Lieblingsziel vieler Bremer Seltsame weiße Klumpen an Nordsee-Strand angespült

Weiße Klumpen sorgen für Alarm auf der beliebten Nordseeinsel Juist. Was genau dahintersteckt und ob es eine Gefahr für Urlauber darstellt, wird noch untersucht.
Auf Juist, einem der Lieblingsreiseziele vieler Bremer, sind am vergangenen Wochenende auffällige weiße Klumpen an den Strand gespült worden. Auch auf anderen Inseln gibt es Funde. "Es ist leider überall", sagte eine Sprecherin der Inselgemeinde Juist. Die wachsartigen Klumpen verteilten sich nahezu über den gesamten 17 Kilometer langen Nordstrand.
Nach Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) handelt es sich um Paraffin. Erste Klumpen wurden bereits am Freitag am Nordstrand von Juist entdeckt.
Mögliche Gefahren durch Paraffine sind noch unklar
Paraffine sind Produkte auf Erdölbasis, die etwa in Kerzen oder Cremes verwendet werden. Auf Juist wurden "feinkörnige bis zehn Zentimeter große Kugeln" gefunden, so der NLWKN. Besonders betroffen ist die Westseite der Insel, die rund vier Stunden per Auto und Fähre von Bremen entfernt liegt.
Mitarbeiter des Inselbauhofs sind seit Tagen mit einer Strandreinigungsmaschine im Einsatz. Die Klumpen werden aufgesammelt und fachgerecht entsorgt. Zusätzlich wurden Proben entnommen, um die genaue Zusammensetzung zu analysieren.
"Derzeit kann eine Gefährdung noch nicht abschließend eingeschätzt werden", teilte der Landesbetrieb mit. Reines Paraffin sei grundsätzlich nicht wassergefährdend, doch Industrieparaffine könnten giftige Stoffe enthalten. NLWKN und Gemeinde raten, die Klumpen nicht unnötig zu berühren. Laut der Inselverwaltung bestehe aber kein Grund zur Panik: "Das Baden und Spazieren am Strand ist dennoch uneingeschränkt und gefahrenlos möglich."
Auch auf Norderney und Borkum wurden Klumpen entdeckt
Auf der Nachbarinsel Norderney wurden nur geringe Mengen festgestellt. Auch Borkum ist betroffen, genaue Mengenangaben fehlen jedoch noch. Noch ist unklar, wie die Klumpen ins Meer gelangt sind. "Bislang gibt es keine konkreten Hinweise auf den Verursacher", so der NLWKN. Die Wasserschutzpolizei ist informiert.
Immer wieder kommt es zu solchen Funden an der niedersächsischen Küste. Oft stammen Paraffine aus der Reinigung von Tanks auf See. Seit 2021 gelten hier strengere Regeln, ein komplettes Verbot gibt es jedoch nicht.
- Nachrichtenagentur dpa
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