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Bremen: Möbellager der Inneren Mission macht dicht – Bund kürzt Geld


Es trifft die Schwächsten
Innere Mission muss Möbellager von jetzt auf gleich schließen

Von t-online, stk

26.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Blick in die Räume eines Möbellagers (Symbolfoto): Mit der plötzlichen Schließung verlieren 20 Menschen ihren Job – und damit eine Perspektive, sagt Bereichsleiter Thomas Tscheu.Vergrößern des BildesBlick in die Räume eines Möbellagers (Symbolfoto): Mit der plötzlichen Schließung verlieren 20 Menschen ihren Job – und damit eine Perspektive, sagt Bereichsleiter Thomas Tscheu. (Quelle: IMAGO/Funke Foto Services)
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Nach 20 Jahren ist Schluss, das Möbellager der Inneren Mission Bremen muss kurzerhand schließen. Für die Verantwortlichen ist es ein Schock.

Das war es, in wenigen Tagen muss das Möbellager Allmende der Inneren Mission in Bremen seine Tore für immer schließen. Das teilte Sprecherin Anke Mirsch am Dienstag mit. Für den Verein, aber vor allem für die Mitarbeiter, sei das kurzfristige Aus "eine Katastrophe".

Der Grund für die Schließung ist so simpel wie unabwendbar: Das Jobcenter, das die insgesamt 19 Beschäftigten viele Jahre bezahlte, finanziert ihre Stellen nicht mehr. Somit sei die Schließung bereits zum Ende des Monats besiegelt, erklärte Sprecherin Mirsch. "Wir wussten zwar, dass finanzielle Kürzungen von Maßnahmen ins Haus stehen", sagte Bereichsleiter Thomas Tscheu, "aber dass die gesamte Allmende in kürzester Zeit ganz schließen muss, war ein Schock für uns."

Schließung reißt "Riesenlücke in der Versorgung"

Bereits seit 2023 sei man mit dem Jobcenter im Austausch über Kürzungen. Dabei ging es laut Tscheu jedoch immer nur um einzelne Plätze, die unter Umständen gestrichen werden könnten. "Ganze Projekte waren nie gefährdet", ergänzte der Bereichsleiter Beratung, Beschäftigung und Flucht und Migration und zugleich Verantwortlicher für die Allmende. "Der aktuelle Platzabbau war jedoch noch mal eine radikale Schippe obenauf."

Für die Betroffenen bedeute der Verlust des Arbeitsplatzes in erster Linie Perspektivlosigkeit, erklärte Tscheu. Jedoch wolle er dem Jobcenter keine Vorwürfe machen, denn auch das Amt könne nur mit dem wirtschaften, was der Bund den jeweiligen Ländern zur Verfügung stelle. Seine Kritik richte sich daher in erster Linie an die Entscheidungsträger "ganz oben".

Es scheine "wenig Gespür dafür vorhanden zu sein, welche Nachfolgewirkungen solch ein radikales Vorgehen" mit sich bringe. Für die soziale Struktur in Bremen sei "das eine echte Katastrophe". In der Allmende konnten sich fast 20 Jahre lang zum Beispiel wohnungslose Menschen, Studierende, Rentner und Rentnerinnen, Geflüchtete und solche mit sehr wenig Geld kostenlos mit gut erhaltenen Möbeln eindecken. "Das geht jetzt nicht mehr." Für genau solche Menschen mit wenig Auskommen klaffe "nun eine Riesenlücke in der Versorgung", sagte Tscheu weiter.

Allmende blickt auf erfolgreiche Zeit zurück

Als einzige Adresse der Inneren Mission für kostenfreie Möbel bleibe nun nur noch das Kaufhaus Hemelingen (Hemelinger Bahnhofsstraße 1-5). Für Menschen, die preiswerte Kleidung suchen, biete der Anziehungspunkt an der Bornstraße 65 weiter ein Angebot.

Die Allmende existiert seit 2005. Seit dem holten Mitarbeiter nach Angaben der Inneren Mission rund 22.000 Möbelstücke von Spendern ab und verschenkten diese an etwa 7.000 registrierte Kunden. Mit der Zeit fanden zudem 250 Langzeitarbeitslose eine Beschäftigung und soziale Kontakte. Insgesamt zwölf Angestellte konnten sogar in sozialversicherungspflichtig geförderte Stellen und sieben in eine Festanstellung vermittelt werden.

Verwendete Quellen
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