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Bremen: Deutsches Schifffahrtsmuseum bezieht neues Forschungsdepot


Ein maritimer Sammelkasten
Deutsches Schifffahrtsmuseum bezieht neues Forschungsdepot

Von Regine Suling-Williges

25.05.2021Lesedauer: 3 Min.
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Ein Boot wurde bereits in das neue Forschungszentrum umgezogen: Insgesamt finden hier 60.000 Objekte einen neuen Platz.Vergrößern des Bildes
Ein Boot wurde bereits in das neue Forschungszentrum umgezogen: Insgesamt finden hier 60.000 Objekte einen neuen Platz. (Quelle: Regine Suling-Williges/leer)

Ein echter Hingucker ist das Forschungsdepot des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) / Leibniz-Instituts für Maritime Geschichte: Mehrere Millionen Euro flossen in den Neubau. Nun müssen Zehntausende Objekte und Dokumente in die neue Halle umziehen.

Das neue Gebäude ist schon eingeweiht worden, nun müssen 60.000 Objekte und 380.000 historische Dokumente im neuen Depot des Deutschen Schifffahrtsmuseums einen Platz finden. Diese sind derzeit noch in einem 2.000 Quadratmeter großen Lager unweit des neuen Forschungsdepots untergebracht.

"Bis Februar 2022 wird der Umzug dauern", erzählt Annika Opitz beim Rundgang durch das aktuelle Lager. Die Leiterin der DSM-Sammlungsinfrastruktur deutet auf die teils maßangefertigten Kisten, in denen viele Kostbarkeiten stecken – vom Geschirr über Tausende von Uniformknöpfen bis hin zu insgesamt 1.800 Schiffsmodellen. "Etwa ein Viertel davon kommt wieder in die Ausstellung. Der Rest ist nur hinter den Kulissen zu sehen. Das gehört dann zum Anteil 'Bewahren'", erläutert Annika Opitz.

Denn das DSM sei eben auch ein Forschungsmuseum, das immer wieder Wissenschaftler begrüßt, die besondere Details der Schifffahrt ergründen wollen – Schiffsglocken zum Beispiel. Was auf jeden Fall in die neue Ausstellung einziehen wird, sind Teile des Leitstands der "Otto Hahn", eines Nuklearschiffs aus den 1960er-Jahren.

Raum für Forschung

Nur einen Steinwurf entfernt steht das neue Forschungsdepot im Fischereihafen. Hier in der großen Halle hat bereits das Segelrettungsboot "Geheimrat Heinrich Gerlach" von 1911 seinen Platz gefunden. Abgesehen von Regalen, die bis fast an die Decke reichen, ist die Halle noch leer. "Das ist unsere Kathedrale für die Schwerstobjekte", erläutert Annika Opitz. Fast wie in einer Kirche sollen die besonderen Objekte hier ihren Platz finden.

Gleich um die Ecke gibt es eine große Studienzone. "Hier können Forschende und Studierende gemeinsam Gruppenarbeiten machen", erläutert Opitz. Es gebe beispielsweise Kooperationen mit den Universitäten Oldenburg und Bremen, deren Studierende hier an echten Objekten forschen könnten. Wer weiter durch das dreigeschossige Forschungsdepot mit mehr als 2.000 Quadratmetern Fläche streift, entdeckt die Räume, in denen jetzt nach und nach all die Gegenstände ihren Platz finden sollen, die das DSM gesammelt hat.

Neues Gebäude bietet vor allem Platz

"Wir haben auch 28 Planschränke aus dem alten Gebäude mitgenommen. Die stammen noch aus den 1970er-Jahren", erläutert die Leiterin der DSM-Sammlungsinfrastruktur beim Rundgang. Die verschiebbaren Schränke erfüllen schließlich noch ihren Zweck. Einige neue sind aber auch hinzugekommen. "Denn damit hat man eine ganz andere Platzeffizienz", sagt die Leiterin der Sammlungsinfrastruktur. Stolz ist sie auch auf eine Kühlzelle, in der künftig Glasnegative unter idealen klimatischen Bedingungen gelagert werden können – bei Kühlschranktemperatur.

Zudem gibt es Räume für Schriftgut, technische Zeichnungen, Geschirr, Numismatik, Schiffsmodelle und Flaschenschiffe sowie eine Gemäldezuganlage, die eine bessere Übersicht über all die Bilder ermöglichen soll, die das DSM-Forschungsdepot besitzt.


Als "State-of-the-Art" und ein "Depot, wie wir es uns gewünscht haben", bezeichnet auch Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, die geschäftsführende Direktorin des Deutschen Schifffahrtsmuseums, das Gebäude, dessen Chefin Annika Opitz die "Königin dieses Sammelkastens" sei.

Bau soll Thematik entsprechen

Den acht Millionen teuren Bau ermöglichten das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Senatorin für Wissenschaft und Häfen des Landes Bremen, die Stadt Bremerhaven sowie die Karin-und-Uwe-Hollweg-Stiftung. Sowohl den Kosten- als auch den Zeitrahmen hielt das Projekt ein, dessen Errichtung anderthalb Jahre dauerte. "Wir haben uns von einem Holzschiff inspirieren lassen und überlegt, wie man das auf das Depot übertragen kann", sagt Jens Kruse vom Bremer Architekturbüro Haslob, Kruse + Partner über die Gestaltung des Gebäudes.

Herausgekommen sei ein "klarer Baukörper", der auf 130 Pfählen stehe, die 30 Meter tief in die Erde ragten. Zudem ist der Bau von witterungsbeständigen Kiefernholzplanken ummantelt, die an die Holzplanken eines Schiffs erinnern. Das ist ein guter Tag für den Wissenschaftsstandort Bremerhaven", freut sich auch Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD). Und auch Annika Opitz, die Chefin des neuen Forschungsdepots, zeigt sich begeistert: "Wir haben hier die Möglichkeit, unsere Sammlung perfekt für die Zukunft zu bewahren."

Verwendete Quellen
  • Besichtigung des neuen Gebäudes
  • Gespräch mit Annika Opitz
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