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Bonn/NRW: Achterbahn öffnet für eine Fahrt – aber wegen Corona ohne Gäste


Nach anderthalb Jahren Corona
Achterbahn fährt wieder – aber ohne Gäste

  • Matti Hartmann
Von Matti Hartmann

06.05.2021Lesedauer: 2 Min.
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Die Achterbahn "Feuer + Eis": Seit anderthalb Jahren wurde sie nicht mehr aufgebaut, kommenden Donnerstag soll sie erstmals wieder fahren.Vergrößern des Bildes
Die Achterbahn "Feuer + Eis": Seit anderthalb Jahren wurde sie nicht mehr aufgebaut, kommenden Donnerstag soll sie erstmals wieder fahren. (Quelle: privat)

Ein kleines bisschen Hoffnung aus dem Rheinland: Nach anderthalb Jahren weltweiter Corona-Pandemie baut ein Bonner Schausteller seine Achterbahn erstmals wieder auf. Nur auf zahlende Gäste muss er komplett verzichten.

Als Roland Barth, 27 Jahre jung, Schausteller in der siebten Generation, Ende 2019 seinen Achterbahn-Oldtimer "Feuer + Eis" nach dem Cranger Weihnachtszauber zusammenpackte, da ahnte er noch nicht, was kommen würde: die große Corona-Krise, die ihn an den Rand des Ruins führen sollte. Jetzt, anderthalb Jahre später, gibt es ein Zeichen der Hoffnung. Barth baut seine Achterbahn erstmals wieder auf. Nur mitfahren darf – außer ihm und dem TÜV – niemand.

Die Stadt Bonn hat den Test-Aufbau auf dem Platz erlaubt, auf dem sonst im Herbst das Volksfest Pützchens Markt stattfindet, weil die notwendige Ausführungsgenehmigung für das Fahrgeschäft abgelaufen ist und Barth die mehr als 900 Quadratmeter große Anlage schlecht bei sich zu Hause aufbauen kann. Nach der TÜV-Prüfung muss er die Bahn direkt wieder einpacken und einlagern.

"Keine leuchtenden Kinderaugen, keine johlenden Fahrgäste, die viermal hintereinander mitwollen", sagt Barth t-online. "Das ist natürlich traurig. Trotzdem freue ich mich auf den Moment. Das ist mein Baby, meine Lebensaufgabe. Und endlich bewegt sich wieder was."

Gleichzeitig hat er ein bisschen Bammel davor. Denn nach anderthalb Jahren könnte einiges kaputt sein. "Die ganzen Platinen und Sensoren", sagt Barth, "das kann alles oxidieren."

"Ohne Hilfen vom Staat längst pleite"

Die Corona-Zeit hat Selbstständigen viel abverlangt. Finanziell, aber auch seelisch. "Ohne die Hilfen vom Staat wären wir längst pleite", resümiert Barth. "Das Geld kommt an. Aber wir werden wohl noch mehr brauchen."

Denn sicher ist nur, dass die Kosten weiter laufen. Wann hingegen wieder Umsätze fließen, weiß kein Mensch. Und eine Achterbahn wie "Feuer + Eis" (Baujahr 1976) frisst förmlich Geld.

Barth hat sie 2015 gekauft, seither ständig investiert, zuletzt für die Saison 2020 einen hohen sechsstelligen Betrag in eine neue Hydraulikanlage gesteckt.

Sein Vater hat eine Wilde Maus, sein Onkel den Olympia Looping

Dass er Schausteller werden will, war ihm schon immer klar. Sein Bruder hat ein Riesenrad, sein Vater eine Wilde Maus, sein Onkel den berühmten Olympia Looping – die größte transportable Achterbahn der Welt, mit fünf Loopings.

"Die Zugmaschinen, die Kräne, das Rumreisen, das habe ich schon als Kind geliebt. Und jetzt während Corona nur zu Hause zu sitzen, das ist deprimierend. Ich wüsste nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll, wenn es keine Volksfeste mehr gäbe."

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Barth stockt die Stimme, während er das sagt. Aber dann fängt er sich schnell wieder: "Wir hoffen auf sinkende Inzidenzen, auf eine hohe Impfbereitschaft und die Herdenimmunität. Wir Schausteller bleiben optimistisch."

Den ersten Schritt in Richtung Normalität will er kommende Woche gehen, wenn er nach anderthalb Jahren Pause wieder in seiner eigenen Achterbahn um die Kurven flitzt – auch wenn neben ihm nur der TÜV sitzt.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Achterbahn-Besitzer Roland Barth
  • Telefonat mit der Pressestelle der Stadt Bonn
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