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Landgericht Bochum | Mutter aus Herne wegen Mordes vor Gericht


Mutter aus Herne wegen Mordes vor Gericht

Von dpa
Aktualisiert am 10.10.2022Lesedauer: 2 Min.
JustitiaVergrâßern des BildesEine Figur der blinden Justitia. (Quelle: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Eine Mutter aus Herne soll in den Jahren 2011 und 2012 ihre beiden SΓΆhne erstickt haben. Ein drittes Kind ΓΌberlebte 2018 nur knapp. Seit Montag steht die 33-jΓ€hrige Deutsche wegen Mordes in Bochum vor Gericht.

Regungslos verfolgte sie die Verlesung der Anklageschrift vor dem Schwurgericht. Dabei kΓΆnnten die VorwΓΌrfe gegen die Deutsche kaum hΓ€rter sein: Die Frau soll vor etwa einem Jahrzehnt ihre beiden SΓΆhne erstickt haben. Tayler wurde nur zweieinhalb Monate, Justin nur 19 Monate alt.

Der im Jahr 2015 geborene dritte Sohn Jason überlebte zweieinhalb Jahre spÀter einen mutmaßlichen Mordanschlag seiner Mutter nur knapp. Auch ihm soll die Angeklagte zunÀchst die Atemwege mit einer Decke verschlossen haben. Schließlich habe sie ihr Vorhaben jedoch aufgegeben und den Notarzt alarmiert, heißt es in der Anklage.

Als eine KinderΓ€rztin Jason spΓ€ter in der Klinik untersuchte und dabei von den beiden verstorbenen BrΓΌdern erfuhr, schΓΆpfte sie Verdacht. Eine Nachfrage bei den Γ„rzten, die vergeblich versuchten hatten, Tayler und Justin zu reanimieren, ergab, dass die Mutter in beiden FΓ€llen seltsam emotionslos gewirkt habe. Nach dem Hinweis der KinderΓ€rztin gab die Staatsanwaltschaft schließlich ein rechtsmedizinisches Gutachten in Auftrag. Im April 2022 wurde die Hernerin festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft ist davon ΓΌberzeugt, dass die Mutter zur MΓΆrderin wurde, weil sie mit der Betreuung der Kinder ΓΌberfordert war. Sie habe weiterhin ein Leben ohne familiΓ€re Verpflichtungen fΓΌhren wollen, so die Anklageschrift. Die Frau lebte zwar die ganze Zeit ΓΌber mit ihrem Ehemann zusammen. Dieser habe ihr jedoch nur wenig UnterstΓΌtzung geboten. WΓ€hrend der Mann sich dem Verfahren nicht als NebenklΓ€ger angeschlossen hat, werden die Interessen des ΓΌberlebenden Sohnes von einem Rechtsanwalt vertreten. Der Junge soll inzwischen bei einer Pflegefamilie leben.

Das Bochumer Schwurgericht hat fΓΌr den Prozess zunΓ€chst noch 18 Verhandlungstage bis zum 21. Dezember angesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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