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Zum journalistischen Leitbild von t-online.So shoppt die Redaktion Deshalb müssen Sie keine 150 Euro für eine Outdoor-Kamera ausgeben

Jeden Tag sucht die Kaufberatung von t-online die besten Deals und Schnäppchen für Sie heraus. Doch was kauft sich das Team eigentlich privat? Redakteurin Josephine Gonzalez Molina berichtet von ihrem Kauf zwei verschiedener Outdoor-Kameras.
Das eigene Zuhause zu schützen, hat für viele oberste Priorität – so auch für uns. Neben mechanischen Sicherungen wie Fensterverriegelungen, Sicherheitsschlössern sind Überwachungskameras eine sinnvolle Ergänzung: Sie können potenzielle Einbrecher abschrecken und helfen gleichzeitig, das Umfeld im Blick zu behalten.
Anfang des Jahres haben wir beschlossen, eine Outdoor-Kamera zu installieren, um unser Haus besser abzusichern. Die Auswahl auf dem Markt ist riesig, daher haben wir uns für ein Modell eines Herstellers entschieden, dem wir bereits in anderen Bereichen vertrauen: Abus. Die Marke ist bekannt für Sicherheitslösungen – vom Fahrradschloss bis zur Überwachungstechnik.
Da wir nicht auf ein Angebot warten wollten, haben wir uns für die Zusatzkamera Pro von Abus zum Preis von rund 150 Euro entschieden und sie direkt an unserem Haus montiert. Warum wir nach unserem Urlaub trotzdem eine zweite, deutlich günstigere Kamera gekauft und die erste ersetzt haben, erfahren Sie weiter unten im Detail.
Die 150 Euro Outdoor-Kamera von Abus
Nach dem Kauf der Abus-Kamera wollten wir sie natürlich direkt in Betrieb nehmen. Die Einrichtung war erfreulich unkompliziert: App herunterladen, das Basismodul mit dem WLAN verbinden und die Kamera an der Hauswand anbringen. Wir haben sie so positioniert, dass sie den Garten, die Einfahrt und das Eingangstor im Blick hat – also genau die Bereiche, die uns wichtig sind.
Bevor die Kamera montiert wird, muss sie vollständig aufgeladen werden. Ein leerer Akku ist innerhalb von etwa vier Stunden einsatzbereit. Laut Hersteller soll eine volle Ladung bis zu sechs Monate halten – in der Praxis hängt das allerdings stark von der Nutzung ab. Über die App lässt sich vieles individuell einstellen: Besonders praktisch fanden wir die Möglichkeit, bis zu drei Bildbereiche mit schwarzen Markierungen auszuschließen. So kann man etwa eine stark befahrene Straße aus der Bewegungserkennung herausnehmen, um Fehlalarme zu vermeiden.
Die Kamera unterscheidet recht zuverlässig zwischen Bewegungen von Menschen und anderen Objekten. Das hilft, wenn man nur bei relevanten Ereignissen benachrichtigt werden möchte. Die Reichweite hat uns positiv überrascht – unser gesamtes Grundstück war mit der Kamera gut abgedeckt. Wir hatten die Kamera kurz vor unserem Urlaub installiert, um mit einem besseren Gefühl verreisen zu können.
Anfangs waren wir auch recht zufrieden. Doch schon während des Urlaubs zeigte sich ein Problem: Die Kamera war zu sensibel. Selbst kleinste Bewegungen – ein sich bewegender Ast, ein Windstoß – lösten eine Benachrichtigung aus. Trotz Justierungen in der App und ausgeschlossener Zonen wurde es nicht viel besser. Statt Beruhigung brachte uns das System eher Stress – wir checkten ständig das Handy, weil wieder eine Bewegung gemeldet wurde.
Zurück aus dem Urlaub kam ein weiteres Problem hinzu: Die vielen Auslösungen sorgten dafür, dass der Akku stark beansprucht wurde. Statt der angekündigten sechs Monate hielt er bei uns nur rund zwei Wochen. Danach hieß es: abbauen, laden, vier Stunden keine Überwachung – auf Dauer nicht praktikabel.
Aus diesen Gründen war für uns schnell klar: Wir brauchen eine andere Lösung. Welche Kamera wir stattdessen gewählt haben und warum wir damit zufriedener sind, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Die Outdoor-Kamera, die wir dann im Angebot gekauft haben
Aus unserem ersten Versuch haben wir gelernt – beim zweiten Kauf wollten wir nichts überstürzen. Dieses Mal warteten wir gezielt auf ein gutes Angebot und entschieden uns schließlich für ein Modell von Blink. Preislich lag es rund 100 Euro unter der Abus-Kamera, was für uns ein entscheidender Punkt war.
Welche Unterschiede wir konkret festgestellt haben, sehen sie hier:
Beide Kameras bieten eine identische Auflösung, doch in der Praxis zeigen sich ein paar Unterschiede. Vor allem bei Nacht war das Bild der Abus-Kamera minimal schärfer. Auch der erfasste Bereich ist beim Abus-Modell größer, und das integrierte Bewegungslicht sorgt für bessere Details – gerade bei Dunkelheit ein Vorteil. Diese Funktionen haben jedoch ihren Preis: Der Akku wird stärker belastet, und durch die hohe Empfindlichkeit wurden wir nahezu ständig benachrichtigt – oft auch wegen Kleinigkeiten wie einem Blatt im Wind.
Die Blink-Kamera ist da zurückhaltender. Ihr Sichtfeld ist zwar etwas schmaler, reicht für unseren Eingangsbereich und die Einfahrt aber vollkommen aus. Sie reagiert weniger empfindlich auf kleine Bewegungen, wodurch wir deutlich weniger Benachrichtigungen erhielten – und das war für uns ein echter Pluspunkt. Wer Aufnahmen speichern und später abrufen möchte, muss allerdings ein Abo abschließen: etwa drei Euro pro Monat für ein Gerät, rund neun Euro für mehrere. Das ist ein laufender Kostenfaktor, den man bei der Anschaffung bedenken sollte.
Trotzdem: Für unseren Bedarf hat sich der Wechsel gelohnt. Die Blink-Kamera läuft länger mit seinen Batterien und meldet sich nur, wenn tatsächlich etwas Relevantes passiert. Die Bildqualität ist bei Tageslicht mit der Kamera von ABUS vergleichbar. Wir haben uns daher entschieden, die Abus-Kamera nicht zurückzugeben, sondern an einem ruhigeren Bereich am Haus zu installieren – so profitieren wir jetzt von einem doppelten Schutz.
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