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Fall Mohammed D.: LKA begleitet Ermittlungen


Getöteter 16-Jähriger in Dortmund
Fall Mohammed D. – LKA begleitet interne Ermittlungen

Von dpa, tht

Aktualisiert am 16.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Kerzen erinnern an den Tod eines 16-jährigen Jugendlichen. Der Jugendliche wurde am Montag von der Polizei erschossen.Vergrößern des BildesKerzen erinnern an den Tod des 16-Jährigen: Der Jugendliche wurde am Montag vergangener Woche von der Polizei erschossen. (Quelle: Bernd Thissen/dpa)
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Das LKA unterstützt die Ermittlungen im Fall des von Polizeischüssen getöteten 16-Jährigen. Zuvor hatte es Kritik am Ermittlungsverfahren gegeben.

Die Staatsanwaltschaft Dortmund und die unbeteiligte Polizei Recklinghausen rekonstruieren zurzeit die Geschehnisse vom Montag vergangener Woche, bei denen der 16-Jährige Mohammed D. aus Senegal von der Polizei erschossen wurde. Nun unterstützt das Landeskriminalamt bei den Ermittlungen. Das geht aus einer Antwort des NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) auf einen Brief der stellvertretenden SPD-Fraktionschefin Elisabeth Müller-Witt hervor.

Die Einheit des LKAs solle eine "zusätzliche neutrale Ermittlungsinstanz" darstellen, heißt es in dem Schreiben, das t-online vorliegt und laut Nachrichtenagentur dpa in Kopie an die Chefs der übrigen Landtagsfraktionen ging. Die Unterstützung der Behörde sei üblich, "wie in vergleichbaren anderen Fällen auch" heißt es weiter. Das LKA selbst bestätige die Unterstützung der Ermittlungen auf Anfrage am Dienstag nicht.

Bodycams waren ausgeschaltet

Die Ermittlungen in dem Verfahren führt aus Neutralitätsgründen die Polizei Recklinghausen – während gleichzeitig die Dortmunder Polizei einem Fall in der Zuständigkeit der Recklinghäuser nachgeht. Daran hatte es von verschiedenen Seiten Kritik gegeben. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) verteidigt dieses Vorgehen.

Nach bisherigem Ermittlungsstand war der 16-Jährige trotz des Einsatzes von Pfefferspray und Tasern mit einem Messer auf die Polizisten zugegangen. Ein zur Sicherung abgestellter Polizist hatte sechs Mal mit seiner Maschinenpistole geschossen, fünf Kugeln trafen den Jugendlichen. Er starb.

SPD-Politiker Müller-Witt enttäuscht

Am Montag wurde bekannt, dass beim tödlichen Polizeieinsatz die Bodycams der beteiligten Beamten nicht eingeschaltet waren. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Ermittlerkreisen. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" hatte zuvor berichtet.

SPD-Politikerin Müller-Witt zeigte sich mit Reuls Schreiben nicht zufrieden. Noch immer seien "viele Fragen offen". Zu den Bodycams habe Reul "kein Wort" gesagt. Daher werde sich der Landtag "mit diesem schrecklichen Fall selbstverständlich weiter befassen müssen". Die Kameras an den Westen der Polizisten hätten im Zweifel mehr Erkenntnisse über den Einsatz bringen können, bei dem ein 16-jähriger Senegalese durch fünf Kugeln tödlich verletzt wurde.

Laut Ermittlerkreisen war der Einsatz nach Angaben der Polizei Dortmund zunächst aber nicht für eine Bodycam geeignet – da der Jugendliche sich mit dem Messer augenscheinlich umbringen wollte. Als die Situation kippte und der 16-Jährige mit dem Messer auf die Polizisten zuging, wurde die Lage für die Beamten binnen Sekunden demnach so stressig, dass keiner an die Bodycam gedacht habe.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Nachrichtenagentur dpa
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