müssen Notfall im Zug: Diese Schritte retten Ihr Leben

Der Zug stoppt, die Panik steigt. Wer im Notfall weiß, was zu tun ist, rettet Leben – auch das eigene. Diese Schritte sind nun entscheidend.
Ein Ruck, Bremsen quietschen, Rauch im Wagen: In solchen Momenten zählt jede Sekunde und ein klarer Kopf. Wer weiß, was zu tun ist, schützt sich selbst und andere. Diese Regeln gelten nun.
Ruhe bewahren
Panik hilft niemandem. Wer ruhig bleibt, behält einen klaren Kopf und kann helfen. Atmen Sie erst mal durch und schauen Sie sich um. Sind Sie verletzt? Braucht jemand Hilfe?
Gewinnen Sie einen Überblick
Hören Sie auf die Ansagen des Zugpersonals. Prüfen Sie die Lage im Wagen: Bemerken Sie Feuer oder Rauch? Sind Türen blockiert? Jede Information kann jetzt helfen.
Leisten Sie Erste Hilfe
Wenn Sie dazu in der Lage sind, helfen Sie: Stabilisieren Sie die Atmung, stillen Sie Blutungen und führen Sie Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Bitten Sie andere um Mithilfe. In vielen Zügen gibt es einen Erste-Hilfe-Kasten. Meistens befindet er sich an gut sichtbaren Stellen, oft mit einem grünen Schild mit einem weißen Kreuz oder einem weißen Koffer gekennzeichnet.

Keine Angst vor Fehlern
Wer hilft, macht nichts falsch. Das Gesetz schützt Ersthelfer. Niemand haftet für ungeschickte Hilfe, solange sie in guter Absicht erfolgt (§ 323c StGB). Strafbar ist nur das Wegsehen. Wer hingegen handelt, tut das Richtige.
Alarmieren Sie das Personal
Um Hilfe zu holen, drücken Sie die Ruftaste im Bereich der Türen. Wenn kein Personal erreichbar ist, rufen Sie die 112 an und nennen Sie die Zugnummer, die Fahrtrichtung und den nächsten Bahnhof.
Notbremse nur bei Lebensgefahr
Die Notbremse kann einerseits Leben retten. Sie kann sie aber auch gefährden. Ziehen Sie sie daher nur, wenn akute Lebensgefahr besteht und keine andere Hilfe erreichbar ist. Meist ist es sicherer, wenn der Zug kontrolliert am Bahnhof hält.
Nach dem Aufprall: Im Zug bleiben
Nach einer Entgleisung oder Kollision gilt: Bleiben Sie, wo Sie sind – es sei denn, Rauch, Feuer oder das Personal fordern zum Aussteigen auf. Draußen können Gleise unter Strom stehen, oder andere Züge können vorbeirasen.
Evakuierung: Anweisungen befolgen
Wenn Sie hinausmüssen: Nutzen Sie die Notausgänge, schlagen Sie Scheiben mit dem Nothammer ein. Folgen Sie ausschließlich den Anweisungen von Personal und Rettungskräften.
Schritt | Was tun? |
---|---|
Ruhe bewahren | Keine Panik auslösen und Mitreisende beruhigen. |
Überblick verschaffen | Verletzte identifizieren, mögliche Gefahren erkennen. |
Erste Hilfe | Erste Hilfe leisten, ggf. Hilfe anfordern, Erste-Hilfe-Kasten nutzen. |
Personal alarmieren | Ruftaste, Notfallknopf oder Gespräch mit Zugpersonal. |
Notruf wählen | 112 (medizinisch), 110 (polizeilich); Zugnummer und Position angeben. |
Auf Anweisungen warten | Nur bei Gefahr eigenständig aussteigen (Feuer, Rauch, Lebensgefahr). |
Evakuierung | Notausgänge, Nothämmer und Leitern benutzen, aber nur, wenn dazu aufgefordert wird. |
Nachsorge nutzen | Infos für Angehörige, psychologische Betreuung ggf. in Anspruch nehmen. |
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Beruhigen Sie Verletzte und sich selbst
Bewegen Sie Verletzte nur, wenn akute Gefahr besteht, etwa durch Feuer oder Rauch. Versuchen Sie, Mitreisende zu beruhigen. Das Wichtigste ist jetzt, Hilfe zu holen und Rettungskräfte einzuweisen – nicht, sich selbst in Gefahr zu bringen.
Nachsorge und Rechte
Nach schweren Unfällen bietet die Bahn Notfall-Hotlines, Seelsorger und psychologische Betreuung an. Fahrgäste haben Anspruch auf Entschädigungen, zum Beispiel für Taxifahrten oder Vorschüsse bei Personenschäden.
- sicher-im-zug.de: Medizinischer Notfall im Zug – So verhalten Sie sich richtig
- diebayerische.de: Notfall in Zug und U-Bahn: So reagieren Sie richtig
- verbraucheranwalt-online.de: Rechte von Fahrgästen bei Unfällen im öffentlichen Verkehr