t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBremen

Blutrachemord von Visselhövede: Angeklagte müssen lebenslang in Haft


Sechs Jahre nach der Tat
Blutrachemord: Angeklagte müssen lebenslang in Haft

Von afp, dpa
22.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Beamte der Spurensicherung sichern den Tatort (Archivfoto). Die Tat geschah bereits 2017 im niedersächsischen Visselhövede.Vergrößern des BildesBeamte der Spurensicherung sichern den Tatort (Archivfoto). Die Tat geschah bereits 2017 im niedersächsischen Visselhövede. (Quelle: Daniel Reinhardt/dpa)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Zahlreiche Schüsse streckten 2017 einen Mann in Visselhövede nieder. Es soll um Blutrache gegangen sein. Nun ist das Urteil gegen zwei Angeklagte gesprochen worden.

Rund sechs Jahre nach einem mutmaßlichen Blutrachemord an einem 46-Jährigen im niedersächsischen Visselhövede hat das Landgericht in Verden zwei Hauptverdächtige zu Haftstrafen verurteilt. Die beiden 32 und 36 Jahre alten Beschuldigten sollen wegen Mordes lebenslang in Haft, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch sagte.

Die Staatsanwaltschaft warf dem 36-Jährigen vor, 2017 von einem Motorrad aus die tödlichen Schüsse auf das Opfer abgegeben zu haben. Der 32-Jährige galt als mutmaßlicher Komplize. Bereits 2018 hatte das Landgericht Verden den Fahrer des Motorrads wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Einen weiteren Angeklagten sprach es wegen Mangels an Beweisen frei.

Keine Hinweise auf weitere Beteiligte

Das Gericht war laut der Sprecherin überzeugt, dass die zwei Angeklagten zusammen mit den zwei weiteren Beschuldigten an der Tötung des 46-Jährigen beteiligt waren. Hinweise auf weiter Beteiligte habe es nicht gegeben. Unklar blieb jedoch, welche Rolle den Angeklagten bei der Tat zukam.

Daher ging das Gericht laut der Sprecherin zugunsten beider Angeklagten davon aus, dass diese lediglich Mittäter waren. Wegen ihrer eigenen Tatbeiträge würden sie jedoch so bestraft, als hätten sie den Mord selbst begangen.

Die Aufklärung des Falls beschäftigte Polizei und Justiz schon seit langem. Opfer und Täter in dem Fall waren Albaner. Deutsche Ermittler gehen laut früherer Mitteilung davon aus, dass es sich um einen Fall sogenannter Blutrache zwischen zwei Familien handelte.

In Albanien: Opfer tötete 2011 selbst einen Mann

Demnach hatte der Getötete 2011 in Albanien einen Mann in einer notwehrähnlichen Situation getötet und dafür selbst einige Jahre im Gefängnis gesessen. Die Verwandten des Toten forderten nach den Regeln der sogenannten Blutrache drei Leben von seiner Familie. Die Beteiligten stammen aus Nordalbanien, wo Blutrache trotz staatlichen Verbots noch praktiziert wird.

Der erschossene 46-Jährige floh laut Behörden aus diesem Grund nach Deutschland und tauchte in Visselhövede unter. Dort wurde er im Januar 2017 auf offener Straße und ganz in der Nähe einer Grundschule mit zahlreichen Schüssen niedergestreckt, die von einem fahrenden Motorrad auf ihn abgefeuert wurden. Er starb wenig später in einem Krankenhaus.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website