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Nordsee: Riesenseeadler tötet Storch – Museum bittet dringend um Hilfe


Rätsel um Herkunft gelöst
Riesenseeadler reißt Storch – Museum bittet dringend um Hilfe

Von t-online, stk

Aktualisiert am 12.07.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 78803284Vergrößern des BildesRiesenseeadler (Symbolfoto): Das Raubtier ist eigentlich auf Hokkaido, der nördlichsten Insel Japans, und dem östlichen Russland zu finden. Der verirrte Vogel stammt jedoch aus einem Museum. (Quelle: McPHOTO/J. Bitzer)
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Noch immer fliegt ein Riesenseeadler durch das Cuxland an der Nordseeküste. Zwar ist seine Herkunft geklärt, gefräßig ist das Tier jedoch weiterhin.

Der Riesenseeadler, der seit Wochen an der niedersächsischen Nordseeküste sein Unwesen treibt, hat offenbar wieder zugeschlagen. Nachdem das Raubtier Mitte Juni Hühner von einem Hof geklaut und diese getötet hatte, soll der Greifvogel nun auch einen Storch gerissen haben. Das berichtet die "Nordsee-Zeitung".

Der Vorfall soll sich demnach in Ihlienworth, rund 15 Kilometer südöstlich von Cuxhaven, ereignet haben. Dort sei vor einigen Tagen der Kadaver eines Storches gefunden worden, heißt es dem Bericht zufolge. Die Spuren, die das Tier aufwies, deuteten darauf hin, dass es der Riesenseeadler war.

Zunächst gab es den Verdacht, ein Wolf könnte sich den Storch geschnappt und getötet haben. Doch das Tier sei durch Picken erlegt worden, was eindeutig auf einen Raubvogel zurückzuführen sei, sagte Martin Behrmann, Vorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) Land Hadeln, der Zeitung.

Adler entwischte aus belgischem Museum

Für einen Riesenseeadler sei ein Storch keine ernstzunehmende Konkurrenz, das Erlegen dürfte ihm leichtgefallen sein, mutmaßen auch Fachleute der Falknerei Cuxhaven-Stade. Mit seinen bis zu 2,8 Metern Flügelspannweite und einem Gewicht von fünf bis zehn Kilo stellt ein Storch für ihn keine wirkliche Herausforderung dar. Immerhin bringen es Störche im Schnitt nur auf 2,5 bis 4,5 Kilo bei einer Flügelspannweite von ebenfalls bis zu 2,8 Meter.

Trotz der Erkenntnis, wo sich der Riesenseeadler zuletzt aufgehalten hat, geht die Suche – und vor allem das Einfangen des Tieres – in die nächste Phase. Wie der NABU Land Hadeln auf seiner Internetseite schreibt, ist zumindest die Herkunft des Raubvogels mittlerweile geklärt.

Voliere das Prunkstück des Areals

Insgesamt zwei Riesenseeadler waren im März aus einer Voliere des Museum "Labiomista" ("Mix aus Leben") im belgischen Genk entwichen. Das Männchen sei in der Nähe der Millionenstadt Utrecht in den Niederlanden gesichtet und eingefangen worden. Es sei das Weibchen, welches nun im Cuxland herumfliege, berichtet das "Stader Tageblatt" und beruft sich dabei auf einen Prozessmanager der Einrichtung.

Das Tier sei 2004 geschlüpft und gehöre seitdem zur Anlage inklusive eines 24 Hektar großes Parks, der vom Künstler Koen Vanmechelen entworfen wurde. Das dortige Adlergehege gilt als Prunkstück des Areals, berichtet die Internetseite nelissen.be.

Wie das "Stader Tageblatt" weiter berichtet, soll eine defekte Käfigplatte im Gehege den Vögeln die Flucht ermöglicht haben. Das Museum hofft nun auf Hilfe aus der Bevölkerung und teilte den Aufruf auch über die Homepage des NABU. Wer den Vogel sichtet, wird gebeten, Marcel Habetslann unter Telefon +32 89 65 55 90 oder per Mail unter info@labiomista.be zu kontaktieren.

Zunächst hatten die Experten des Naturschutzbundes vermutet, das Tier habe sich aus seinem ursprünglichen Lebensraum an der Ostküste Russlands beziehungsweise von Japan aus ins Cuxland verirrt. Das zumindest sagte Martin Behrmann damals t-online. Mehr dazu lesen Sie hier. Nun weiß man zumindest, dass dies nicht der Fall ist. Die Suche nach dem Raubvogel geht davon unbeirrt weiter.

Der NABU im Land Hadeln war für Rückfragen von t-online am Montag nicht zu erreichen.

Verwendete Quellen
  • nordsee-zeitung.de: "Wieder Beute gekrallt: Riesenseeadler soll Storch getötet haben" (kostenpflichtig)
  • tageblatt.de: "Jagd auf den Riesenseeadler im Kreis Cuxhaven ist eröffnet" (kostenpflichtig)
  • nabu-land-hadeln.de: Aktuelle Meldungen
  • nelissen.be: Projekt im Mittelpunkt: Labiomista
  • Eigene Recherche
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