Er kickt in Venezuela Training mit Delfingeräuschen: Ex-BTSV-Profi im "Paradies"

Was macht eigentlich Salim Khelifi? Der einstige Flügelspieler von Eintracht Braunschweig kickt inzwischen in Venezuela. Und erlebt dort ein besonderes Abenteuer.
86 Profispiele, elf Tore, zwölf Vorlagen: So lautet die Bilanz von Salim Khelifi für Eintracht Braunschweig. Von 2013 bis 2018 trug der flinke Offensivspieler das Trikot des BTSV. Inzwischen ist der nun 31-Jährige am anderen Ende der Welt angekommen. Über Zürich und Kiel führte sein Weg nach Australien und später Venezuela.
Dort unterschrieb er im Januar 2025 bei Erstligist Academia Puerto Cabello – und ist von seinem neuen Arbeitsumfeld hellauf begeistert. "Von der sportlichen Infrastruktur kann sich der Klub locker mit allen Schweizer Erstligisten messen", sagt Khelifi im Interview mit dem Portal "transfermarkt.de".
Was er damit meint: "Jeder Spieler hat auf dem Trainingsgelände ein eigenes Zimmer, auf dem er sich nach dem Training ausruhen kann." Man sehe an Fitnessräumen, Trainingsplätzen und Regenerationsmöglichkeiten, dass die Besitzer ordentlich Geld in die Hand genommen hätten, so Khelifi.
Training in Venezuela: Ab Mittag ist es zu heiß
Dem Außenspieler imponiert vor allem ein ganz besonderer Luxus. Der Trainingsplatz seines Teams befindet sich nämlich in unmittelbarer Nähe zum Strand. "Während wir beispielsweise Flanken trainieren, hört man im Hintergrund Delfingeräusche", berichtet er. Die Einheiten absolviere man aufgrund der hohen Temperaturen meist früh am Morgen. Khelifi erklärt: "Spätestens um 8 Uhr beginnt das Training, anders ist es nicht aushaltbar."
Dass es einen Spieler aus Europa ans andere Ende der Welt verschlägt, ist ein eher ungewöhnlicher Schritt. Meist ist das große Ziel der Spieler anderer Kontinente eine Station in Europa. Doch Khelifis Abenteuerlust war nach seiner Zeit in Australien geweckt. Diese habe ihn dann nach Südamerika geführt, so der 31-Jährige. Obwohl das nicht bei jedem aus der Familie gut ankam. "Da wechselst du niemals hin, da ist es gefährlich, da leben nur Drogenbosse", habe es aus seinem direkten Umfeld geheißen.
Salim Khelifi: Fußball "mit Herz" in Venezuela
Er selbst konnte die Sorgen der Familie zwar nachvollziehen. Dennoch habe er das Abenteuer in einem derart exotischen Land eingehen wollen. "Mittlerweile kann ich sagen, dass ich mich sehr wohl in Venezuela fühle", so Khelifi. "Wenn man das Wort Paradies verwenden darf, dann passt es auf diesen Ort und dieses Land."
Berge, Meer, Dschungel – all das vereine Venezuela innerhalb weniger Kilometer. Der Fußball selbst allerdings habe in dem Land einen eher geringeren Stellenwert. "Hier ist die Nummer eins ganz klar Baseball", sagt Khelifi. Dennoch werde auch in Venezuela der Fußball "mit Herz" gespielt. "Jeder Spieler lässt seine komplette Emotion in das Spiel einfließen", sagt er.
Dass er seinen Ende 2025 auslaufenden Vertrag bei seinem aktuellen Arbeitgeber verlängert, sei daher durchaus denkbar. Ebenso jedoch, dass er seine Welttournee fortsetzt. "Asien oder auch Afrika würden mich sehr reizen", verrät er.
- transfermarkt.de: "Delfingeräusche beim Training: Khelifi über sein Abenteuer in Venezuela – Hat Tipps für Scouts"
- Eigene Recherche