Marode A1-Weserbrücke Siegerentwurf steht: So soll der Neubau einmal aussehen
Ein Nadelöhr wird grundlegend neu gestaltet: Die A1-Weserbrücke ist marode, ein Ersatzbau muss her. Jetzt steht fest, wie dieser aussehen wird.
Es ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte im Norden: Die Autobahn A1 zwischen den Anschlussstellen Hemelingen und Arsten soll in den kommenden Jahren eine neue Weserbrücke erhalten. Nach einem Wettbewerb steht nun fest, wie das Bauwerk bei Bremen aussehen soll – und was es besonders macht.
Den Zuschlag für den Ersatzneubau erhielt eine Planungsgemeinschaft um das Hamburger Ingenieurbüro WTM Engineers, das zusammen mit dem dänischen Ingenieurbüro COWI und den Architekten von Dissing und Weitling angetreten war. Ihr Entwurf sieht demnach eine flache Spannbetonbrücke vor, die auf "elegant nach unten zulaufenden V-förmigen Stützen" ruht.
A1-Weserbrücke: Planer überzeugen Jury mit Schrägseilbrücke
Die Jury lobte besonders die Harmonie des Bauwerks mit der Umgebung, die funktionale und wirtschaftliche Planung sowie die gelungene Integration eines Radwegs, der künftig an die bestehenden Radverbindungen angebunden wird. Damit soll das neue Bauwerk nicht nur den starken Verkehr aufnehmen, sondern auch sogenannte sanfte Mobilität fördern.
Insgesamt hatten fünf Planungsteams ihre Vorschläge eingereicht. Die Palette reichte dabei von einer Schrägseilbrücke im Harfensystem bis hin zu einer Stahlkonstruktion in geschwungener Wellenform. Für die zuständige Bereichsleiterin bei der Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und bau GmbH, kurz Deges, Steffi Wulke-Eichenberg, ist das ein Erfolg: "Wir wollten Ideen zu Gestaltung und Ästhetik, aber auch zu Statik, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. All das haben wir bekommen."
- Sanierung bis 2028: Arbeiten an der A1-Weserbrücke – Das ist geplant
Die Fachjury war unter anderem mit der Bremer Senatsbaudirektorin Iris Reuther, Gero Marzahn aus dem Bundesverkehrsministerium sowie Experten von der Technisches Universität (TU) Berlin und der Autobahn GmbH besetzt.
Die bestehende Weserbrücke ist ein neuralgischer Punkt im deutschen Autobahnnetz. Rund 100.000 Fahrzeuge rollen hier täglich über die A1, darunter viele Lkw auf der Achse von Hamburg Richtung Ruhrgebiet. Damit zählt der Abschnitt zu den meistbefahrenen Autobahnstrecken in Deutschland.
Sanierung läuft – Kosten für Neubau noch unklar
Um die Verkehrsströme bis zur Fertigstellung der neuen Brücke abzusichern, wird die alte Weserquerung derzeit noch umfassend instand gesetzt. Diese Arbeiten liegen im Zeitplan und sollen Anfang 2028 abgeschlossen sein. Erst danach wird die neue Brücke für den Verkehr freigegeben. Die Kosten für die Instandsetzung belaufen sich auf rund 92 Millionen Euro. Wie teuer der Neubau wird, steht bislang nicht fest.
Der Grund: Bevor der erste Bagger anrollen kann, muss der Bund noch die entsprechenden Mittel freigeben. Die Deges, die das Projekt im Auftrag der Autobahn GmbH umsetzt, zeigt sich jedoch zuversichtlich, das Vorhaben nach diesem wichtigen Schritt zügig realisieren zu können.
- deges.de: "Realisierungswettbewerb zum Ersatzneubau der Weserbrücke abgeschlossen – Jury kürt Hamburger Ingenieurbüro zum Sieger"
- wtm-engineers.de: "Erster Platz im Realisierungswettbewerb zur neuen Weserbrücke!"
- Berichterstattung von t-online zum Thema