Berlin Handelsverband kritisiert Senatsentscheidung zur 2G-Regel

Der Handelsverband Berlin-Brandenburg (HBB) hält an seiner Forderung fest, die 2G-Regel für den Einzelhandel sofort abzuschaffen. Die Entscheidung des Berliner Senats von Dienstag, daran festzuhalten, sei schlichtweg falsch, sagte HBB-Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen am Mittwoch. Immer wieder werde ihm gesagt "Wir können doch in diesen Zeiten nicht lockern, auch wenn wir Ihre Argumente verstehen". Aber die Abschaffung von 2G im Einzelhandel sei keine Lockerung. "Sie ist die Korrektur einer Entscheidung, die falsch war", sagte Busch-Petersen der Deutschen Presse-Agentur.
Das gelte nicht nur für den Handel, sondern auch für andere Bereiche wie Museen, die für das Infektionsgeschehen keine Rolle spielten, sagte Busch-Petersen. Gegen die Eindämmung des Infektionsgeschehens helfe die 2G-Regel im Einzelhandel jedenfalls nicht. "Sie entfaltet aber eine brutale, toxische Wirkung. Es werden Existenzen und Arbeitsplätze gefährdet."
Deshalb sei es unverständlich, dass sich der Berliner Senat und die Brandenburgische Landesregierung an dem Punkt nicht bewegten. "Wir haben jetzt seit Wochen eine wachsende Zahl von Bundesländern, die 2G abgeschafft haben", sagte Busch-Petersen und wies auf Niedersachsen, Bayern, Baden-Württemberg und das Saarland hin. "Wir sehen dort kein schlimmeres Infektionsgeschehen als in den Ländern, die 2G haben." Dagegen hätten sich die Umsätze um 10 bis 15 Prozent erholt.
Absurd sei außerdem, vom Handel die Kontrolle der 2G-Regel zu fordern, während der Staat keine Kontaktnachverfolgung mehr leisten könne. Busch-Petersen forderte, generell auf eine Stichprobenregelung umzustellen. Die Zusage, Kosten für den zusätzlichen Aufwand der 2G-Kontrollen bei den Überbrückungshilfen anrechnen zu lassen, bezeichnete Busch-Petersen als Augenwischerei. Viele Unternehmen könnten gar keine Überbrückungshilfe 4 in Anspruch nehmen, weil sie etwa wegen der Umsatzkriterien dafür nicht infrage kämen.