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VfL Bochum auf Wachstumskurs: Umsatzsprung, Mitglieder-Boom und Bierrekord


Umsatzsprung, Mitgliederboom und Bierrekord
So stark wächst der VfL Bochum


21.07.2023Lesedauer: 3 Min.
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Fans des Vfl Bochum im Stadion (Archivbild): Der Verein hat bald 25.000 Mitglieder. (Quelle: IMAGO/Werner OTTO)

Der VfL Bochum wächst als Bundesligist rasant und beständig – und schreibt dabei auch amüsante Geschichten.

Neues Selbstbewusstsein an der Castroper Straße: Der VfL Bochum will sich in seinem dritten Jahr der Erstklassigkeit endgültig im Fußball-Oberhaus etablieren. Das passende Motto ist schon ausgegeben: "Gekommen, um zu bleiben".

Was den Verantwortlichen Mut macht, findet nicht nur auf dem Platz statt. Als Verein sieht sich der VfL gut aufgestellt und auf klarem Wachstumskurs, der auch sportlich größere Sprünge und mehr Risiko erlaubt. Ob Trikotverkauf, Sponsoringeinnahmen oder Mitgliederzuwachs, die Zahlen sprechen für sich – bis hin zu einem beeindruckenden Bierkonsum im Ruhrstadion.

Es ist zwar eher ein Randaspekt, der aber auch die Verantwortlichen um Vorstandschef Hans-Peter Villis, Geschäftsführer Ilja Kaenzig und Marketingleiter Tim Jost schmunzeln lässt. Mehr als 80 Prozent des Cateringumsatzes werden beim VfL mit Produkten der Privatbrauerei Fiege erzielt. Das ist auch im Vergleich mit anderen Bundesligisten eine imposante Zahl. Die verkauften Bierbecher würden eine Kette von 80,5 Kilometern ergeben, platziert man sie alle nebeneinander – so weit wie einmal von Bochum nach Venlo.

25.000 Mitglieder im August erreicht

Was lustig klingt, ist rund um den VfL ein Teil der aktuellen Erfolgsgeschichte. Der Cateringumsatz konnte in der vergangenen Spielzeit verdoppelt werden, legt man die letzte komplette Saison mit Zuschauern 2018/19 als Maßstab zugrunde. Im Trikotverkauf hat man sich mit 25.500 Shirts um 14 Prozent gesteigert und macht gerade genau dort weiter. Das neue Trikot bricht zum Verkaufsstart alle Rekorde. Dabei wird häufig nicht mehr der eigene Name als Beflockung gewählt, sondern ein Spielername, wobei Toto Losilla, Takuma Asano und Simon Zoller ganz weit vorne sind. Für die VfL-Bosse auch ein Zeichen für die gestiegene Identifikation zwischen Fans und Verein.

Das spiegelt sich auch in den Mitgliederzahlen wider. Noch vor einigen Jahren galt die Zielmarke 10.000 als wahlweise höchst ambitioniert oder gleich größenwahnsinnig. Inzwischen erwartet der VfL im August sein 25.000. Mitglied; allein in der vergangenen Saison verbuchte man 4.500 Neueintritte. Die neue Zielmarke klingt da gar nicht mehr so utopisch. 40.000 bekennende Blau-Weiße strebt der Klub bis 2027 an.

Ungebrochen ist auch die hohe Nachfrage nach Dauerkarten, die im feinen, aber doch eher kleinen Ruhrstadion allerdings auf rund 18.000 Exemplare begrenzt sind. So sollen auch andere Fans immer noch die Möglichkeit haben, sich Karten für ein Heimspiel zu sichern.

In der Geschäftsstelle wird es eng

Dass der räumliche Rahmen Grenzen setzt, merkt der Verein auch an anderer Stelle. Insgesamt 474 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen zwar einerseits für eine weitere Professionalisierung in allen Bereichen, sprengen aber langsam auch die Kapazität der Geschäftsstelle. Ein weiterer Anbau am Stadion ist nicht möglich, Lösungen werden fieberhaft gesucht. Für die VfL-Bosse eher ein Luxusproblem, da es zugleich ein Zeichen von Wachstum und Stabilität ist.

Das zeigt sich auch im Sponsoring, in dem der VfL nochmals um knapp zehn Prozent zugelegt hat und Umsatzrekorde schreibt. Der Lounge-Bereich wurde komplett modernisiert, die VIP-Bereiche sind zum zweiten Mal in Folge ausverkauft. Alles kleine Bausteine, um die angestrebten 100 Millionen Umsatz mittelfristig zu erreichen.

Dass es trotzdem auch finanzielle Sorgen gibt, liegt weniger am VfL selbst als an den Rahmenbedingungen der Liga. Der Einstieg eines Investors in die Deutsche Fußball Liga (DFL) scheiterte an der erforderlichen Mehrheit. Der VfL hatte vor allem mit Blick auf die Auslandsvermarktung dafür gestimmt. Der neue Grundlagenvertrag zwischen DFL und DFB geht zu Lasten der Vereine. Und der neue TV-Vertrag ab 2025 dürfte ebenfalls weniger Geld bringen. Der VfL Bochum will trotzdem seine Gunst der Stunde nutzen und investiert in Steine und Beine. Auf mindestens 40 Millionen Euro und damit um ein sattes Viertel wurde der Etat für die Lizenzspieler angehoben. Schließlich ist man "gekommen, um zu bleiben".

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Hans-Peter Villis, Ilja Kaenzig und Tim Jost
  • Eigene Recherchen
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