Bauantrag gestellt Umbau von Bremer Wahrzeichen rückt deutlich näher

Jetzt soll es endlich losgehen: Die "umgedrehte Kommode" in Bremen steht vor einem umfassenden Umbau. Das ist geplant – und dann starten die Arbeiten.
Dom, Stadtmusikanten, Weserstadion – und "Umgedrehte Kommode": Kaum ein Gebäude in Bremen gilt stadtprägender als der mehr als 150 Jahre alte Wasserturm auf dem Stadtwerder. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Pläne für eine umfassende Sanierung. Viele, bis auf einen, scheiterten. Und jetzt kommt offenbar Bewegung in die Sache. Laut einem Bericht des "Weser Kurier" haben die Verantwortlichen am Freitag den Bauantrag gestellt. Jetzt soll alles ganz schnell gehen.
Vorgesehen ist, im zwischen 1871 und 1875 erbauten Gebäude künftig 28 Wohnungen entstehen zu lassen. Ihre Größe soll sich zwischen 50 und 250 Quadratmetern bewegen. Der ursprüngliche Plan, im einstigen Wasserturm auch eine Gastronomie unterzubringen, wurde laut dem Bericht jetzt verworfen. Jedoch nicht ganz: In einen Anbau auf dem Gelände soll perspektivisch ein Lokal einziehen. Näheres stehe noch nicht fest.
Entwickler stecken viele Millionen Euro ins Projekt
Die Wassertanks, die bis zuletzt von der Beck´s-Brauerei genutzt wurden, würden ausgebaut. Der historische Charme soll jedoch weiter spürbar und erlebbar bleiben. Mit der konkreten Umsetzung ist das Architekturbüro Westphal Architekten betraut. Auf der Internetseite heißt es zum Projekt unter anderem: Der Entwurf sieht vor, "die Holzdeckenuntersicht im Innenraum, historische Farbanstriche, Beschriftungen und technische Einbauten als Zeugen der industriellen Vergangenheit zu erhalten, damit diese ihren Charme auch und insbesondere im Zuge der neuen Nutzung ausstrahlen".
- Gerade mal drei Meter schmal: Mutiges Bauprojekt zieht die Blicke auf sich
Das Immobilienunternehmen Robert C. Spies, verantwortlich für die Vermarktung der Wohnungen, teilte mit: "Der Entwurf des Büros Westphal Architekten aus Bremen zeichnet sich durch einen sensiblen Umgang mit der Substanz sowohl im Innen- als im Außenraum aus." Die eigentlichen Köpfe hinter dem Vorhaben, die Projektentwickler Amer Sandawi und Wolfgang Weber, sagten der Zeitung: "Das ist eine der komplexesten und anspruchsvollsten Aufgaben, die man sich vorstellen kann."
Insgesamt soll das Großprojekt rund 60 Millionen Euro kosten, so steht es auf der Homepage des Entwicklerduos. Der "Weser Kurier" spricht von rund 40 Millionen Euro. Eigentlich war eine Umsetzung bereits für 2025 geplant. Los gehen soll es jedoch erst Anfang 2026.
- robertcspies.de: "Neue Nutzung für die "Umgedrehte Kommode""
- weser-kurier.de: "40 Millionen für die "Umgedrehte Kommode"" (kostenpflichtig)
- westphalarchitekten.de: "Baudenkmal "umgedrehte Kommode""