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Ulm: Waren vom Wochenmarkt am Münster online bestellen


Der Ulmer Wochenmarkt kommt an die Haustüre

Von Isabella Hafner

04.03.2020Lesedauer: 3 Min.
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Michael Mayer (links) und Marcel Michelfelder stehen vor einem Elektro-Lieferwagen: In der Innenstadt liefern sie per Elektro-Lastenrad.Vergrößern des Bildes
Michael Mayer (links) und Marcel Michelfelder stehen vor einem Elektro-Lieferwagen: In der Innenstadt liefern sie per Elektro-Lastenrad. (Quelle: Isabella Hafner)

Drei Jahre lang haben drei Freunde aus Ulm an ihrer Idee geschliffen. Vor vier Wochen ist sie Wirklichkeit geworden. Sie bringen den Wochenmarkt vom Ulmer Münsterplatz an die Haustüren der Umgebung.

Die Ulmer mögen ihren Markt, der mittwochs und samstags auf dem großen Münsterplatz stattfindet. Da geht man hin – egal, ob Student oder Rentner, ob Familie oder Pärchen; um Käse zu kaufen, Fisch, Blumen oder Antipasti. Dort gibt es frische Eier, Gemüse, Obst und Honig. Das meiste von Erzeugern aus der Region. Hier trinkt man einen Cappuccino mit Freunden, hier treffen sich Ulm-Liebhaber und kultivieren ein Lebensgefühl, das ganz typisch ist für die Stadt: Genießen! Und zwar egal, ob die Sonne vom Himmel knallt oder der Wind über die bunten Stände bürstet.

Doch weil nicht jeder jeden Mittwoch oder Samstag Zeit hat oder nicht mehr so mobil ist, haben sich die drei Freunde Michael Mayer (36), Marcel Michelfelder (29) und Dominik Kramer (35) gedacht: Dann kommt der Markt eben zu diesen Leuten.

Produkte vom Ulmer Wochenmarkt online bestellen

Also haben sie eine Webseite programmiert, auf der sämtliche Wochenmarktprodukte bequem von zuhause aus bestellt werden können. Wer einkaufen will, gibt seine Adresse und das gewünschte Lieferdatum an. Danach geht es an den Markt-Einkauf: Der Kunde klickt sich durch das Sortiment und legt die Waren in den digitalen Einkaufskorb. Bezahlt wird online. Der Mindestbestellwert liegt bei 25 Euro.

Am Markttag werden dann die Einkäufe nach Hause geliefert und persönlich ausgehändigt. Michael Mayer sagt: "Deshalb muss man bei uns ein Zeitfenster beim Bestellen angeben, zu dem man zuhause ist. Unsere Ware soll ja frisch bleiben und nicht verderben, gerade im Sommer wichtig." Auch am Donnerstag wird geliefert, weil da auf dem Ulmer Eselsberg Markttag ist.

Aktuell liefern ihre Kuriere per Elektro-Lastenrad in der Innenstadt und per Elektro-Kleintransporter, wenn es in die Randgebiete Ulms und Neu-Ulms geht – zum Beispiel nach Jungingen, Gerlenhofen oder Blaustein. Umweltfreundlich soll es sein. Doch die Gründer seien mittlerweile schon oft gefragt worden, ob sie auch weiter als innerhalb eines Zehn-Kilometer-Radius um Ulm liefern könnten. Das könnten sich die drei auch in Zukunft vorstellen. Doch erstmal muss der Digitale Wochenmarkt in der Stadt laufen.

Die Nachfrage in Ulm ist "riesig"

Und das tut er, wie Michael Mayer sagt: "Die Nachfrage ist riesig. Wir haben, seit wir gestartet sind, schon mehr als hundert Kunden, die mehrmals bestellt haben. Mit einer so großen Nachfrage gleich zu Beginn haben wir, ehrlich gesagt, nicht gerechnet." Und es bestellten auch nicht überwiegend Rentner, die nicht mehr den Weg selbst zum Wochenmarkt schaffen, sondern ebenso viele Jüngere. Michael Mayer hatte die Sorge, "dass vielleicht viele nicht über den Mindesteinkaufswert von 25 Euro kommen würden." Nun kann er aber feststellen: "Die meisten kaufen für 40 bis 60 Euro ein."

Das macht die Gründer glücklich. Alle drei betreiben das gemeinsame Business aktuell noch neben ihrem Vollzeitjob. Das bedeutet viel Arbeit an den Abenden und am Wochenende. Genauso wie in den vergangenen drei Jahren. Denn von der ersten Idee bis zur heutigen Umsetzung waren einiges an Planung, ungefähr 30.000 Euro und zahlreiche Gespräche notwendig.

Zum Beispiel mit den sogenannten Marktbeschickern, die ihre Ware auf dem Wochenmarkt verkaufen. Michael Mayer erzählt: "Es war gar nicht so einfach, sie zu überzeugen." Viele seien erstmal skeptisch gewesen. Ein digitaler Wochenmarkt? Was soll das? Die Leute sollen herkommen, um ihre Produkte an ihrem Stand zu kaufen. An dem sie bei Wind und Regen stehen. "Wir haben ihnen dann aber erklärt, dass die Ulmer weiterhin zu ihnen kommen würden. Aber dass sie eben dadurch noch einen weiteren Vertriebsweg hätten." 14 Marktbeschicker konnten die drei Jungunternehmer schon ins Boot holen.

Weitere könnten bald folgen, nachdem der Digitale Wochenmarkt bereits nach kurzer Zeit sichtbare Erfolge erzielt. Wenn sich das Konzept eingespielt hat, können sich die drei Freunde vorstellen, den Service auf Wochenmärkte in anderen deutschen Städten zu übertragen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gespräch mit Michael Mayer, Mitgründer vom Digitalen Wochenmarkt
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