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Kostenexplosion um 400 Millionen Euro – Wesertunnel in Bremen vor dem Aus?


400 Millionen Euro mehr
Kostenexplosion: Megaprojekt vor dem Aus?

Von t-online, stk

Aktualisiert am 14.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Die Visualisierung zeigt den geplanten Tunnel in Blickrichtung Seehausen.Vergrößern des BildesDie Visualisierung zeigt den geplanten Tunnel in Blickrichtung Seehausen. (Quelle: Screenshot/Deges)
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Es ist das Verkehrsprojekt im Norden: Der Ringschluss der A281 soll den Verkehr deutlich entlasten, nun steht das Vorhaben jedoch auf der Kippe. Warum?

Die Kosten für den geplanten Wesertunnel in Bremen könnten sich einem Medienbericht zufolge massiv erhöhen. Statt der zuvor veranschlagten 384,95 Millionen Euro, soll das Projekt fast 774 Millionen Euro teuer werden. Das entspräche einer Kostenexplosion um fast das Doppelte, berichtet der "Weser Kurier".

Das Verkehrsprojekt, das die A1 und A27 verbinden soll, ist mit einer Länge von insgesamt 17 Kilometern geplant. Hinzu kämen bei einer Fertigstellung sieben Anschlussstellen. Die A281, so die große Hoffnung der Planer, soll neben einer besseren Verkehrsanbindung an das Güterverkehrszentrum, die Häfen und das Bremer Stahlwerk, auch den innerstädtischen Verkehr massiv entlasten. Prognosen gehen momentan davon aus, dass täglich bis zu 55.000 Fahrzeuge das Bauwerk durchqueren könnten.

Tunnel soll Verkehr aus der Innenstadt holen

Doch wegen der mutmaßlichen Kostensteigerung steht das Projekt nun ganz vor dem Aus. Dem Bericht nach weigere sich der für den Bau zuständige Bund, die Kosten zu übernehmen. Sollte dieser bei seiner Haltung bleiben, würde dies nicht nur das Aus für den Wesertunnel bedeuten, auch das seit Jahrzehnten geplante Großprojekt 281 sei gefährdet. Denn nur durch den Wesertunnel könne ein sogenannter Ringschluss geschaffen werden, also eine Art Ringautobahn, die die Stadt komplett umgibt. Momentan führt die A281 in der Neustadt ab und leitet Verkehrsteilnehmer unter anderem über die Neuenlander Straße. Etwa 17.000 Fahrzeuge täglich sind quasi gezwungen, sich durch die Stadt zu quälen.

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Die Kostenexplosion liegt unter anderem daran, dass zwar die erste Berechnung zukunftsorientiert gestaltet wurde, die zweite aber offenbar nicht. So sei die Verdopplung zu erklären. Zwar hatte die zuständige Autobahngesellschaft Deges noch im vergangenen Jahr einen Risikoaufschlag von 300 Millionen Euro angemeldet, doch der Bund habe dies abgelehnt, so der Bericht.

Bovenschulte spricht von möglichem "Desaster"

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte "Bremen Zwei", er gehe davon aus, dass das Projekt vom Bund finanziert werde und "finanziert werden muss". "Es wäre ein Desaster, jetzt ein unfertiges Projekt in der Landschaft stehenzulassen. Aber um es deutlich zu machen: Es ist eine Bundesautobahn und wir werden Druck auf den Bund machen, dass er seiner Aufgabe nachkommt."

Thore Schäck, FDP-Spitzenkandidat für die Bürgerschaftswahl, sagte dem "Weser Kurier", er halte das Verhalten der aktuellen Landesregierung für ein "politisches Ablenkungsmanöver, mit dem Finger auf den Bund zu zeigen". Der Bund sei erst seit 2021 für das Bauwerk zuständig und es sei verständlich, dass dieser "für die rot-grüne Inkompetenz nicht einfach einen millionenschweren Blankoscheck ausstellen will".

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Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) sagte laut "butenunbinnen": "Bundesautobahnen werden vom Bund gebaut und auch komplett bezahlt." Der Ringschluss müsse trotz Kostensteigerung kommen, das Projekt habe eine "enorme Bedeutung" für die Stadt. Sollte der Wesertunnel und somit auch der Ringschluss nicht fertig werden, stünde Bremen vor "ernsthaften Problemen", meint auch Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke). Die A281, so Vogt weiter, sei eine "Lebensader Bremens", an ihr hingen neben einer guten Verkehrsanbindung auch indirekt 35.000 Jobs des Güterverkehrszentrums.

Verwendete Quellen
  • deges.de: A 281: Autobahneckverbindung Bremen
  • weser-kurier.de: Kostenexplosion: Wesertunnel soll 400 Millionen Euro teurer werden (kostenpflichtig)
  • butenunbinnen.de: Wirtschaftssenatorin Vogt zu A281: "Das ist die Lebensader für Bremen"
  • butenunbinnen.de: Bovenschulte: Wesertunnel ist ein Bundesprojekt – und der soll zahlen
  • Eigene Recherche
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