Eilantrag gestellt Uni Bremen will weiter mit Affen experimentieren

Die Tierversuche an der Uni Bremen werden seit Jahren von Tierschützern kritisiert. Die Universität will die Experimente dennoch fortsetzen. Das geschieht allerdings nicht ohne Widerstand.
Die Uni Bremen und der Neurowissenschaftler Andreas Kreiter haben beim Verwaltungsgericht einen Eilantrag gestellt, um eine Genehmigungsverlängerung für Versuche mit Affen zur Hirnforschung zu erreichen.
Die Frist für die Genehmigung der Versuche am Institut für Hirnforschung laufe zum 30. November aus. Der Antrag auf Einstweilige Verfügung sei erforderlich, da bis heute kein Genehmigungsbescheid der zuständigen Gesundheitsbehörde vorliege. Radio Bremen hatte zuerst berichtet.
Gesundheitsbehörde nimmt Stellung zu Bremer Tierversuchen
Es geht um eine einjährige Verlängerung der von Tierschützern heftig kritisierten und insgesamt seit vielen Jahren laufenden Experimente. Das Verwaltungsgericht bestätigte am Mittwoch, dass der Antrag am vergangenen Freitag eingegangen sei.
Nun habe die Gesundheitsbehörde die Möglichkeit zur Stellungnahme, sagte eine Gerichtssprecherin. Im Oktober hatte die Gesundheitsbehörde mitgeteilt, dass eine Entscheidung für November geplant sei. Der Antrag war im Sommer gestellt worden.
Tierschutzverein hält Versuche für "nutzlos"
Die Tierversuche stoßen auch in den Reihen der rot-grün-roten Regierungskoalition in Bremen eher auf Ablehnung. Aus Sicht der SPD-Bürgerschaftsfraktion "muss der neue Antrag auf Fortsetzung nicht verlängert werden". Der tierschutzpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Philipp Bruck, lehnte die Affenversuche an der Universität Bremen rigoros ab.
Der Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) sprach von besonders qualvollen Versuchen, die nutzlos für kranke Menschen seien und für die es vor dem Hintergrund des geänderten Tierschutzgesetzes keine Grundlage für eine erneute Genehmigung gebe.
Die ÄgT protestiert in dieser Woche mit der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht (DJGT) mit einer Plakataktion in Bremen gegen die Versuche. Die Forscher hatten die Fortführung der Experimente in der Vergangenheit auch in mehreren Gerichtsinstanzen durchgesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa