t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBremen

Von Schwert bis Brautkleid: Diese Dinge landen im Bremer Fundbüro


Vergessen und verloren
Von Schwert bis Brautkleid: Diese Dinge landen im Fundbüro

Von t-online, stk

10.09.2022Lesedauer: 3 Min.
Wegweiser zu einem Fundbüro (Symbolfoto): Allerlei Dinge werden in Bremen vergessen und verloren.Vergrößern des BildesWegweiser zu einem Fundbüro (Symbolfoto): Allerlei Dinge werden in Bremen vergessen und verloren. (Quelle: IMAG/JOKER/Erich Häfele)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Vergessen, verloren, einfach liegen lassen: In Bremen werden so manche Dinge in Fundbüros gebracht. Kurioses ist auch dabei.

Die Gründe sind vielfältig, die Fundsachen auch: Jeden Tag landen vergessene, verlorene oder einfach liegen gelassene Gegenstände in Bus, Bahn, Taxi oder im städtischen Fundbüro.

Zu den Gegenstände, die am häufigsten in Bussen und Bahnen der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) verloren gehen, gehören laut Pressesprecher Andreas Holling Handys, Regenschirme und Geldbörsen. Das seien die "Klassiker", nach denen Besitzer am meisten fragen.

Doch daneben finden sich auch kuriose Dinge, die nun eigentlich nicht viel einer Bahn zu suchen haben. So fanden die BSAG-Mitarbeiter einst ein Schwert. Goldener Griff, Verzierungen – ein Schmuckstück könnte man meinen. Doch seinen Besitzer traf das Stück nicht wieder.

Alltagsgegenstände werden häufig nicht wieder abeholt

Ähnlich erging es einem Rollator, der in einer Tram entdeckt wurde, seinem Eigentümer jedoch nie zurückgegeben werden konnte. Holling wundert das: "Da nicht von einer spontanen Heilung auszugehen ist, bleibt die Frage, warum die Dinge liegen bleiben. Wir wissen es nicht", sagt er zu t-online. Das gleiche treffe auf Krücken zu, die schon in Bussen gefunden wurden. Wie der Besitzer so nach Hause kam, bleibt ebenfalls ein Rätsel.

Nicht ganz so schmuckvoll wie das Schwert, aber immerhin praktisch: Ein Fernseher samt passender Fernbedienung. Auch diesen fanden BSAG-Angestellte einst. Auch dieses gute Stück wartet bis heute auf die Rückkehr ins heimische Wohnzimmer. Ähnlich dürfte es einem Vermessungsgerät gehen, das inklusive Koffer in einem Gefährt der BSAG liegen gelassen wurde.

Rund drei bis vier Teile landen täglich im Fundbüro der BSAG, sagt Sprecher Holling. Macht aufs Jahr gerechnet gut 1.200 Teile. Im Winter, na klar, seien das vermehrt Schals, Mützen und Handschuhe, aber auch Rucksäcke seien dabei. Wie viele Gegenstände letztlich abgeholt werden, sei unklar. Noch vor Corona seien viele Sachen versteigert worden, aktuell verzichte man darauf.

Ähnliche Erfahrungen hat auch der Taxi-Ruf Bremen gemacht, der als Vermittlungszentrale 182 selbstständige Taxiunternehmen mit insgesamt 411 Taxen koordiniert. Auf Anfrage von t-online berichtet der zweite Vorsitzende Ingo Heuermann, dass pro Tag etwa zwei Gegenstände in Taxen vergessen werden. Seien es wichtige Sachen, wie Handys oder Schlüssel, liege die Rückgabequote schon mal bei 95 Prozent. Um Regenschirme kümmere sich kaum jemand, die blieben liegen.

Alkoholisiert das Gebiss "ausgehustet"

In den vergangenen Jahren, so Heuermann, fielen ihm nur mehrere Gebisse ein, die offenbar im alkoholisierten Zustand "ausgehustet" wurden. Die lägen dann auf der Rückbank. Ob sie zurück zum Besitzer und dann auch in den Mund gekommen sind: unklar.

Blickt Rose Gerdts-Schiffler zurück, fällt ihr auf Anfrage von t-online folgendes ein: Es sei schon ein paar Jahre her, aber auf einmal seien 50 Brautkleider im Fundbüro gelandet. Wieso, weshalb, warum? Völlig unklar, sagt die Pressesprecherin des Innenressorts, bei dem auch das Fundbüro angegliedert ist.

Die Kleider kamen als Bündel in einem Karton, wurden genauso versteigert "und sorgten für eine ausgelassene Stimmung während der Veranstaltung", berichtet Gerdts-Schiffler. Bei Ausschachtungsarbeiten an einem Pflegeheim fielen Arbeitern nicht nur Steine in die Hände, sondern auch mal 100.000 Deutsche Mark. Ehrlich waren die Arbeiter und gaben das Geld zurück.

Das Bremer Fundbüro verzeichne laut Gerdts-Schiffler gerade mal eine Rückgabequote von 13 Prozent. Heißt für 2021: Bei 4.291 Fundsachen fanden gerade einmal 558 Stücke den Weg zum rechtmäßigen Besitzer zurück. Ob das auch bei den vielen Hörgeräten der Fall ist, die durch die Maskenpflicht abgefallen sind, blieb offen.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an das Innenressort
  • Anfrage an die Bremer Straßenbahn AG
  • Anfrage an Taxi-Ruf Bremen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website