Tödliche Krankenhaus-Panne Mann in Bielefeld bekam Drogen-Ersatzstoff

Nach der tragischen Verwechslung von Medikamenten, an denen ein junger Mann in Bielefeld gestorben ist, kommen mehr Details ans Licht. Der Mann erhielt offenbar Methadon, das Heroin ersetzen soll.
In Bielefeld ist ein junger Mann durch eine tragische Verwechslung gestorben. Der Mann erhielt nach einer Routineoperation offenbar ein falsches Medikament und starb daran. Nun wird bekannt, dass es sich bei dem Stoff möglicherweise um den Heroin-Ersatz Methadon gehandelt haben könnte. Das berichtet die "Bild".
Die gerichtsmedizinische Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen und die Todesursache bisher nicht abschließend geklärt, sagte ein Sprecher der Bielefelder Staatsanwaltschaft am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Aber wir gehen nach bisherigem Stand davon aus, dass er Methadon erhalten hat", bestätigte er.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Der junge Mann, dessen Alter mit 25 bis 27 Jahren angegeben wird, hatte das Medikament offenbar wegen einer Verwechslung erhalten, denn der Drogen-Ersatzstoff soll laut dem Bericht für seinen Zimmernachbarn bestimmt gewesen sein.
Derweil gibt es erste Stimmen, die Konsequenzen nach dem Vorfall fordern. Wie der "WDR" berichtet, fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz die Einführung von Stationsapotheken mit digitalen Kontrollsystemen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen fahrlässiger Tötung.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- WDR: "Medikament verwechselt: Patient stirbt in Bielefelder Klinik"
- "Bild": "Medikament verwechselt – junger Mann gestorben"
- "Radio Bielefeld": "Patient beigesetzt, Kritik an Klinikstrukturen"