Angeklagter sagte aus Rechtsterroristen planten Anschlag in Bielefeld

In Stuttgart läuft derzeit der Mammutprozess gegen die sogenannte "Gruppe S.". Jetzt kommt heraus, dass die mutmaßliche Terrorgruppe offenbar auch in Bielefeld zuschlagen wollte.
Die "Gruppe S." wollte laut Anklage mit Anschlägen auf Moscheen Gegengewalt provozieren und so einen Bürgerkrieg auslösen. Ermittlungen ergaben, dass sich die Mitglieder bewaffneten, Schießübungen abhielten und Attentate planten.
Im Februar 2020 wurde die nach ihrem mutmaßlichen Rädelsführer Werner S. benannte Gruppe zerschlagen, die Polizei nahm zwölf Mitglieder fest. Seit April läuft in Stuttgart der Prozess, bis Mitte 2022 sind Verhandlungstage angesetzt.
Zu viel Polizei in Köln – darum Bielefeld
Diese Woche wurde im Gericht die Aussage eines Angeklagten gezeigt, der im Prozess zugleich als Hauptbelastungszeuge auftritt. Wie der WDR berichtete, erklärte Paul U. in einem auf Video aufgenommenen Polizeiverhör, dass die Männer ursprünglich eine Großmoschee in Köln als Ziel anvisiert hätten. Doch dann seien sie umgeschwenkt – die große Polizeipräsenz in Köln habe sie abgeschreckt.
Als neues mögliches Anschlagsziel wurde Paul U. zufolge Bielefeld diskutiert. Das sei bei einem Treffen in Minden besprochen worden. Wie konkret die Pläne waren, dort eine Moschee anzugreifen, ist allerdings offen. Fakt ist, dass mehrere mutmaßliche Mitglieder der "Gruppe S." aus Ostwestfalen stammen.
- WDR: "Terrorprozess: Anschlag auf Bielefelder Moschee geplant?"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa