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Bremerhaven: Nordmole sackt ab – Leuchtturm-Abbau geplant


Bürgermeister entsetzt über Vorfall
Absackende Nordmole: Leuchtturm soll abgebaut werden

Von t-online, stk

Aktualisiert am 18.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Der Leuchtturm an der Nordmole in Bremerhaven ist in Schieflage geraten.Vergrößern des BildesDer Leuchtturm auf der Nordmole in Bremerhaven ist in Schieflage geraten. (Quelle: NonstopNews/nonstop news-video)
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Die Nordmole in Bremerhaven ist abgesackt – der darauf in Schieflage geratene Leuchtturm soll nun abgebaut werden, falls er nicht vorher umstürzt.

In der Nacht zu Donnerstag ist ein Teil der Nordmole in Bremerhaven abgesackt. Offenbar hatten Gründungsfundamente aus Holz versagt. Der Leuchtturm an der Einfahrt zur Geeste steht nun schief, ihm droht der Einsturz. Laut der Hafenmanagement-Gesellschaft "Bremenports" hat sich der Turm seit der vergangenen Nacht aber nicht weiter bewegt. Nun bemüht man sich in Bremerhaven um Schadensbegrenzung.

Ob der Turm doch noch komplett kippen werde, sei nicht abzusehen, sagte der Geschäftsführer des Hafenbetreibers "Bremenports", Robert Howe, vor Ort am Donnerstag. Die Hafenmanagementgesellschaft ist für die Instandhaltung der Häfen in Bremen und Bremerhaven verantwortlich. Falls es zum Umkippen käme, seien alle nötigen Absicherungen dafür getroffen worden. Anderenfalls soll das Bauwerk schnellstmöglich, voraussichtlich ab dem Wochenende, mit schwerem Gerät abgetragen werden. Veränderungen am Turm werden überwacht.

"Bremenports" wusste um gefährdete Standsicherheit

Das Absacken der Mole habe man nicht vorhergesehen, sagte Howe. "Gleichwohl wussten wir seit einigen Jahren schon, dass die Standsicherheit der Mole und damit natürlich auch die Standsicherheit des Turmes gefährdet ist." Denn die Mole und auch der Molenkopf, auf dem der Turm steht, sind nach Angaben von "Bremenports" auf Holzpfählen gegründet. Untersuchungen zeigten, dass diese unter der Mole abgängig seien. Deswegen war die Mole für Besucher auch gesperrt.

Schon vor Jahren hatte Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) auf die Dringlichkeit der Sanierung der Mole hingewiesen. Auch Bremens Häfensenatorin Claudia Schilling (SPD) gab am Donnerstag auf Nachfrage zu: "Möglicherweise hätten wir den Turm vorher abbauen müssen."

"Bremenports" erklärt das unvorhersehbare Absacken damit, dass der Molenkopf einst zusätzlich mit Spundwänden abgesichert worden sei und sich die Holzpfähle dort nicht haben untersuchen lassen. Bei Niedrigwasser hätten die Pfähle dort nun offenbar versagt. "Wir waren eigentlich nach unseren Bauwerksinspektionen der guten Annahme, dass der Turm standsicher ist, standsicherer ist, als die eigentliche Mole", sagte Howe. Das nächste Niedrigwasser am Donnerstagnachmittag, das Druck von dem Bauwerk nahm, überstand der Turm, ohne sich weiter zu neigen.

Nun müsse es darum gehen, den Turm so schnell wie möglich abzubauen. Das sei auch nötig, um die Nordmole wie geplant zu sanieren. "Die Baumittel stehen zur Verfügung und wir hoffen auf einen Baubeginn 2024", sagte Häfensenatorin Claudia Schilling.

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Aufgrund des absackenden Mauerwerks wurde die Einfahrt zur Geeste am Donnerstag für die Schifffahrt gesperrt, betroffen waren der Fischereihafen sowie die Werften. Zudem hatte die Weserfähre zunächst ihren Betrieb eingestellt. Am Donnerstagabend wurde der Bereich wieder komplett für die Berufsschifffahrt freigegeben.

Oberbürgermeister äußert scharfe Kritik

Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) zeigte sich derweil entsetzt über den Vorfall und übt in einer Pressemitteilung scharfe Kritik: "Wenn man zynisch sein wollte, könnte man sagen, das war ein Desaster mit Ansage. Ich habe seit Jahren die Verantwortlichen im Senat und bei Bremenports dringlich auf die Notwendigkeit der Sanierung der Nordmole hingewiesen, aber leider ist nichts Sichtbares passiert. Was nun geschehen ist, schadet der Stadt Bremerhaven."

Während im Netz teilweise über den "Schiefen Turm von Bremerhaven" gewitzelt wird, äußern andere ihre Trauer über den möglichen Verlust eines der Wahrzeichen von Bremerhaven. "Der Leuchtturm (Nordmole) ist für die Bremerhavener wie die 'Seute Deern' – nur dass er noch viel länger schon unser Wahrzeichen ist", sagte ein Mann gegenüber der "Nordsee-Zeitung".

Verwendete Quellen
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