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Drei Mordverdächtige in Bremen aus U-Haft entlassen


Bremen
Drei Mordverdächtige in Bremen aus U-Haft entlassen

Von dpa
18.05.2022Lesedauer: 2 Min.
JustitiaVergrößern des BildesEine Figur der blinden Justitia. (Quelle: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Drei des Mordes verdächtige Männer in Bremen sind wegen überlangen Wartens auf ihren Prozess aus der Untersuchungshaft freigelassen worden. Das Hanseatische Oberlandesgericht habe die Haftbefehle aufgehoben, teilte das Landgericht am Mittwoch mit. Die drei Männer werden verdächtigt, im April 2020 in der Bremer Neustadt einen 46-Jährigen getötet zu haben.

Die zuständige Strafkammer des Landgerichts hatte die Verzögerung mit der komplizierten Einarbeitung in den Fall begründet. Seit Eingang der Anklage Ende 2021 seien immer noch neue Ermittlungsergebnisse dazugekommen. Auflagen für die drei Beschuldigten auf freiem Fuß gebe es nicht, sagte ein Sprecher des Landgerichts.

Die Tatverdächtigen sollen den Leichnam nach Niedersachsen gebracht und vergraben haben. Für die Polizei begann die Suche nach dem 46-Jährigen als Vermisstenfall. Erst im September 2021 gab es Hinweise auf ein Tötungsdelikt. Im Oktober und November wurden die Beschuldigten festgenommen. Der Tote wurde trotz Suchaktionen nicht gefunden.

Bei der Aufhebung der U-Haftbefehle habe sich das Oberlandesgericht nicht zur Frage des dringenden Tatverdachts gegen das Trio geäußert, hieß es in der Mitteilung. Die obersten Richter stellten lediglich fest, dass die Frist von einem halben Jahr von Festnahme bis Prozessbeginn überschritten sei. Dabei sei ihrer Einschätzung nach der Fall seit Februar verhandlungsreif gewesen. In den Beratungen über eine Verlängerung der Haftbefehle sah aber die Bremer Generalstaatsanwaltschaft keinen dringenden Tatverdacht mehr.

Das Landgericht hatte den Prozessbeginn für 30. Mai angesetzt. Weil es sich nicht mehr um eine Haftsache handele, könnte sich der Beginn nun noch weiter verzögern, sagte der Gerichtssprecher.

Das Oberlandesgericht kritisierte, dass das Landgericht die zuständige Strafkammer zu wenig entlastet habe. Der Bremische Richterbund sah die Fristüberschreitung als Zeichen für generelle Missstände. "Die personelle Ausstattung der Justiz im Land Bremen ist völlig unzureichend. Die Strafkammern des Landgerichts Bremen arbeiten seit Jahren am Limit", hieß es in einer Mitteilung.

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