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Kritik an Intertabac in Dortmund: Allianz mit Tabaklobby – "Stadt blamiert sich"


"Intertabac" in Dortmund in der Kritik
Allianz mit Tabaklobby: "Stadt blamiert sich"

Von t-online, tht

05.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Eingang zur Fachmesse "Intertabac" in Dortmund: Dort wurden am Wochenende unversteuerte Tabakwaren gefunden.Vergrößern des BildesEingang zur Fachmesse "Intertabac" in Dortmund: Die Stadt will die Westfalenhalle weiterhin für die Messe zur Verfügung stellen. (Quelle: Cord/imago-images-bilder)
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Alle Jahre wieder findet die Tabak- und Rauchermesse in Dortmund statt. Eine Initiative wirft der Stadt "blamable" Unterstützung vor – und fordert einen Stopp der Messe.

Die Initiative "Forum Rauchfrei" wirft der Stadt Dortmund aufgrund der jährlich in den Westfalenhallen stattfindenden internationalen Tabak- und Rauchermesse "Intertabac" eine blamable Allianz mit der Raucherlobby vor. Seit Jahrzehnten profitiere die Stadt Dortmund als Gesellschafterin der Westfalenhalle GmbH von der Veranstaltung. Die Messe findet seit 40 Jahren statt und gilt als eine der wichtigsten der Branche.

"Wir haben vielfach dagegen demonstriert", teilte die Initiative in einer Mitteilung mit. "Diese direkte Zusammenarbeit einer Stadt mit der Tabaklobby gibt es nirgends sonst auf der Welt." "In Deutschland sterben jedes Jahr weit über 100.000 Bürger an den Tabakkonsumfolgen, Millionen leiden an chronischen Tabakleiden, Tabakfolgen kosten die Allgemeinheit viele Milliarden Euro."

Weiter heißt es in der Stellungnahme: "Wir erinnern uns als Gegner dieser Messe gerne daran, dass der Versuch, das Modell dieser Messe auch nach Indonesien zu exportieren, 2013 kläglich scheiterte. Die 'Tabakdrogenlobby' gab damals erst auf, als auch Singapur eine millionenschwere Tabak-Tagung in ihrem weltberühmten Luxushotel untersagte. Also steht Dortmund weiterhin einzig und allein und blamiert da."

Westfalenhalle untermauert Zusammenarbeit mit Branche

Kritik an der Ausrichtung der Messe in kommunalen Räumen gibt es seit Jahren. So wollte etwa die Partei Die Linke bereits 2013 in einer kleinen Anfrage an die Bundesregierung wissen, ob die Messe mit dem Geist und Wortlaut des Gesetzes zum Tabakrahmenübereinkommen – in dem sich Deutschland explizit verpflichtet hat, jede Form der Förderung des Tabakverkaufs zu verbieten – vereinbar sei. Die Antwort: "Bei den genannten Messen handelt es sich um rein privatwirtschaftliche Veranstaltungen, die vonseiten der Bundesregierung nicht gefördert werden."

Die Westfalenhallen GmbH scheint unbeirrt von der Kritik die Zusammenarbeit mit der Branche fortführen zu wollen. So gab Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Unternehmensgruppe, im Mai bekannt: "Ein essenzieller und für die Weltleitmesse der Tabakbranche nicht wegzudenkender Eckpfeiler ist der unmittelbare und persönliche Dialog mit den führenden Produzenten- und Exportnationen von Zigarren im internationalen Umfeld. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass Procigar auch in den kommenden Jahren dazu beitragen wird, die Rolle von Intertabac und Intersupply als führende Tabakmesse weltweit zu untermauern."

Procigar ist ein Bündnis der Zigarrenhersteller der Dominikanischen Republik. Mit der verlängerten Partnerschaft soll die Zigarrenbranche "weltweit in den Fokus rücken und Synergien vor Ort" sollen gefördert werden, heißt es in der Mitteilung weiter.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung des "Forum Rauchfrei" vom 4. August 2023
  • Deutscher Bundestag: Drucksache 18/528
  • Mitteilung der Intertabac vom 26. Mai 2023: "Intertabac und InterSupply: Erfolgreiche Partnerschaft mit Procigar verlängert"
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