Hauptbahnhof Bremen: Bratwurst Kiefert schließt Filiale nach 92 Jahren

Große Überraschung am Bahnhof: Eine legendäre Bratwurstbude schließt für immer. Womöglich spielt auch der jüngste Ärger dort eine Rolle für das Aus.

Eine Bremer Institution verabschiedet sich: Der legendäre Bratwurst-Stand von Kiefert am Hauptbahnhof wird zum Jahresende geschlossen. Das teilte die Firma dem "Weser Kurier" mit. Dem Unternehmen bleibt damit nur noch eine letzte Filiale in der Bahnhofstraße.

Bereits im vergangenen Jahr musste der Kiefert-Stand im ehemaligen Pastorenhaus der Liebfrauenkirche schließen. Wieso jedoch der Laden am Hauptbahnhof, den viele Bremer als absoluten Kult betrachten, nun schließen wird, bleibt dem Bericht nach vage.

Laut der Zeitung soll bei der Entscheidung, die Wurstbude zu schließen, auch die aktuelle Situation am Hauptbahnhof eine Rolle gespielt haben. Täglich sei das Personal von Kiefert mit der Beseitigung von Blut, Spritzen und Exkrementen vor dem Stand beschäftigt gewesen – und habe sich auch gegen Belästigungen wehren müssen. Die Kieferts hatten die Zustände bereits vor einem Jahr beklagt.

Bremer Wurstbude kommt ins Museum

Der Imbiss am Bahnhof ist nicht nur ein Verkaufsstandort, sondern auch die Geburtsstätte des Unternehmens, das mal acht Standorte vorzuweisen hatte. Der ursprüngliche Wurst-Pavillon, der 1931 von Otto Kiefert am Bahnhof errichtet worden war, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von Martin Kiefert wieder aufgebaut. Er soll ab 2026 im Focke-Museum als Teil der Stadtgeschichte präsentiert werden.

Die Kündigung des Mietverhältnisses mit der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) wurde bereits vollzogen. Wer künftig anstelle der Kiefert Wurstbude den Bremern etwas verkaufen will, ist noch unklar. Einen neuen Mieter gibt es laut "Weser Kurier" noch nicht.